Das Fasten gehört zu den bedeutendsten Anbetungshandlungen und ist eine der grandiosesten Möglichkeiten, sich Allâh zu nähern. Es umfasst die Gepflogenheit der Frommen und Anzeichen derer, die in Ehrfurcht gegenüber Allâh demütig sind. Es läutert die Seele und diszipliniert den Charakter. Es ist die Schule der Demut in Ehrfurcht gegenüber Allâh und das Domizil der Rechtleitung. Wer es aufrichtig und dem richtigen Weg folgend betritt, verlässt es mit dem Zeugnis der Ehrlichkeit und gehört zu den Erfolgreichen im Diesseits und im Jenseits. Daher ist es nicht verwunderlich, dass über seine Vorzüge viele Überlieferungen existieren, die seine Auswirkungen und seine enorme Belohnung verdeutlichen. Sie zeigen, was Allâh für die Anhänger des Fastens vorbereitet hat, spornen den Muslim dazu an es zu mehren und erleichtern es demjenigen, der in seiner Verrichtung Mühe und Erschwernis findet.
Von den Vorzügen des Fastens ist überliefert, dass es ein Schutz ist, ein Schutz vor dem Höllenfeuer. Dschâbir überliefert, dass der Prophet sagte: „Das Fasten ist ein Schutz, mit dem sich der anbetend Dienende vor dem Höllenfeuer schützt.“ Überliefert von Imâm Ahmad.
Weiterhin ist von den Vorzügen des Fastens überliefert, dass es das Ausbrechen der Lust verhindert und sie diszipliniert. Daher hat der Prophet die jungen Männer, die nicht zur Heirat in der Lage sind, dazu aufgefordert, sich an das Fasten zu halten, um deren Lust zu verringern. Von Ibn Mas´ûd ist überliefert, dass der Prophet sagte: „O ihr jungen Männer! Wer von euch zur Heirat in der Lage ist, der soll heiraten. Denn es senkt den Blick mehr und ist ein besserer Schutz für die Genitalien. Und wer nicht dazu in der Lage ist, der soll fasten, denn es ist ihm Schutz.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.
Weiterhin ist überliefert, dass das Fasten ein Weg in das Paradies und ein Tor dessen Tore ist. An-Nasâî überlieferte von Abû Umâma , dass dieser sagte: „O Gesandter Allâhs, trage mir etwas auf, womit Allâh mir etwas nutzt!“ Er erwiderte: „Halte dich an das Fasten, denn es gibt nichts Vergleichbares!“ Der Prophet verdeutlichte damit, dass es nichts gibt, was sich den anbetend Dienenden Allâh dem Majestätischen so annähern lässt wie das Fasten. Der Gesandte Allâhs informierte uns, dass es im Paradies ein Tor gibt, das den Fastenden vorbehalten ist. Niemand sonst betritt es. Al-Buchârî und Imâm Muslim überlieferten von Sahl ibn Sa´d , dass der Prophet sagte: „Im Paradies gibt es wahrhaftig ein Tor, dass Ar-Rayyân genannt wird. Durch dieses treten die Fastenden am Jüngsten Tag ein. Niemand außer ihnen wird durch dieses eintreten. Es wird gefragt: »Wo sind die Fastenden?« Dann stehen sie auf. Niemand außer ihnen wird durch dieses eintreten. Wenn sie eingetreten sind, wird es verschlossen. Niemand wird durch dieses eintreten.“
Es ist überliefert, dass das Fasten für den Fastenden am Jüngsten Tag Fürbitte einlegen wird. Imâm Ahmad überlieferte von Abdullâh ibn Amr ibn Al-Âs , dass der Prophet sagte: „Das Fasten und der Qurân legen für den anbetend Dienenden am Tag der Auferstehung Fürbitte ein. Das Fasten sagt: »Ich habe ihn vom Essen und den Gelüsten am Tag gehindert, so lass mich für ihn Fürbitte einlegen!« Und der Qurân sagt: »Ich habe ihn vom Schlaf in der Nacht abgehalten, so lass mich für ihn Fürbitte einlegen!«“ Er sagte: „Dann legen sie Fürbitte ein.“
Das Fasten ist einer der bedeutsamsten Gründe für das Vergeben der Sünden und Tilgen der Verfehlungen. In den beiden Sammlungen authentischer Hadîthe von Al-Buchâri und Muslim ist von Abû Huraira überliefert, dass der Prophet sagte: „Wer im Ramadân in Glauben und Hoffnung fastet, dem wird vergeben, was er an seinen Sünden vorausgeschickt hat.“
Es bedeutet: Im Glauben daran, dass Allâh das Fasten zur Pflicht gemacht hat, und in der Hoffnung auf Seine Belohnung. Von Hudhaifa ibn Al-Yamân ist überliefert, dass er sagte: Der Gesandte Allâhs sagte: „Die Prüfung des Mannes durch dessen Familie, dessen Vermögen, dessen Kind und dessen Nachbarn wird durch das rituelle Gebet, das Fasten und das Almosen getilgt.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.
