Wenn wir einen Blick auf die Gemeinschaft des Propheten Muhammad Möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken werfen, wie sie den Monat Ramadân begrüßt, wird uns klar, dass sie sich in zwei Arten teilt:
Der Unaufmerksame und Achtlose: Er hat sich vorbereitet, hat seine Familie beschäftigt, hat seine Kleidung fester angelegt, damit sie seinen Bauch tragen kann, hat alle Sorten von Speise und Trank angehäuft und hat davon so viel Vorrat angelegt, dass es für ein Jahr ausreicht, als ob der Hunger, vor dem unser Prophet Zuflucht suchte, in der ersten Nacht des Ramadân begonnen hätte. Damit tut man dem Ramadân Unrecht, wenn man beispielsweise Ramadân zu einem Monat eines gewaltigen Wettbewerbes und zu einer Tagung zum Dickwerden, mit Kunstwerken eigenartiger Speisen und merkwürdigen Tafeln umwandelt. Was soll das! Danach bemüht der Achtlose sich, seinen Monat in Essen und Trinken einzuteilen, den ganzen Tag über zu schlafen und sich die Nacht hindurch zu vergnügen. Er vergisst auch nicht, Möbel und Kleidung zu kaufen, um damit in den letzten Tagen des Monats anzugeben. Wo bleiben der edle Sinn und das Ziel des Fastens im Ramadân? Anstatt zu fühlen, welche Bedürfnisse die Armen und Hungernden haben, und Mitleid für sie aufzubringen, dreht er alles um und vergisst, dass in jedem Lebewesen eine Belohnung ist, und bemitleidet sich selbst, indem er dick wird, überheblich ist, übertreibt und verschwendet. Er füllt seinen Bauch, weshalb ihn Trägheit und Faulheit überkommen und er seinem Kissen ewige Treue verspricht; so verfällt er in tiefen Schlaf und wird nachlässig gegenüber seinem rituellen Gebet, falls er es sogar nicht vollständig unterlässt.
Er meidet den Qurân in der ehrwürdigsten Zeit und entfernt sich von der Läuterung seiner Seele, vermehrt das unnütze Gerede, die Verleumdung der Menschen sowie Tratsch und schreitet künstlerisch im Verzehr von Menschenfleisch (das heißt in der Verleumdung der Menschen) fort, da ihm der Verzehr des Fleisches von Tieren nicht ausreicht, und er vergisst die Worte des Hocherhabenen: "... Möchte denn einer von euch gern das Fleisch seines Bruders, des Verstorbenen, essen? Ihr verabscheut es doch!" (Sûra 49:12). Er lässt die Seele, die ihn zum Schlechten antreibt, sich vergnügen und schenkt seinen Augen freien Lauf, Filme und Serien anzuschauen, noch dazu im Wechsel zwischen den Kanälen. Und was lässt dich wissen, was für Kanäle das sind? Die Seele vergnügt sich mit den in diesen Kanälen befindlichen Verfehlungen, dem Spott, den Herabsetzungen, dem Hohn und der Ironie, die ausgestrahlt werden. Falls er arbeitslos sein sollte, macht er seinen Tag zur Nacht, indem er den ganzen Tag durchschläft und all seine rituellen Gebete verpasst. Falls er ein Schüler sein sollte, geht er schläfrig zur Schule und entschließt sich von Anfang an auf der Schulbank zu schlafen.
Falls er ein Berufstätiger sein sollte, geht er faul und müßig zur Arbeit, mit beschwertem Herzen, unaufmerksam gegenüber seinen Ansprechpartnern, mit der Ausrede, dass er fastet, und er zeigt den Anderen, dass das Fasten ihn schwächt. Der Arme hat vergessen, dass der Ramadân der Monat des Fleißes und der Ernsthaftigkeit ist, der Monat für die Anstrengung auf dem Wege Allâhs. Unsere rechtschaffenen Vorfahren, der erste unter ihnen Muhammad , sehnten sich nach der Anstrengung auf dem Wege Allâhs, vor allem im Ramadân.
Weißt du nichts über die Schlacht von Badr, über die Allâh sagt: "Allâh hat euch ja schon bei Badr unterstützt, und ihr wart gering. So seid demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh; vielleicht seid ihr ja dankbar!" (Sûra 3:123)? Wurde die Eroberung von Makka vergessen, wobei doch Allâh darüber sagt: "Wenn Allâhs Unterstützung kommt und der Sieg." (Sûra 110:1)? Und wurde die Schlacht von Ain Dschâlût durch die heutige kranke Gegenwart vernichtet? Und die Eroberung von Andalusien, ist sie in das Archiv der Vergessenheit verschoben worden? Und viele andere Schlachten, von denen die genannten ausreichen, fanden im gesegneten Monat Ramadân statt. War das Fasten ein Hindernis für diese einzigartigen Männer? Keiner von ihnen zögerte oder war jemals widerwillig. Ihre Aussage über dieses Leben war: Dieses Leben wäre zu lang, um diese Datteln zu essen! Und du schläfst im Sitzen und langweilst dich im Stehen und kommst der Arbeit, zu der du verpflichtet bist, nicht nach. Wie verwunderlich ist doch diese leere Logik und wie schwach dieses Prinzip! Die Ernsthaftigkeit im Ramadân lässt Belohnung und Zufriedenheit des Herrn erhoffen. Wenn du zu dieser Art gehört hast oder vorgehabt hast zu ihr zu gehören oder bei ihr mitzuwirken, dann beeile dich, schnellstens einen Rückzug zu machen, bevor es zu spät ist! Du sollst also am Anfang des Monats nicht mit dem Essen, in der Mitte des Monats mit dem Aufbleiben und mit nächtlichem Vergnügen und am Ende des Monats mit dem Hin-und Hergehen auf den Märkten zum Kauf von Kleidung und Möbeln beschäftigt sein, wenn der Ramadân zu Ende geht und seinen Segen mit sich nimmt! Somit verwehrst du dir die Großzügigkeit des Allerbarmers und die Zufriedenheit des Milden und des Wohltätigen; und du verlierst die Vergebung der Sünden und die Annäherung an deinen Herrn mit allem, was erwünscht ist.
Der Wachsame und Bewusste bat Allâh sechs Monate lang darum, ihn den Monat Ramadân erleben zu lassen, und versprach sich selbst zu zeigen, was er im Ramadân machen werde. So lenkte er seine Seele mit den Zügeln der Sehnsucht zu den Düften des Allerbarmers und verspricht ihr die Vergebung. So flattert sie vor Freude, um den Ramadân zu treffen, damit sie in dessen Nächten betet, an dessen Tagen fastet, den Qurân rezitiert, die Blicke zwischen dessen Versen wandern lässt und sich erfreut an seiner Lesung in der Nacht und an den Enden des Tages, wodurch sich ihr Schlaf verringert und sie die Zeit nutzt, um sich ihrem Herrn zu nähern, weshalb man sie nur noch dankend und gedenkend vorfindet. Welch Glück demjenigen, der eine derartige Seele hat! Hast du mit deiner Seele abgerechnet, bevor mit dir abgerechnet wird und du bestraft wirst und bevor das Tor (der Reue) verschlossen wird, wenn du zu denjenigen gehörst, die einen gesunden Verstand besitzen?