Abschließend werden hier weitere Arten guter Taten aufgeführt, die zu dieser Zeit verrichtet werden sollten:
- Des Namens Allâhs, des über alles Erhabenen, gedenken:
Das Gedenken des Namens Allâhs, des über allem Erhabenen, zeichnet sich unter allen guten Taten besonders aus, da es in den Worten Allâhs, des über allem Erhabenen, explizit erwähnt wird: „…damit sie (allerlei) Nutzen für sich erfahren und den Namen Allâhs an wohlbekannten Tagen über den aussprechen, womit Er sie an den Vierfüßlern unter dem Vieh versorgt hat.“ (Sûra 22:28) Ibn ´Abbâs sagte dazu: „Es sind die Zehn Tage“, was so viel heißt wie: sie lobpreisen Ihn und danken Ihm für das, was Er ihnen an Vieh gegeben hat. Das umfasst auch den Takbîr (das Aussprechen von: Allâhu Akbar) und die Tasmiya (das Aussprechen von: Bismillâh) beim Schlachten der Opfertiere und bei der Darbringung der Opfer. Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „So sprecht mehrfach den Tahlîl (lâ ilâha illah Allâh), den Takbîr und den Tahmîd (Al-Hamdulillâh).“
- Den Takbîr aussprechen heißt:
Es ist erwünscht, dass die Männer den Takbîr in den Moscheen, in den Häusern, auf der Straße und auf den Märkten und in den Geschäften mit erhobener Stimme und die Frauen ihn mit leiser Stimme aussprechen. Auf diese Weise zeigt man seine Ergebenheit gegenüber Allâh, dem über alles Erhabenen.
Eine absolut verbindliche Form des Takbîrs gibt es nicht, doch lautet die authentischste Form, so wie sie von Salmân beschrieben wurde, folgendermaßen: „Allâhu Akbar, Allâhu Akbar, Allâhu Akbaru Kabîrâ“ Jedoch gibt es weitere Formen, die durch Prophetengefährten und die Nachfolgegeneration überliefert wurden.
Dieser Takbîr wurde im Laufe der Zeit von manchen Menschen vernachlässigt. Wer also die Sunna wieder einführt, dem bietet sich die Möglichkeit, von Allâh besonders dafür belohnt zu werden.
Es ist überliefert, dass Ibn ´Umar und Abû Huraira in den Zehn Tagen oft auf den Markt gingen und den Takbîr sagten, woraufhin die Leute, wenn sie den Takbîr hörten, diesen nachsagten, und Allâh weiß es am besten.
Jedoch ist es eine Neuerung in der Religion, den Takbîr gemeinsam auszurufen, das heißt, entweder alle zusammen, oder dass einer ihn vorsagt und alle anderen ihn gemeinsam nachsprechen. Der gewissenhafte Muslim muss sich von dieser Form des Takbîrs distanzieren und stattdessen die Sunna des Propheten praktizieren. Es ist jedoch erlaubt, jemandem, der die Form des Takbîrs nicht kennt, diesen vorzusagen, woraufhin der andere ihn nachspricht, so dass es ihm leichter fällt, ihn zu lernen. Die Behauptung, dass der gemeinsame Takbîr, die ursprüngliche Sunna wieder ins Leben ruft, ist folgendermaßen zu widerlegen: nur das Aussprechen des Takbîrs mit erhobener Stimme entspricht der Sunna, nicht jedoch das gemeinsame Aussprechen. Wer also die Sunna praktizieren will, der sollte nicht darauf warten, dass sie von anderen praktiziert wird, sondern er sollte zu den ersten gehören, die sie für sich alleine wieder ins Leben rufen. So werden andere seinem Beispiel folgen.
- Das Fasten:
Hafsa sagte: „ Es gibt vier Dinge, die der Prophet nie unterließ: das Fasten an ´Âschûrâ, an den Zehn (Tagen), an drei Tagen eines jeden Monats und die zwei Rak´a der Vormittagszeit.“
Gemeint ist hier, dass neun Tage oder weniger gefastet werden sollen, denn am Tag des Festes ist es bekanntlich untersagt zu fasten. Was jedoch bei vielen Unwissenden üblich ist, nämlich, dass sie vom Monat Dhû Al-Hidscha immer nur den siebten, den achten und den neunten Tag fasten, entspricht keiner Überlieferung.
- Das Opfertier darbringen:
Es ist für denjenigen, der finanziell dazu in der Lage ist, eine Sunna muakkada (eine vom Propheten regelmäßig verrichtete Sunna), das Opfertier des Haddsch auch dann zu schlachten, wenn er nicht pilgerte. Manche Gelehrte, wie Ibn Taimiyya, sagten, das Schlachten sei eine Pflicht, denn Allâh, der Erhabene, befahl Seinem Propheten schließlich dies zu tun.
Allâh, der Erhabene, sagte: „So bete zu deinem Herrn und opfere.“ (Sûra 108:2) Der Vers bezieht sich auf das Festgebet und auf das Schlachten des Opfertiers, das der Prophet nie unterließ. Ibn ´Umar Möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Der Prophet pflegte während seines zehnjährigen Aufenthaltes in Madîna immer zu opfern.“
- Das Festgebet:
Die Verrichtung des Festgebetes ist eine pflichtähnliche Sunna. Es gibt sogar starke Meinungen, die besagen, dass es eine Pflicht sei, an diesem Gebet teilzunehmen und der Chutba zuzuhören. Man soll sich dabei des Sinnes dieses Festes bewusst werden und erkennen, dass es ein Tag des Dankens und der Verrichtung guter Taten ist.