Methoden, um sich von schlechten Freunden fernzuhalten

9-10-2017 | IslamWeb

Frage:

Ich möchte gerne wissen, wie ich mich von der Gesellschaft schlechter Freunde und deren Handlungen fernhalten kann. Denn ich bedaure es immer sehr, Zeit mit ihnen verbracht zu haben. Doch nach einiger Zeit gehe ich wieder zu ihnen, sodass ich sogar schon dachte, ich sei verzaubert oder besessen.

Antwort:

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Zweifelsohne ist die freundschaftliche Beziehung mit schlechten Menschen eine große Gefahr und eine offenkundige Heimsuchung, die den Menschen sowohl in Bezug auf das diesseitige als auch auf jenseitige Leben verschiedenen unmoralischen und gefährlichen Auswirkungen aussetzt. Es genügt, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) vor schlechter Gesellschaft warnte, indem er sagte:

„Das Gleichnis rechtschaffener Gesellschaft und das Gleichnis schlechter Gesellschaft ist das des Moschusverkäufers und das desjenigen, der den Blasebalg betätigt. Denn entweder beschenkt dich der Moschus-Träger oder du kaufst etwas von ihm oder vernimmst einen guten Duft von ihm. Und jemand, der einen Blasebalg betätigt, verbrennt entweder deine Kleidung oder du vernimmst von ihm einen stinkenden Geruch.“ Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).

Zudem sagte der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):

„Man folgt der Religion seines engsten Freundes. So soll jeder sehen, wen er sich zum engsten Freund nimmt und wem er Gesellschaft leistet!“

Daher ist der Muslim verpflichtet, sich vor schlechten Freunden in Acht zu nehmen und sich von ihnen fernzuhalten. Um dies zu realisieren, kann man die folgenden Punkte befolgen:

Erstens: Änderung des Umfeldes und Fernbleiben von dem Ort, an dem sich die schlechten Freunde versammeln, respektive das Verlassen der Stadt bzw. des Viertels oder der Straße, wo jene wohnen, von deren Übel man sich befreien möchte.

Zweitens: Suche nach rechtschaffenen Gefährten, die dabei behilflich sind, der Wahrheit und dem richtigen Weg zu folgen. Denn allein ist der den Glauben Verinnerlichende schwach, mit seinen Geschwistern jedoch stark.

Drittens: Vermehrtes Verrichten frommer Taten und das Fernhalten von schweren Sünden und Todsünden. Denn wenn jemand mehr fromme und gute Taten verrichtet, wird er sowohl diese als auch die Menschen lieben, die sie verrichten. Und mit Allâhs Erlaubnis wird er das Leugnen des Islâm, das Lasterhafte  und den Ungehorsam verabscheuen.

Viertens: Beschäftigung mit dem Erwerb nützlichen Wissens und mit dem Lesen und Erlernen des ehrwürdigen Qurân sowie Ausfüllen der Freizeit mit guten Taten. Denn dies gehört zu den nützlichsten Methoden, um schlechte Freunde loszuwerden.

Fünftens: Nachdenken über die unmoralischen Handlungen, die der Umgang mit schlechten Freunden auf den Menschen hat, hilft einem dabei, sich davon zu befreien. Dazu gehört, dass die Freunde, mit denen man gemeinsam gesündigt hat, und die Gefährten, mit denen man nur für weltliche Interessen zu tun hatte, gerade die Ersten sein werden, die am Tag der Auferstehung ihre Freunde verlassen. In diesem Sinn sagt Allâh der Erhabene:

„Die Freunde werden an jenem Tag einer des anderen Feind sein, außer den Gottesfürchtigen.“ (Sûra 43:67).

Hinzu kommt, dass ein pflichtbewusster Muslim respektive jemand, für den man Gutes erhofft, wenn er sich mit Lasterhaften Umgang pflegt, ihnen natürlich entsprechend zugeordnet, ihnen zugeschrieben und zu ihnen gezählt wird, selbst wenn er mit ihren Handlungen nicht einverstanden ist. Zudem führt ihre Freundschaft dazu, sündhaft zu werden.

Sechstens und abschließend: Mein lieber Bruder im Glauben, der du die Frage gestellt hast! Wir raten dir, für das, was bereits geschehen ist, Reue zu empfinden und dir fest vorzunehmen, deinen Zustand zum Besseren hin zu verändern. Dabei solltest du zu Allâh dem Erhabenen vermehrt Bittgebete sprechen, dass Er dir zu rechtschaffenen Freunden verhilft, die dich zum Guten leiten und dir zum Guten verhelfen, und dass Er das Schlechte und dessen Ausübende von dir entfernt.

Und wisse: Noch wichtiger als die soeben erwähnten Mittel ist es, dass der Mensch sich bewusst macht, dass Allâh der Majestätische und Höchste ihn beobachtet und in allen Situationen und zu allen Zeiten genau weiß, was er tut. Für jemanden, der sich diese Sache richtig ins Bewusstsein ruft, wird es leichter sein, sich von schlechten Dingen und deren Ausübenden fernzuhalten und sich mit Dingen zu beschäftigen, von denen er weiß, dass Allâh der Majestätische und Höchste Wohlgefallen daran hat.

Und Allâh weiß es am besten!

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