Der hohe Stellenwert dieser Tage ist mehrfach durch Qurân und Hadîthe belegt und zeigt sich auch an den besonderen Ereignissen, die in diesen Tagen stattfinden. Insgesamt finden sich folgende Belege für ihren besonderen Rang:
Allâh, der über alles Erhabene, sagte: „Bei der Morgendämmerung und den zehn Nächten“ (Sûra 89:1-2) Einige Gelehrte sagten, „Es sind die zehn Tage des Dhû Al-Hiddscha.“ Diese Meinung ist mit aller Wahrscheinlichkeit richtig. Eine eindeutige Zuordnung dieser im Qurân erwähnten Nächte seitens des Propheten gibt es allerdings nicht.
1. Der Prophet bezeugte allerdings, dass es sich hierbei um die Nächte mit dem höchsten Stellenwert im Diesseits handelt. Der Prophet sagte in einem von vielen Hadîthen: „Es gibt keine Tage, an denen Allâh die guten Taten mehr liebt, als an diesen zehn Tagen.“ Da sagten die Gefährten möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein : „O Gesandter Allâhs! Auch nicht der Dschihâd auf dem Wege Allâhs?“ Da erwiderte der Prophet : „Auch nicht der Dschihâd auf dem Wege Allâhs. Außer einem Mann, der mit seiner Seele und seinem Vermögen zum Dschihâd auszieht und mit nichts davon zurückkehrt.“
In einem weiteren Hadîth sagte er: „Es gibt keine anderen Tage, an denen Allâh die guten Taten mehr liebt als an diesen zehn Tagen, so gedenkt Allâh vermehrt durch Tahlîl (das Aussprechen von: Lâ Ilâha illa Allâh…), Takbîr (das Aussprechen von: Allâhu Akbar) und Tahmîd (das Aussprechen von: Alhamdulillâh).“
Diese beiden Hadîthe besagen, „dass jeder einzelne dieser zehn Tage einen höheren Stellenwert hat als ein gewöhnlicher anderer Tag des Jahres, gleich ob es ein Freitag ist oder nicht. Ein Freitag in diesen zehn Tagen hat wiederum einen höheren Stellenwert als ein Freitag im restlichen Jahr, da er dann in zweierlei Hinsicht einen besonderen Rang hat.“
2. Der Prophet ermunterte seine Gefährten möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein dazu an diesen Tagen vermehrt gute Taten zu verrichten und den Tahlîl und Takbîr häufiger zu sprechen.
3. In diesen Tagen ist auch der Tag von ´Arafa und der Tag des Opferfests.
4. An diesen Tagen verrichtet man die edelsten Anbetungsformen, und zwar: Beten, Fasten (für Nicht-Pilgerfahrt), das Geben von Almosen und den Haddsch. Die Gelegenheit zu so vielen edlen Taten hat man an anderen Tag nicht.
Nun folgt eine Auflistung der guten Taten, die man in diesen zehn Tagen verrichten sollte:
Entsprechend des hohen Stellenwerts dieser Tage ist auch der Stellenwert guter Taten, die an diesen Tagen verrichtet werden, besonders hoch. Darüber hinaus haben wir, wie oben erwähnt, Belege dafür, dass Allâh die guten Taten an diesen Tagen besonders liebt. So lässt sich folgern, dass die guten Taten in dieser Zeit in zweierlei Hinsicht noch besser sind als sonst.
Im Folgenden nennen wir die Arten guter Taten, die man zu dieser Zeit verrichten sollte:
- Aufrichtige Reue:
Der Haddsch ist eine Rückkehr zu Allâh. Der Muslim wendet sich während der Pilgerfahrt von allem ab, was Allâh an offenkundigen und an verborgenen Taten verabscheut, und gleichzeitig verrichtet er insgeheim und auch für andere sichtbar nur die Taten, die Allâh liebt. Und so reut es den Muslim all die Sünden begangen zu haben. Dies veranlasst ihn dazu, diese Sünden sofort aufrichtig zu bereuen und zu beschließen, sie nie wieder zu begehen. Zum größten Teil fallen die Sünden in zwei Kategorien, erstens das Unterlassen von Pflichten und zweitens das Übertreten der Verbote Allâhs. Die Reue hierfür ist eine Pflicht für jeden Muslim. Da man nicht weiß, wann man sterben wird, darf man die Reue für diese Taten nicht hinausschieben, sondern man muss unverzüglich bereuen. Außerdem birgt das Begehen von Sünden die große Gefahr, dass es dem Menschen danach leichter fällt, weitere Sünden zu begehen. Es gibt nun, wie in diesem Artikel beschrieben, Zeiten und Orte, die einen besonders hohen Stellenwert bei Allâh haben. Wenn nun zu einer solchen Zeit oder an einem solchen Ort eine Sünde begangen wird, so wird diese entsprechend des hohen Stellenwertes der Zeit oder des Ortes strenger bewertet und derjenige, der die Sünde begangen hat, wird stärker bestraft. Allâh, der über alles Erhabene, sagt: „O die ihr glaubt, kehrt zu Allâh um in aufrichtiger Reue“ (Sûra 66:8)
Ibn Al-Qayyim sagte, dass die aufrichtige Reue drei Voraussetzungen hat:
Erstens: dass alle Sünden einbezogen werden müssen
Zweitens: dass man entschlossen und ehrlich bei der Reue ist und
Drittens: dass die Absicht zur Reue rein ist.
Nur wenn die Reue diese drei Voraussetzungen erfüllt, ist sie vollkommen.
Im zweiten Teil dieses Artikels werden, in schâ Allâh, weitere Arten guter Taten genannt, die man in diesen Zehn Tagen verrichten sollte.
Der hohe Stellenwert der Zehn Tage des Monats Dhû Al-Hiddscha - Teil 2
Der hohe Stellenwert der Zehn Tage des Monats Dhû Al-Hiddscha - Teil 3