1. Das Aussprechen der Absicht vor dem Tawâf. Richtig ist jedoch, die Absicht im Herzen zu fassen und sie nicht auszusprechen.
2. Innerhalb des Hidschr Ismâ’îl (Platz innerhalb des marmornen Halbrunds neben der Ka’ba) den Tawâf vollziehen. Dies ist ein großer Fehler, der Tawâf muss um die ganze Ka’ba herum verrichtet werden. Wer die Ka’ba umrundet, aber nicht den Hidschr Ismâ’îl, der hat nur einen Teil der Ka’ba umrundet (der Hidschr gehört zur Ka’ba).
2. Die Annahme, der Tawâf ohne das Berühren des schwarzen Steins sei ungültig. Das Berühren des schwarzen Steins ist jedoch nur eine Sunna und keine Bedingung für den Tawâf. Wenn man während dem Tawâf nur durch Gedrängel und Belästigung anderer an den schwarzen Stein gelangen kann, muss man das Berühren und Küssen des Steins unterlassen und sich damit begnügen, darauf zu zeigen.
3. Alle vier Pfeiler der Ka’ba berühren: Laut der Sunna berührt man nur den schwarzen Stein und die jemenitische Ecke, nicht jedoch die anderen Pfeiler. Ibn ´Abbâs kritisierte Mu’âwiya , weil er alle Ecken berührte. Mu’âwiya entgegnete: „Jeder Teil der Ka’ba kann berührt werden“, woraufhin Ibn ´Abbâs antwortete: „Im Gesandten Allâhs war für euch ein tugendhaftes Vorbild!“, woraufhin Mu’âwiya sagte: „Du hast Recht.“
3. Küssen der jemenitischen Ecke oder das Daraufzeigen von Weitem: Laut der Sunna kann man sie berühren oder ohne sie zu küssen bzw. darauf zu zeigen vorbeigehen.
4. Alle sieben Runden laufen: Gemäß der Sunna läuft man nur die ersten drei Runden des Begrüßungs- oder Umra-Tawâfs, die restlichen Runden und anderen Tawâf-Arten geht man normal. Mit „Laufen“ ist gemeint, dass mein zügig mit kurzen Schritten geht.
5. Frauen bedrängen während des Tawâf Männer und umgekehrt: Männer wie Frauen müssen dies vermeiden!
6. Manche Frauen entblößen Teile des Schambereichs wie den Nacken, die Unterarme oder den Ausschnitt während des Tawâf, wodurch sie Andere an einem Ort ablenken, an dem sich nur rechtschaffene, Allah hingebungsvoll dienende Frauen aufhalten sollen.
7. In jeder Runde ein spezielles Bittgebet sprechen: Dies wurde nicht vom Propheten überliefert, sondern nur das Aufsagen des folgenden Verses zwischen der jemenitischen Ecke und dem schwarzen Stein: „Rabbanâ âtinâ fi-ddunyâ hasanatan wa fil-âchirati hasanatan waqinâ ‘adhâba An-Nâr!“
Zu Deutsch: „Unser Herr, gib uns im Diesseits Gutes und im Jenseits Gutes, und bewahre uns vor der Strafe des Feuers!“
Darüber hinaus kann man erbitten, was man an Gutem im Diesseits und Jenseits wünscht. Der Gelehrte des Islâm Ibn Taimîja sagte: „Hierin (im Tawâf) gibt es kein bestimmtes vom Propheten überliefertes Gebet. Er ordnete weder etwas Besonderes an noch sprach oder lehrte er etwas Spezielles. Er sagte verschiedene, auch sonst bekannte Bittgebete auf. Die speziellen Bittgebete, die viele „unter der Dachrinne“ aufsagen, sind nicht islâmisch belegbar.“
8. Sehr lautes Aufsagen der Bittgebete, wodurch die Inbrunst und Konzentration anderer Pilger gestört wird.
9. In Gruppen einem Imâm die Bittgebete nachsprechen: Dies widerspricht der Sunna und stört darüber hinaus die anderen Pilger.
10. Langes Verweilen beim schwarzen Stein oder auf dessen Höhe: Dadurch werden andere Pilger bedrängt. Gemäß der Sunna berührt man den Stein oder zeigt im Vorbeigehen auf ihn, ohne stehen zu bleiben.
11. Einige berühren die Ka’ba bzw. deren Verkleidung und erhoffen sich dadurch Segen. Das ist falsch, der Segen an der Ka’ba liegt darin, sie zu umrunden, indem man Allâhs Lohn ersehnt. Der Prophet berührte weder die Vorhänge noch wies er uns an, dies zu tun.
12. Einige Männer legen das Schultertuch ab und begnügen sich mit dem Lendentuch, wobei das Lendentuch manchmal unterhalb des Bauchnabels beginnt, wodurch ein Teil des Schambereichs frei wird. Dies ist verboten!
13. Den Maqâm Ibrâhîm berühren oder küssen, weil man sich davon Segen erhofft: Der Maqâm Ibrâhîm soll weder berührt noch geküsst werden, weil darüber nichts vom Propheten überliefert wurde.
14. Einige meinen, man berühre die jemenitische Ecke wegen eines speziellen Segens – und nicht, weil es Teil der Tawâf-Handlungen ist. Auf Grund dessen machen diese Leute einiges falsch, indem sie den Stein oder die Ecke mit einem Tuch oder dem Ihrâm-Zipfel streifen oder gar ein Kind, in der Hoffnung auf Segen, an den Stein drücken. In Wahrheit ist dies alles gegen die Sunna des Propheten .
15. Manche meinen, wer mit seinem Sohn den Tawâf verrichtet und beabsichtigte, für sich und seinen Sohn den Tawâf zu verrichten, dass dies nur für den Sohn gelte. Doch ist der Tawâf für beide – Vater wie Sohn – gültig. Beide beabsichtigten nämlich den Tawâf zu verrichten und vollzogen diesen rechtmäßig, sodass jeder seinen Tawâf und seine Absicht hatte.
16. Einige Pilger verlassen den Tawâf einige Schritte vor dem schwarzen Stein. Doch muss man sich vergewissern, dass man in der letzten Runde am schwarzen Stein vorbeigeht, da das Unterlassen eines Teils der Runde diese ungültig macht.