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Das islâmische Ethiksystem

Das islâmische Ethiksystem

Die Sittenlehre im Islâm basiert vollständig auf den Offenbarungsschriften und dem Beispiel des Lebens des Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Es gibt zwei Konzepte, die jeden Aspekt der islâmischen Sittenlehre durchziehen: Das Konzept des Tauhîd (der alleinigen Verehrung des Schöpfers) und die eigentliche Bedeutung des Wortes Muslim (sich Allâh ergeben). Muslime glauben an die Existenz von Gutem und Bösem, und Muslime streben in jedem Aspekt ihres Lebens danach, Gutes zu tun. Muslime glauben außerdem an die Willensfreiheit und die Tatsache, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, Allâh selbst zu erkennen.

 

Dennoch irren die Menschen vom Weg Allâhs ab. Im Qurân werden wir darüber informiert, dass Menschen auf Grund ihres Bedarfs an materiellen Annehmlichkeiten von Allâh abirren. Aus diesem Grunde stimmt der Islâm mit den Lehren Jesu überein und betrachtet es als Abirren vom Wege Allâhs, wenn man sich auf das Anhäufen von Vermögen und das Erlangen von Macht konzentriert. Der Islâm lehrt auf seiner elementarsten Ebene, dass es nur einen Gott gibt, und wenn man in seinem Leben irgendeiner anderen Sache außer Allâh mehr Gewicht verleiht, dass dies bedeutet, vom richtigen Weg abzukommen.

 

Islâmische Sittenlehren waren zur Zeit der Qurân-Offenbarung an den Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sehr nützlich, um die Probleme der Araber zu lösen. Die Araber waren eine Stammesgesellschaft mit patriarchalischen Herrschern. Der Gedanke der Umma, durch die alle Muslime zu einer Gemeinschaft vereint wurden, half dabei, diese Gesellschaft zu verändern. Der strikte Monotheismus im Islâm half außerdem dabei, die vielen barbarischen Gepflogenheiten, die als Teil der Anbetung von Götzen und animistischen Göttern weitverbreitet waren, abzuschaffen. Die islamische Ethiklehre lehnt außerdem übertriebenen Chauvinismus oder „Murû'a“ (was als Männlichkeit oder Machohaftigkeit übersetzt wird) ab. Beim Islâm geht es nicht um Gewalt, Prahlerei und Ungestüm, sondern um Demut, Mitgefühl und Streben nach Frieden.

 

Eines der wichtigsten Elemente islâmischer Ethiklehre ist die persönliche Verantwortung. Der Islâm lehrt, dass jeder einzelne Mensch seinem eigenen Weg zu Allâh folgt. Im Islâm gibt es keine Vermittler zwischen dem Menschen und Allâh. Es gibt keine assoziierten Götzen oder Heilige, die sich bei Allâh einsetzen. Es gibt keinen Zwang, dem Weg Allâhs zu folgen. Beim Islâm geht es vollständig um die Moral, die ethische Entscheidung, die jeder Mensch in seinem Herzen treffen muss, und um das Umsetzen dieser Entscheidung in die Tat. Der Islâm lehrt, dass das Schicksal eines jeden Menschen im jenseitigen Leben eine direkte Folge der eigenen Entscheidung ist. Zweifelsfrei ist die Grundlage eines islâmischen Ethiksystems direkt mit den Lehren des Qurân und des Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verbunden. Der Islâm ist eine Lebensweise, eine Praktik, sich dem Willen Allâhs in jedem Aspekt des Lebens zu fügen. Die eigenen Moralvorstellungen sind dabei absolut keine Ausnahme.

 

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