Die Belohnung des Fastens ist uneingeschränkt und nicht festgelegt. Dem Fastenden wird nämlich dessen Belohnung ohne Abrechnung gegeben. In den beiden Sammlungen authentischer Hadîthe ist von Abû Huraira überliefert, dass er sagte: Der Gesandte Allâhs sagte: „Allâh der Erhabene sagt: »Jede Tat des Sohnes Adams ist für ihn außer das Fasten, denn es ist für Mich und Ich belohne dafür.«“In der Überlieferung des Imâm Muslim steht: „Jede Tat des Sohnes Adams wird vervielfacht. Die gute Tat auf ihr Zehnfaches bis zum Siebenhundertfachen. Allâh der Majestätische sagt: »Außer dem Fasten, denn es ist für Mich und Ich belohne dafür. Er lässt nämlich seine Lust und sein Essen Meinetwegen ...«“
Allah der Erhabene hat das Fasten für Sich unter den anderen Handlungen ausgewählt, weil es eine besondere Stellung bei Ihm hat und weil es ein Geheimnis zwischen einem anbetend Dienenden und seinem Herrn ist, dass nur Allah erfährt.
Das Fasten ist ein Grund für die Freude in beiden Welten: In einem von Al-Buchârî und Imâm Muslim überlieferten Hadîth sagt Abû Huraira , dass der Prophet sagte: „Der Fastende hat zwei Freuden: Eine Freude, wenn er sein Fasten bricht, und eine Freude, wenn er seinen Herrn trifft.“
Beim Brechen seines Fastens freut er sich über die Gnade Allâhs und dessen Vollendung und über die Speisen und Getränke, die ihm nun erlaubt sind und ihm während des Fastens verboten waren. Und bei der Begegnung seines Herrn freut er sich, wenn er die Belohnung für sein Fasten vollständig vor sich findet, wo er sie gerade am dringendsten benötigt.
Ein weiterer Vorzug des Fastens ist der Mundgeruch des Fastenden, der bei Allâh dem Erhabenen schöner ist als der Geruch von Moschus. Dieser Geruch, selbst wenn er für die Geschöpfe unangenehm ist, ist bei Allâh dem Majestätischen beliebt, weil er zu den Zeichen der Anbetungshandlung und guten Taten gehört. Dies ist ein Beweis für die besondere Stellung des Fastens bei Allâh.
Dies sind einige Vorzüge des Fastens und deren Auswirkungen. Sie bringen im Allgemeinen den anbetend Dienenden zu seinem Ziel, weswegen das Fasten überhaupt zu einem Teil der Religion gemacht wurde. Es ist das Erreichen der Demut in Ehrfurcht gegenüber Allâh, damit der Fastende die Zufriedenheit Allâhs im Diesseits und im Jenseits erlangt.