Benehmen ist der Inbegriff von Erfolg und eine Ursache für das Glück im Diesseits und im Jenseits. Die höchste Form des Benehmens drückt sich im Umgang mit Allâh aus, indem man Seine Gebote und Verbote einhält und Seine Wahrheit zur Geltung bringt. Jede Form der Anbetung hat Verhaltensregeln. Das gilt für das rituelle Gebet, für die Verrichtung des Haddsch und eben auch für das Fasten. Erst durch diese Verhaltensregeln und ihre Einhaltung werden die Anbetungshandlungen vollkommen. Manche Verhaltensregeln sind bindend, zu deren Einhaltung ein Muslim verpflichtet ist. Andere werden empfohlen und erhöhen die Belohnung des Gläubigen.
Verpflichtende Verhaltensregeln:
- Es ist Pflicht für den Fastenden, dass er die vorgeschriebenen Anbetungshandlungen vollzieht. Dazu gehört die Verrichtung der rituellen Pflichtgebete.
- Der Fastende soll sich von allem fernhalten, was Allâh verboten hat. So hütet er seine Zunge vor Lüge, übler Nachrede, Verleumdung, Fluchen und Schmähung. Er bewahrt seine Augen und Ohren vor dem Verbotenen und seine Glieder vor dem, was Allâh erzürnt. Es wäre unvernünftig und unklug, wenn ein Gläubiger sich seinem Herrn nähert, indem er Erlaubtes wie Essen und Trinken unterlässt, gleichzeitig aber nicht die Nähe zu Ihm sucht, indem er Verbotenes meidet. Daher sagte der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Wer sich nicht der Lüge und dem Handeln danach entzieht, von dem benötigt Allâh nicht, dass er sich des Essens und Trinkens enthält.“ Dschâbir (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Wenn du fastest, sollen dein Gehör, deine Augen und deine Zunge sich der Lüge und der Sünden enthalten. Am Tag deines Fastens soll Würde und Gelassenheit herrschen, und der Tag deines Fastens sollte nicht dem Tag ähneln, an dem du nicht fastest.“
Empfohlene Verhaltensregeln:
- As-Sahûr: Die letzte Mahlzeit in der Nacht vor der Morgendämmerung. Es kann auch mit einem Schluck Wasser erfolgen. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) hat uns dazu angehalten: „Nehmt die Sahûr-Mahlzeit ein, denn im Sahûr liegt wahrlich Segen!“
- Eile beim Fastenbrechen. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Solange man sich beim Fastenbrechen beeilt, wird es den Menschen gut gehen“ (Al-Buchârî).
- Wer fastet, sollte darauf achten, beim Fastenbrechen ein Bittgebet zu sprechen, denn das Bittgebet des Fastenden beim Fastenbrechen wird nicht abgelehnt. Empfehlenswert sind folgende Worte: „Gelöscht ist der Durst, feucht geworden sind die Adern und gesichert ist die Belohnung, so Allâh will.“
- Häufige Qurân-Rezitation, Dhikr, Bittgebete, freiwillige Spenden und Vermehrung aller Arten von guten und rechtschaffenen Taten.
Dies sind einige Verhaltensregeln während des Fastens. Halte sie ein und schütze dein Fasten vor allem, was deine Belohnung schmälern könnte. Wir bitten Allâh, uns das beste Verhalten zu gewähren und unser Fasten und unser nächtliches Stehen im Gebet anzunehmen.