Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Heuchlerische Frömmelei macht Handlungen zunichte und gilt als Grund für Verhasst-Sein bei Allâh dem Erhabenen. Zudem zählt sie zu den Todsünden.
Wenn dem mithin so ist, dann muss sie unbedingt beseitigt werden, selbst wenn man sich dafür anstrengen und Mühen auf sich nehmen muss.
Al-Ghazâlî erwähnte, dass man sich von heuchlerischer Frömmelei durch zwei Dinge befreien könne:
1. Entfernung der Ursachen, aus denen sie entsteht und
2. Abwehren dessen, was einem in einer bestimmten Situation in den Sinn kommt.
Dazu erwähnte er, dass ihr Ursprung in der Liebe zu Rang und Status liege. Bei zu starkem Vorhandensein führe sie dazu, dass man Genuss daran empfinde, gelobt zu werden, vor dem Schmerz der Kritik fliehe und nach dem verlange, was sich in den Händen der Leute befindet. Und als Beleg für das, was er hier erwähnte, führte er die folgende Überlieferung von Abû Mûsâ an, in der es heißt:
„Ein Beduine fragte den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): »O Allâhs Gesandter! Kämpft ein Mann aus Feuereifer?«“ [Hierzu kommentierte Al-Ghazzâlî:] „Das bedeutet, dass er es verschmäht, überwältigt zu werden, und es missbilligt, ein Überwältigter zu sein.“ – „Des Weiteren fragte er [der Beduine]: »Und kämpft ein Mann, damit sein Platz gesehen wird?«“ [Al-Ghazzâlî:] „Dabei handelt es sich um das Verlangen nach dem Genuss durch Rang und Wertschätzung in den Herzen. [Des Weiteren heißt es im Hadîth:] „Und kämpft ein Mann um der Erwähnung willen?“ [Al-Ghazzâlî:] „Hier geht es um das Lob durch Worte. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwiderte: „Wer kämpft, damit Allâhs Wort das höchste ist, der ist auf dem Weg Allâhs.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Was das Abwehren dessen, was einem in einer bestimmten Situation in den Sinn kommt, betrifft, so erfolgt dies, indem man gegen sein Ego ankämpft und die Dinge im Herzen, die zu heuchlerischer Frömmelei führen, entfernt, indem man genügsam ist, die Gier unterbindet, sich den Blicken der Menschen entzieht und sowohl (unangebrachten) Tadel als auch Lob durch andere Menschen geringschätzt.
Was die Behandlung der Härte des Herzens angeht, so erwähnte Ibn Al-Qayyim in Ighâthat Al-Luhfân, sie erfolge durch vier Dinge:
1. Durch den ehrwürdigen Quran
Denn er ist eine Heilung für das, was im Herzen an Zweifeln vorhanden ist, und er beseitigt, was sie an Formen des Beigesellens beinhalten. Zudem belegt er das Leugnen des Islâm und in Form von Zweifeln und Gelüsten vorhandene Krankheiten mit einem Makel. Er ist eine Rechtleitung für den, der die Wahrheit kennt und dementsprechend handelt. Und durch die sofort und auch später eintretende Belohnung ist er eine Barmherzigkeit für die den Glauben Verinnerlichenden.
„Ist denn der, der tot war, und den Wir dann lebendig gemacht und dem Wir ein Licht gegeben haben, worin er unter den Menschen geht, wie einer, dessen Gleichnis das jemandes ist, der sich in Finsternissen befindet, aus denen er nicht herauskommt...“ (Sûra 6:122).
2. Durch Dinge, die dafür sorgen, dass es bekommt, was es täglich an Grundnahrung und Substanz benötigt. Dies geschieht durch den Glauben, rechtschaffenes Handeln und regelmäßig verrichtete Taten des Gehorsams.
3. Durch Schutz vor schädigenden Einflüssen. Dies erfolgt durch das Meiden von Sünden und Fehlverhalten aller Art.
4. Durch Befreiung von allem, was es negativ beeinträchtigt hat. Dies geschieht durch Buße und Bitten um Vergebung.
Und Allâh weiß es am besten!