Im Folgenden werden weitere Vorzüge des Haddsch und der ´Umra genannt:
- Der Haddsch ist eine der besten frommen Taten:
Gute Taten gibt es reichlich und in den verschiedensten Formen, die sich teilweise in ihrer Belohnung und ihrem Vorzug gegenüber anderen Taten unterscheiden. Da das Leben meist kurz ist und der anbetend Dienende vor lauter guten Taten nicht weiß, welche er vollbringen soll, sollte er die Rangstufen der guten Taten kennen.
Somit kann er die Taten verrichten, die Allâh am meisten liebt, und sie den Werken vorziehen, die weniger Belohnung erwarten lassen. Allâhs Gesandter ordnete diese Taten in einem von Abû Huraira überlieferten Hadîth, als er gefragt wurde: „Welche ist die beste Tat?" Er entgegnete: „Der Glaube an Allâh und Seinen Gesandten." Man fragte: „Welche dann?" Er erwiderte: „Der Dschihâd um Allâhs willen". Man fragte nochmals: „Welche dann?" Er antwortete: „Ein fromm verrichteter Haddsch." Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.
Einer der früheren Gelehrten erklärt den Grund für den Vorzug des Haddsch und seine Stellung in dieser Aufzählung: „Ich habe die frommen Taten betrachtet und dabei festgestellt, dass das Gebet nur den Körper und nicht das Vermögen beansprucht, genau wie das Fasten. Der Haddsch allerdings fordert beides und ist deshalb vorzüglicher." Zitatende.
Der Haddsch ist also eine Anbetungshandlung, die den Einsatz des Vermögens und des Körpers zugleich verlangt.
- Der Haddsch ist eine Form des Dschihâd:
Der Dschihâd hat verschiedene Formen und Stufen. Es gibt sowohl den Dschihâd mit Vermögen und Körper, mit Zunge und Wort, als auch mit der Seele für den Gehorsam gegenüber Allâh. Im Haddsch zeigt sich diese Form deutlich, es ist nämlich eine Anstrengung für den Körper und fordert die Ausgabe des Vermögens um Allâhs willen.
Allâh hat den Haddsch zum Dschihâd jedes Schwachen gemacht, der nicht um Allâhs willen kämpfen kann. Von `Âischa ist überliefert, dass sie sagte: „O Gesandter Allâhs! Wir sehen den Dschihâd als die beste Tat an, sollen wir denn nicht kämpfen?" Er erwiderte: „Nein, vielmehr ist der beste Dschihâd ein fromm verrichteter Haddsch." Überliefert von Al-Buchârî.
Die Prophetengefährten bewegten sich ständig von einer Form des Dschihâd zur anderen. ´Umar sagte einmal: „Wenn ihr (nach dem Kampf) die Pferde abgesattelt habt, dann sattelt eure Kamele für den Haddsch, denn dieser ist einer der zwei Formen des Dschihâd!“
Ibn Mas´ûd sagte einmal: „Es gibt nur den Pferdesattel und den Kamelsattel: Den Pferdesattel um Allâhs willen in der Schlacht und den Kamelsattel für den Haddsch.“
Diese und weitere Aussagen zeigen die Stellung dieser verpflichtenden Anbetungshandlung im Islam und heben ihre Bedeutung im Leben eines Muslims hervor.
- Der Haddsch als Grund für Reichtum und vermehrten Lebensunterhalt:
Der Mensch mag vielleicht denken, dass die Summe, die er für den Haddsch oder die Umra ausgegeben hat, sein Vermögen verringert und ihn dadurch in Not und Armut versetzt. Daher wollte der Prophet derartige Befürchtungen und Ängste beseitigen und verdeutlichte, dass eine Finanzierung von Haddsch und ´Umra und deren abwechselnde Verrichtung, so Allâh will, die Versorgung des anbetend Dienenden herbeiführen und seine Armut verhindern wird. Von Ibn Mas´ûd ist überliefert, dass Allâhs Gesandter sagte: „Führt den Haddsch und die ´Umra abwechselnd aufeinanderfolgend durch, denn sie weisen beide Armut und Sünden ab, wie der Blasebalg das Schlechte des Eisens, des Goldes und des Silbers fernhält." Überliefert von Imam Ahmad und Anderen.
Allâh der Allmächtige hat Seinem Ihm anbetend Dienenden im Diesseits Ersatz für das, was er für den Haddsch ausgibt und eine weite Versorgung verheißen. Außerdem hat Er ihm die Vermehrung dieser Ausgaben verheißen, wie Er es auch für die Ausgaben um Allâhs willen getan hat. Von Buraida ist überliefert, dass der Prophet sagte: „Die Ausgabe für den Haddsch gleicht der siebenhundertfachen Ausgabe um Allâhs willen.“
- Der Pilger befindet sich im Schutze Allâhs:
Als die Vermutung, der Haddsch berge einige Gefahren, manchen anbetend Dienenden von der Verrichtung dessen Pflicht abhielt, gewährleistete Allâh der Allmächtige jedem anbetend Dienenden, der sich zum Haddsch aufmacht, die Talbiya in seinem Sinne, Schutz im Diesseits und im Jenseits.
Im Diesseits mit der Belohnung, wenn er zu seiner Familie zurückkehrt und im Jenseits wird er so auferstehen, wie er gestorben ist. Wem kann etwas schaden, wenn Allâh mit ihm ist? Von Abû Huraira ist überliefert, dass der Prophet sagte: „Drei befinden sich im Schutze Allâhs: Ein Mann, der sich zu einer Moschee von Allâhs Moscheen begibt, ein Mann, der sich um Allâhs willen zur Schlacht begibt, und ein Mann, der sich zur Verrichtung des Haddsch begibt.“ Überliefert von Abû Nu´aim, und Al-Albânî erklärte den Hadith für authentisch.
Von Ibn ´Abbâs ist überliefert, dass Allâhs Gesandter über den, der von seinem Reittier totgetreten wurde, sagte: „Wascht ihn mit Wasser und Sidr (Jujube, ein Kreuzdorngewächs), bekleidet ihn mit seinem Pilgergewand, bedeckt nicht seinen Kopf und parfümiert ihn nicht mit Kampfer, denn er wird am Jüngsten Tag die Talbiya ausrufend auferweckt werden.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imam Muslim.
- Die Haddsch- und Umra-Pilger sind eine Delegation des Allerbarmers:
Von Ibn ´Umar ist überliefert, dass Allâhs Gesandter sagte: „Der in einer Schlacht um Allâhs willen Kämpfende sowie der Haddsch- und der Umra-Pilger sind eine Gesandtschaft Allâhs. Er hat sie gerufen und sie haben Ihm geantwortet und sie haben Ihn gebeten und Er hat ihnen gegeben.“ Überliefert von Ibn Mâdscha, und Al-Albânî erklärte ihn für authentisch.
Gibt es denn eine größere Würde, als ein Gast Allâhs des Allmächtigen zu sein?
Gibt es denn eine größere Ehre als ein von Allâh angenommenes Bittgebet?