Sahl ibn Sad (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Im Paradies ist wahrlich ein Tor, das Ar-Rayyân heißt, durch das die Fastenden am Tag der Auferstehung eintreten werden. Niemand außer ihnen wird durch dieses Tor eintreten. Man wird fragen: ‚Wo sind die Fastenden?‘ Also gehen sie durch dieses Tor ein. Wenn der letzte von ihnen (durch dieses Tor) ins Paradies eingetreten ist, wird das Tor geschlossen, und danach wird niemand mehr durch dieses Tor eintreten“ (Muslim).
Allâh der Erhabene gewährt Seinen Dienern im Ramadân viele Gaben: Er öffnet Seinen Dienern alle Tore des Paradieses und nicht nur eines. Abû Huraira (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wenn der Ramadân beginnt, werden die Tore des Paradieses geöffnet, die Tore der Hölle geschlossen und die Teufel in Ketten gelegt“ (Muslim). Der Hadîth von den Toren des Paradieses hat zwar immer eine große Bedeutung und Tragweite, aber im Ramadân ist er um ein Vielfaches wichtiger als in anderen Monaten.
Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) beschreibt diese Tore und ihre Ausmaße. Im Hadîth von Abû Huraira (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) heißt es hierzu: „Bei dem, in dessen Hand meine Seele ist! Die Entfernung zwischen zwei Flügeln der Paradiespforte ist so groß wie die Entfernung zwischen Mekka und Hadschar (am Ostrand der Arabischen Halbinsel) oder Mekka und Busrâ (eine Stadt in Großsyrien)!” (Muslim).
Trotz der Weite dieser Tore wird ein Tag kommen, an dem sie überfüllt sein werden. Utba ibn Ghazwân (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte dazu: „Es ist uns gesagt worden, dass die Entfernung zwischen zwei Flügeln der Paradiespforte so groß ist wie der Weg von vierzig Jahren. Dennoch wird der Tag kommen, an dem sie überfüllt sein werden“ (Muslim).
Das Wort „Ar-Rayyân“ kommt von „Ar-Riyyî“ und bedeutet das Gegenteil von Durst. Die äußere Formulierung trifft hier die Bedeutung gut, denn das Paradies selbst ist durch die Flüsse, die dorthin fließen, reich an Wasser. Oder: Wer dieses Tor durchschreitet, wird am Tag der Auferstehung vom Durst befreit sein. Oder: Das Durchschreiten dieses Tores ist die Belohnung für die Fastenden im Austausch gegen Durst und Hunger. Aufgrund der Wichtigkeit des Fastens bei dem Makellosen und Erhabenen hat Allâh dieses Tor Ar-Rayyân für die Fastenden bestimmt.
Am Tag der Auferstehung werden die Fastenden aufgefordert, durch das Tor Rayyân einzutreten, das Allâh für sie bestimmt hat und mit dem Er sie geehrt hat. Auf diese Weise erfüllt sich auch die zweite Freude des Fastenden, wie sie vom Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwähnt wurde.