Islam Web

  1. Ramadan
  2. Idealer Muslim

60 kurze Mahnworte von Ibn Al-Dschauzi – Teil 2

60 kurze Mahnworte von Ibn Al-Dschauzi – Teil 2

60 kurze Mahnworte von Ibn Al-Dschauzi – Teil 2

 

31. Denkt über die Ergebnisse nach! Ein Weiser betrachtet diese sorgfältig. Wo ist die Erschöpfung desjenigen, der an den heißen Tagen fastete? Wo ist die Wonne der zügellosen Sündiger? Als ob sich dieser nicht anstrenge, der die Wonnen standhaft ausgehalten hat; und als ob jener nicht genieße, der die Begierden erhalten hat!

 

32. Ein Sultan ließ einen Mann für lange Zeit ins Gefängnis werfen und dann befreien. Danach fragte er diesen: "Wie hast du dein Gefängnis gefunden?" Er erwiderte: "Immer wenn ein Tag von deinem Behagen verging, verging ein Tag von meinem Leiden, bis wahrhaftig ein Tag kommen wird, der uns zusammenbringt!"

 

33. Die Herzen lieben aus natürlicher Anlage denjenigen, der ihnen gegenüber gütig ist. Wie erstaunlich ist derjenige, der nur Allâh den Hocherhabenen als Gutes Tuenden anerkennt, aber sich nicht gänzlich Ihm zuneigt.

 

34. Hüte dich vor der Flucht der Gnadenerweise, denn nicht jeden Flüchtigen kannst du zurückbringen! Wenn diese zu dir mit ihren Rändern gelangen, so verliere ihre Enden nicht durch das wenige Danken!

 

35. Ein Wort, ein Blick, ein hässlicher Gedanke und eine Idee kommen in einem Buch zusammen, das sogar das Allerwinzigste enthält, und die Ungehorsamen sind nachlässig hinsichtlich der Sünden, weswegen sie das erwerben, was sie begangen haben und die Früchte von dem ernten, was sie gepflanzt haben.

 

36. O dieser, das auf der Erde fließende Wasser der Brunnen stellt das Leben der Pflanzen dar, und das auf die Wange fließende Wasser der Augen das Leben des Herzens!

 

37. O du das Paradies Suchende, durch eine einzige Sünde wurde dein Vater aus dem Paradies vertrieben! Begehrst du, dieses zu betreten, während auf dir Sünden lasten, für die du nicht um Vergebung gebeten hast? Es gehört sich für den, dessen Stunden in Unwissen vergehen und der seine Zeit in Sünden verbringt, dass seine Tränen stets fließen und er in der Nacht wenig schläft.

 

38. Der Vernünftigste ist ein angsterfüllter Gütiger. Und der Törichteste ist ein sicherer Sündiger.

 

39. Ein Untätiger soll nicht die Stellung der Helden anstreben, denn die Wonne der Ruhe erhält man nicht durch Ruhe. Wer pflanzt, der erntet, und wer sich bemüht, der erwirbt. Vermögen erwirbt man also nur durch Ermüdung, das Wissen erwirbt man nur durch Erschöpfung. Die Bezeichnung "großzügig" wird keinem Geizigen gegeben und den Beinamen "Der Tapfere" trägt man nur nach langer Mühe.

 

40. Sie schrieben mit Tränen, und bekamen die sanfteste Antwort. Die Trauer des Geheimnisses überkam das Herz, sodass sich der Kummer darum entfachte und die Träne die Nachricht trug.

 

41. Wie kann man sich über die Welt freuen, wenn dein Tag deinen Monat, dein Monat dein Jahr und dein Jahr dein Leben zerstört? Wie kann jemand, dessen Leben ihn zum Tod führt, spielen?

 

42. O meine Geschwister, das Diesseits geht zu Ende und seine Bewohner ersuchen vieles darin, wobei jeder Säende, außer der Allâh gegenüber in Demut Ehrfürchtige, nur die Reue erntet.

 

43. Wie elend bist du! Du bist im Grab gefangen, bis ins Horn geblasen wird; sodann reitet man entweder oder wird man gezogen, ist man traurig oder glücklich, befreit oder gefangen. Wieso also dieser Zeitvertreib und diese Arroganz?

 

44. Allâh sagt: "Durch welches Auge siehst du Mich, o du, der du Mich bekämpfst und mir Ungehorsam leistest? Mit welchem Gesicht begegnest du Mir, o du, der du Meine großartige Stellung vergessen hast? Versagen werden diejenigen, zwischen denen und Mir sich ein Hindernis befindet, wobei diejenigen untergehen werden, die sich von Mir entfernen.

 

45. O dieser, wetteifere durch deine Mühe mit den gegenüber Allâh demütig Ehrfürchtigen und folge den Reihen der Gläubigen! Sie sind nichts mehr als Männer, die an die Tür des Erfolgs klopfen und denen geöffnet wird. Wir geben die Hoffnung für dich nicht auf:

 

46. Vielleicht freut sich jemand über etwas, was er bekommen hat, wobei sein Name unter den Toten geschrieben steht. Vielleicht hält sich jemand von der Besonnenheit fern, während die Zeit gekommen ist, dass seine Nische (im Grab) ausgenommen wird. Vielleicht bemüht sich jemand um das Sammeln seines Schuttes, wobei die Zeit gekommen ist, dass seine Knochen zerfallen. Vielleicht bemüht sich jemand darum, etwas für sich selbst zu erwerben, wobei die Zeit der Zerstörung seines Selbst gekommen ist.

