10. Wenn er das Wasser des Zamzam trinkt, erinnert er sich an den Segen, den Allâh der Menschheit in Form dieses gesegneten Wassers bescherte, von dem Millionen von Menschen seit langer Zeit getrunken haben und das trotzdem niemals austrocknete. Er wird ermutigt Bittgebete zu sprechen, wenn er es trinkt. In einem Hadîth vom Propheten wird berichtet: „Das Wasser des Zamzam ist dafür, wofür auch immer es getrunken wurde.“ (Ibn Mâdscha: 3062; Ahmad: 14435. Der Hadîth wurde von Ibn Al-Qayyim in Zâd Al-Ma'âd 4/320 als hasan klassifiziert.)
11. Wenn er den Sâ'î (den rituellen Lauf zwischen As-Safâ und Al-Marwa) durchführt, erinnert er sich an die Prüfung, die Hâdschar, die Mutter Ismâ'îls und Ehefrau von Al-Chalîl (Abraham) erduldete, und wie sie zwischen As-Safâ und Al-Marwa auf der Suche nach dem rettenden Wasser hin und her eilte. Sie ertrug die Strapazen vor allem, damit ihr kleiner Sohn – Ismâ'îl –trinken konnte. Weil diese Frau angesichts dieser Notlage geduldig war und sich an ihren Herrn wandte, lehrt dies uns, dass es so zu machen besser und angemessener ist. Wenn ein Mann dieses Kampfes und der Geduld dieser Frau gedenkt, macht dies es ihm leichter seine eigenen Probleme zu ertragen, und eine Frau wie sie wird ihre Probleme einfacher zu ertragen finden.
12. Das Verweilen in der Arafa-Ebene erinnert den Pilger an die Massen von Menschen am Tag der Auferstehung. Wenn der Pilger sich schon wegen seiner Anwesenheit unter der Masse von Tausenden müde fühlt, wie wird es dann erst im Gedränge von barfüßigen, nackten und unbeschnittenen Menschen sein, die fünfzig tausend Jahre lang stehen?
13. Wenn er die Steinchen bei den Steinsäulen wirft, übt sich der Muslim darin, Allâh ohne zu fragen zu gehorchen. Selbst wenn er den Grund und die Weisheit hinter diesem Werfen nicht versteht und nicht einmal eine Verbindung zwischen der Regelung und deren Zweck herstellen kann, ist dies eine Kundgebung der völligen Hingabe an Allâh.
14. Wenn er sein Opfertier (Hadi) schlachtet, erinnert er sich an das große Ereignis, als unser Vater Abraham sich der Anweisung Allâhs ergab, seinen einzigen Sohn Ismâ'îl zu opfern, nachdem er aufgewachsen und ihm eine Hilfe geworden war. Er denkt ferner daran, dass es keinen Raum für Gefühle gibt, die sich gegen die Gebote und Verbote Allâhs richten. Dies lehrt ihn, den Anordnungen Allâhs Folge zu leisten, wie Ismâ'îl sagte: „O mein lieber Vater, tu, was dir aufgetragen wird! Du wirst mich, so Allâh will, als einen der Standhaften finden.“ (Sûra 37:102)
15. Wenn er aus dem Ihrâm-Zustand tritt und Dinge, die ihm verboten waren, ihm wieder erlaubt werden, lehrt ihn das die Resultate der Geduld und dass auf schwere Zeiten stets gute Zeiten folgen. Wer den Aufruf Allâhs erwidert, wird froh und glückselig sein. Diese Freude kann nur der erahnen, der die Süße der Gottesfurcht kostete, wie etwa die Freude des Fastenden, wenn er sein Fasten bricht, oder desjenigen, der im letzten Teil der Nacht betet, nachdem er das Pflichtgebet beendet hat.
17. Wenn er alle Haddsch-Riten vollständig erfüllt hat, so wie sie von Allâh vorgeschrieben wurden, und in der Art und Weise, die Allâh liebt, kann er hoffen, dass sein Herr ihm alle seine Sünden vergeben wird, wie der Prophet in einem Hadîth verheißt: „Wer den Haddsch um Allâhs willen verrichtet und keinen Geschlechtsverkehr durchführt und weder eine Sünde begeht noch ungerechtfertigt während des Haddsch streitet, wird zurückkommen wie an dem Tag, an dem seine Mutter ihn gebar,“ (Al-Buchârî: 1449; Muslim: 1350) Dies lädt ihn dazu ein, eine neue Seite in seinem Leben ohne Sünden aufzuschlagen.
18. Wenn er zu seiner Frau und seinen Kindern zurückkehrt und die Freude des Wiedersehens erlebt, erinnert ihn dies an die größere Freude sie im Paradies wiederzusehen. Dies lehrt ihn auch, dass der größte Verlust der ist, sich selbst und seine Familie am Tag der Auferstehung zu verlieren, wie Allâh sagt: „Die Verlierer sind diejenigen, die am Tag der Auferstehung sich selbst und ihre Angehörigen verlieren. Sicherlich, das ist der deutliche Verlust.“ (Sûra 39:15)