Der Lobpreis ist Allâhs! Möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!
Und nun zur Frage:
Das Fasten ist Pflicht für denjenigen, der die Bedingungen erfüllt. Es obliegt nicht der Laune des Menschen zu entscheiden, ob man fastet oder nicht. Hat deine Mutter trotz ihrer Fähigkeit in der Vergangenheit nicht gefastet, ohne Grund und ohne dass ein vertrauenswürdiger Arzt ihr davon abgeraten hat, so muss sie eilends Reue empfinden und zu Allâh zurückkehren und den Ramadân von all den Jahren, in denen sie nicht gefastet hat, nachholen. Sollte ihr Unterlassen jedoch auf ihrer Erfahrung basieren, dass das Fasten sie unerträglich schwächt und ihr schwerfällt, oder hat ein Facharzt ihr auf Grund einer chronischen Krankheit davon abgeraten, so ist ihr Fastenbrechen islâmisch gerechtfertigt, sowohl in der Vergangenheit als auch in Zukunft. In diesem Fall muss sie die Buße für jeden Tag eines jeden Ramadân der letzten Jahre entrichten, den sie nicht fasten konnte. Die Buße beträgt ein Mudd (zwei Handvoll) der Grundnahrungsmittel eines Landes. Und ein Mudd beträgt beispielsweise 750 g Reis. Diese Buße muss unter den Armen und Bedürftigen verteilt werden.
Die Buße sollte laut der Mehrheit der Gelehrten in Form von Essen entrichtet werden. Doch einige Gelehrte gestatten die Entrichtung von entsprechenden Geldbeträgen, wenn die Bedürftigen daraus mehr Nutzen ziehen.
Es ist gestattet, die Buße im Ramadân Tag für Tag oder am Ende des Ramadân zusammen zu entrichten. Es ist jedoch weder erlaubt sie vor dem Anbruch des Ramadân noch täglich vor Anbruch des Morgengrauens zu entrichten.
Für denjenigen, der des Fastens unfähig ist, gibt es keine andere Möglichkeit, seine Schuld zu begleichen, außer die Buße der vergangenen Jahre zu entrichten.
Die Buße von Harâm-Geld zu entrichten ist nicht erlaubt, denn Allâh ist gut und nimmt auch nur das Gute an.