Frage dich nun selbst: Wo sind die Ersten und die Letzten geblieben? Wo sind die geblieben, die Osten und Westen mit Stolz und Macht erfüllt haben? Wo sind die geblieben, welche Paläste mit Seide und Brokat ausgestattet haben? Wo sind diejenigen geblieben, vor deren Macht und Ausstrahlung sich die Erde gefügig gemacht hatte? „Nimmst du noch irgendjemanden von ihnen wahr, oder hörst du von ihnen noch den geringsten Laut?“ (Sûra 19:98).
Nicht täusche euch diese Welt!
Junge Leute, Freunde! Die Tage dieser Welt sind begrenzt. Die Atemzüge sind gezählt. Die Frist des Todes bereits festgelegt. Die Taten sind berechnet und bewertet. Bei Allâh, sie sind nur wenig, selbst wenn sie viel erscheinen in den Augen derjenigen, die vom Glanz dieser Welt getäuscht werden. Die Taten sind gering und wertlos, auch wenn sie gewaltig ausschauen in den Herzen derjenigen, die von den Freuden dieser Welt geblendet sind.
Wir sind in dieser Welt wie eine Ameise, die ein Korn aufspeichert, um es in den kommenden Tagen zu essen. Doch dann kommt ein Vogel und schnappt die Ameise mitsamt ihrem Körnchen. Weder vermochte sie zu essen, was sie aufgespeichert hat, noch erreichte sie, was sie sich erhofft hatte! „O ihr Menschen, gewiss, Allâhs Versprechen ist wahr. So soll euch das diesseitige Leben nicht täuschen, und nicht täuschen soll euch hinsichtlich Allâhs der Täuscher“ (Sûra 35:5). „O mein Volk, dieses irdische Leben ist nur Nießbrauch; das Jenseits aber ist die Wohnstätte zum (bleibenden) Aufenthalt“ (Sûra 40:39).
Die Welt schreitet auf ihr Ende zu. Vergänglichkeit hat Allâh für sie festgelegt und verzeichnet, dass jeder auf dieser Welt sie verlassen wird. Wir sind nun in ihr auf zügiger Durchreise und schon fast am Ziel.
Alî (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Die Welt hat sich auf den Weg gemacht und uns ihren Rücken gewendet. Das Jenseits hat sich auf den Weg gemacht und steht vor uns. Beide haben Kinder. So seid von den Söhnen des Jenseits und nicht von den Söhnen des Diesseits! Heute gilt Tat ohne Abrechnung. Und morgen gilt Tat ohne Handlung.“
Utba ibn Ghazwân hielt eine Ansprache, worin er Allâh lobte und pries und dann sagte: „Nun zum Thema: Diese Welt ist dabei, zu vergehen und hat sich abgewendet. Nicht viel ist von ihr geblieben außer einem Rest: der Rest eines Gefäßes, der nun ausgegossen wird für seinen Besitzer. Hinfortgebracht werdet ihr aus ihr zu einem Ort, der kein Vergehen kennt. Macht euch auf den Weg mit dem Besten, worüber ihr verfügt. Denn uns wurde berichtet, dass es einen Stein gibt, der vom Rand der Hölle hinuntergestoßen wird: 70 Jahre wird er fallen, ohne auf deren Grund anzukommen. Und bei Allâh, die Hölle wird noch gefüllt werden.“
Umar ibn Abdulazîz predigte vor den Menschen und sagte: „Ihr Menschen, diese Welt ist kein Ort des Verweilens! Allâh hat für sie Vergänglichkeit festgeschrieben und dass ihre Einwohner bald aufbrechen werden. Wie viele bebauen etwas, was bald zur Ruine wird. Und wie viele haben sich hier niedergelassen, obwohl sie bald abreisen werden.“
Von Îsâ wird überliefert, dass er zu seinen Gefährten sprach: „Die Welt ist eine Brücke. Überquert sie, doch baut sie nicht weiter aus.“ Ebenso: „Wer will schon auf der Welle im Ozean ein Haus erbauen? Diese Welt, nehmt sie nicht als feste Bleibe an!“