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Ihr Vater war ein rechtschaffener Mann – Teil 1

Ihr Vater war ein rechtschaffener Mann – Teil 1

Die Erziehung von Kindern ist eine große Verantwortung, die auf den Schultern der Eltern lastet. Allâh hat ihnen dies aufgetragen und sie im Qurân dazu aufgerufen. Der Erhabene sagt: „O die ihr glaubt, bewahrt euch selbst und eure Angehörigen vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, über das hartherzige, strenge Engel (gesetzt) sind, die sich Allâh nicht widersetzen in dem, was Er ihnen befiehlt, sondern tun, was ihnen befohlen wird“ (Sûra 66:6).

Um sie vor dem Feuer zu schützen, bedarf es klarer Anweisungen und Verbote. Erziehung soll ihnen den Weg zur Rettung vor der Strafe weisen. Ibn Kathîr zitiert in seinem Tafsîr Ad-Dahhâk und Muqâtil mit den Worten: „Jeder Muslim ist dazu verpflichtet, seine Familie, Verwandten, Diener und Dienerinnen über die Gebote und Verbote Allâhs zu belehren.“

Al-Qurtubî zitiert in seinem Tafsîr Alî, Qatâda und Mudschâhid mit den Worten: „Bewahrt euch selbst durch eure Taten und bewahrt eure Familien durch eure Ermahnungen.“ Al-Qurtubî erklärt: „Der Mann soll sich selbst durch Gehorsam verbessern und seine Familie, so wie ein Hirte seine Herde, zur Verbesserung führen. In einem authentischen Hadîth sagte der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): ‚Ihr seid alle Hirten, und jeder von euch ist für seine Herde verantwortlich. Der Imâm, der über die Menschen gesetzt ist, ist ein Hirte, und er ist für sie verantwortlich. Und der Mann ist ein Hirte für seine Familie, und er ist für sie verantwortlich.‘“

Die Bedeutung der Erziehung

Erziehung ist ein fürsorglicher Prozess, bei dem eine Person begleitet und unterstützt wird, um schrittweise Reife und Vollkommenheit zu erlangen. Der Erziehungsprozess ist ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess, der bereits vor der Geburt beginnt und sich über die gesamte Kindheit und Jugend erstreckt. Erziehung ist ein umfassender gesellschaftlicher Prozess, der die Zusammenarbeit aller Akteure erfordert. Familie, Schule und diverse Ministerien – von Bildung über Kultur bis hin zu Sport und Religion – sollten ihre Ziele aufeinander abstimmen und gemeinsam an einem Strang ziehen, um eine ganzheitliche Entwicklung der jungen Generation zu fördern.

Das Zuhause ist die Grundlage

Trotz aller externen Einflüsse bleibt das Zuhause der primäre Ort der Erziehung. Hier werden die Grundsteine für das Denken und die Persönlichkeit des Kindes gelegt. Folglich kommt der Erziehung innerhalb der Familie die größte Bedeutung zu. Eltern tragen die Hauptverantwortung für die Entwicklung ihrer Kinder. Dies wird durch die Aussage des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) unterstrichen: „Jedes Kind wird mit der Fitra (dem natürlichen Glauben an Allâh) geboren, doch seine Eltern machen es zum Juden, zum Christen oder zum Feueranbeter“ (Al-Buchârî und Muslim).

Aufgrund der großen Bedeutung der Eltern für die Erziehung legte der Islâm großen Wert auf die Wahl des Ehepartners. Der Mann wurde angehalten, die Mutter seiner zukünftigen Kinder sorgfältig auszuwählen. Der Prophet sagte: „Eine Frau wird aus vier Gründen geheiratet: wegen ihres Vermögens, ihrer edlen Abstammung, ihrer Schönheit und ihrer Religiosität. So heirate diejenige, die religiös ist, dann werden deine Hände gesegnet sein“ (Al-Buchârî und Muslim).

Der Prophet wies auch die Vormünder der Frauen an, bei der Eheschließung auf einen rechtschaffenen Mann mit gutem Charakter und religiöser Überzeugung zu achten: „Wenn euch jemand um die Hand eurer Tochter bittet, dessen Religiosität und Charakter ihr gutheißt, so verheiratet sie mit ihm. Wenn ihr dies nicht tut, wird es Unheil auf Erden und große Verderbtheit geben“ (At-Tirmidhî, von Al-Albânî für gut befunden).

Der Prophet Muhammad machte die Rechtschaffenheit im Glauben und einen guten Charakter zur Grundlage für die Partnerwahl. Denn auf diesen beiden Säulen beruht eine erfolgreiche Erziehung:

  • Moral ohne Religion: führt zum Verderben im Jenseits.
  • Religion ohne Moral: ist ein Widerspruch in sich selbst. Ein schlechter Charakter zeugt von einem mangelhaften Verständnis oder einer schwachen Ausübung der Religion.

Religion und Moral sind somit das Fundament eines glücklichen und harmonischen Familienlebens. Auf ihnen beruht die richtige Erziehung. Aus solchen Familien gehen gemäß den Gesetzmäßigkeiten Allâhs in der Regel rechtschaffene Kinder hervor. Dies bestätigt sowohl der Qurân als auch die menschliche Natur.

Allâh sagt: „Und aus dem guten Land kommt sein Pflanzenwuchs mit Allâhs Erlaubnis hervor, aus dem schlechten (Land) jedoch kommt (nur) Kümmerliches hervor“ (Sûra 7:58). Und dass dies in der Natur der Menschen verankert ist, zeigen die Worte der Kinder Isrâ‘îls an Maryam, als Allâh ihr Îsâ (Jesus) ohne Vater schenkte – ein Wunder von Allâh: „Sie sagten: ‚O Maryam, du hast da ja etwas Unerhörtes begangen. O Schwester Hârûns, dein Vater war doch kein sündiger Mann, noch war deine Mutter eine Hure‘“ (Sûra 19:27-28). Es ist, als würden sie sagen: „Du stammst aus einem guten und reinen Haus, das für Rechtschaffenheit, Anbetung, Gottesfurcht und Enthaltsamkeit bekannt ist. Wie kann so etwas von dir kommen?“

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