Allâh der Makellose und Erhabene hat den Monat Ramadân zu einer Wettlaufstrecke für Seine Geschöpfe gemacht, auf der sie in ihrem Gehorsam wetteifern. Die einen gewinnen und die anderen bleiben auf der Strecke. Al-Hasan Al-Basrî sagte: „Allâh hat den Monat Ramadân zu einer Wettlaufstrecke für Seine Geschöpfe gemacht. Sie wetteifern darin mit ihrem Gehorsam um Sein Wohlgefallen. Die einen sind vorausgegangen und haben gewonnen, die anderen sind zurückgeblieben und haben versagt.“
Imâm Al-Ghazâlî beschrieb die Einstellung der Menschen zum Fasten im Ramadân. Dabei erwähnte er, dass die Menschen in drei Kategorien eingeteilt werden können: das Fasten der einfachen Leute, das besondere Fasten und das außergewöhnliche Fasten.
Der erste Typus beschreibt das Fasten des einfachen Volkes. Es handelt sich lediglich um die Enthaltsamkeit des Magens und der Geschlechtsteile von der Begierde – mehr gibt es nicht. Der Prophet (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken) sagte über diese Art von Menschen: „Es gibt Menschen, die fasten, und ihr Anteil am Fasten ist Hunger und Durst“ (Ahmad)
Das besondere Fasten ist die Enthaltsamkeit der Körperteile von Sünden, wie die Augen von Verbotenem, die Zunge von Lüge, Verleumdung, übler Nachrede, Fluchen, Obszönität und Vulgarität, das Gehör von Verbotenem und die anderen Organe und Körperteile von dem, was den Zorn Allâhs erregt. Für diese Klasse von Menschen gelten die Worte des Propheten (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken): „Das Fasten ist ein Schutz (d. h. es beschützt einen vor dem Höllenfeuer und seinen Begierden). Wenn einer von euch fastet, soll er weder obszöne Worte sagen noch seine Stimme erheben. Wenn jemand ihn beschimpft oder Streit sucht, soll er sagen: „Ich faste“ (Al-Buchârî). Es ist eines der Kennzeichen eines Menschen dieser Kategorie, dass sein Herz zwischen Furcht und Hoffnung schwankt, wobei er sich an die Worte des Erhabenen erinnert: „… und die geben, was sie geben, während ihre Herzen sich (davor) ängstigen, weil sie zu ihrem Herrn zurückkehren werden“ (Sûra 23:60). Denn ein solcher Mensch weiß nicht, ob sein Fasten angenommen wird und er zu den Gefährten der Rechten gezählt, oder ob sein Fasten abgelehnt und er zu den Gefährten der Linken gezählt wird, die verstoßen und benachteiligt sind.
Was das außerordentliche Fasten betrifft, so ist es das Fasten des Herzens von lasterhaften Taten und irdischen Gedanken und der Verzicht auf alles andere als Allâh den Erhabenen. Dies ist die Stufe der Propheten, der Wahrhaftigen und der Nahestehenden von Seinen aufrichtigen Dienern.
Der Muslim soll das Fasten der gewöhnlichen Menschen im Sinne der Enthaltsamkeit des Magens und der Geschlechtsteile von der Begierde vermeiden. Vielmehr soll er sich dem besonderen Fasten widmen, damit er zu denen gehört, die dem Herrn der Welten nahe sind. Auf diese Weise trifft auf ihn zu, was Allâh der Erhabenen sagt: „Diese sind es, von denen Wir das Beste annehmen, das sie getan haben, und Wir übergehen ihre Schlechtigkeiten, sie sind unter den Gefährten des Paradiesgartens, das Versprechen der Wahrhaftigkeit, das ihnen immer versprochen wurde“ (Sûra 46:16).