 

47. O du, der sein Heute wie sein Gestern verschwendet; steh auf, wehe dir, du hast die Seele getötet! Betrachte den Glücklichen, wie er jetzt unglücklich wird! Wahre den Rest deines Lebens, denn du hast die Vergangenheit billig verkauft!

 

48. Deine Augen sehen Verbotenes, deine Zunge spricht immer Sündiges aus und deine Füße nähern sich den Sünden, wobei zu erwähnen ist, dass alles im Buch niedergeschrieben ist.

 

49. Sie bemühen sich, Polytheismus und Sünden zu vermeiden, kommen zum Gebieten des Rechten und zum Empfehlen zusammen und haben Angst vor einem Tag, an dem sie an den Füßen und an der Stirnlocke gepackt und gezogen werden. O Sündiger, bemühe dich denn darum sie zu erreichen, bevor der Tod dich überkommt!

 

50. Sie ließen die Lippen spröde werden, als sie durch Fasten Heilung ersuchten, wurden müde, als ihre Körper strammstanden, während sie Angst vor dem Auferstehungstag hatten, hielten ihre Zungen von Absurdität fern und warfen sich in der Finsternis vor der Tür der Hoffnung nieder; dann krallten sie sich mit ihrem Begehren an die Vergebung, sodass sie etwas erwarben.

 

51. O ihr Verweilenden, ihr werdet sicherlich weggehen! O die, die den Tod vergessen haben, ihr werdet sicherlich weggehen! O ihr fest Bleibenden, ihr werdet nichts hinterlassen! Ich sehe, dass ihr sitzt und euch vor dem Tod sicher fühlt.

 

52. Ein Beduine mahnte seinen Sohn: "Wer Angst vor dem Tod hat, wird sicher davor sein, dass er ihn plötzlich ereilt. Wer sich aber nicht von den Gelüsten fernhält, den werden die Folgen vernichten. Das Paradies und das Feuer befinden sich vor dir.

 

53. Wie fremdartig ist dieser Tag, der nicht den anderen Tagen gleicht! An ihm steht jeder auf, der nachlässig war und schlief, und an ihm wird jeder, der erfreut über seine Sünden war, traurig und ihm wird klar, dass sogar das Beste dieser Tage nur Träume waren. Wie erstaunlich ist es, dass jemand lacht, obwohl er besser weinen sollte!

 

54. Wenn die Seele zur Begehrlichkeit geführt wird, wird sie begehrlich. Wenn sie aber mit dem Wenigen befriedigt wird, wird sie zufrieden. Wenn du ihre Rechtschaffenheit willst, solltest du ihre Zunge von unnützem Gerede, ihre Augen vor dem Blick auf Verbotenes und ihre Hand von den Gelüsten fernhalten, die ihr selbst schaden, um sie zu retten.

 

55. Zu den Zeichen des Näherbringens gehört das Übersehen der Mängel der Seele. Wer über dieses verfügt, der wird mächtig. Wenn es jedoch ein anbetend Dienender besitzt, wird dieser niedrig.

 

56. Ein Atom taucht am Auferstehungstag in der Waage auf, sodass ein anbetend Dienender für ein Wort, das er im Guten aussprach, und für einen Blick, den er in Übles warf, zur Rechenschaft gezogen wird. O du, dessen guter Proviant wenig ist, hüte dich vor einer Waage, die gerecht ist!

 

57. Sulaimân ibn Abdulmalik hörte einmal den Donner, sodass er erschrak. Da sagte zu ihm Umar ibn Abdulazîz: "O Fürst der Gläubigen, dies ist die Stimme Seiner Barmherzigkeit. Wie ist dann wohl die Stimme Seiner Peinigung?

 

58. O du, dessen Herzenserde unfruchtbar wurde! Wann weht der Wind der Mahnungen, der die Wolken aufwühlen lässt, in denen sich Donner sowie Ängstigung und Beleuchtung sowie demütige Ehrfurcht gegenüber Allâh befinden, sodass ein Tropfen auf den Felsen des Herzens fällt, ihn bewässert und Pflanzen hervorbringt?

 

59. Einige Ahnen sagten: "Wenn du sprichst, so erinnere dich an Den, Der hört, und wenn du blickst, an Den, Der sieht und wenn du etwas vorhast, an Den, Der weiß!

 

60. Sufyân At-Thaurî sagte einmal zu seinen Gefährten: "Sagt mir, würdet ihr etwas sagen, wenn ihr wüsstet, dass es unter euch jemanden gibt, der diese Rede dem Sultan mitteilt?" Sie verneinten. Daraufhin sagte er: "Dann wisset also, dass es unter euch einen gibt, der eure Rede Allâh den Hocherhabenen mitteilt!"

 

Verwandte Artikel