Âischa bint Abû Bakr (möge Allâh mit ihnen zufrieden sein), die Ehefrau des Propheten Muhammad (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), beschrieb das Verhalten des Gesandten Allâhs im Haus: „Er stand stets im Dienst seiner Familie“ (Al-Buchârî). „Er nähte sein Gewand, flickte seine Schuhe und tat das, was Männer in ihren Häusern tun“ (sahîh nach Al-Albânî).
Al-Aswad berichtet: „Ich fragte Âischa: ‚Was tat der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) in seinem Haus?‘ Sie sagte: ‚Seine Familie war stets seine Beschäftigung – sprich, er stand stets im Dienst seiner Familie. Wenn das Gebet fällig war, ging er zum Gebet hinaus“ (Al-Buchârî).
Es wird überliefert, dass Aîscha (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) gefragt wurde, was der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) im Haus tat. Sie antwortete: „Er war ein Mensch wie andere Menschen. Er pflegte Läuse aus seinem Gewand zu entfernen, seine Schafe zu melken und sich selbst zu bedienen“ (Sahîh nach Al-Albânî).
Diese Überlieferungen geben Männern zu verstehen und ermahnen sie, im Dienste ihrer Familien zu stehen. Selbst der beste unter allen Geschöpfen pflegte sein Gewand zu nähen und seine Schuhe zu flicken! Warum folgst du also nicht seinem Beispiel und hilfst deiner Frau bei der Hausarbeit, wie dem Abwasch und anderen Aufgaben, wenn auch nicht regelmäßig? Erinnere dich dabei an die Worte Âischas (möge Allâh mit ihr zufrieden sein): „Seine Familie war stets seine Beschäftigung – sprich, er stand stets im Dienst seiner Familie.“ Diese Einstellung bewirkt Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen den Eheleuten.
Obwohl er der Prophet Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und das Oberhaupt des muslimischen Staates war, fand er Zeit, sich um seinen Haushalt zu kümmern. Was für ein großartiger Lehrer er ist!
Falls du das nicht bereits tust, bist du hiermit herzlich eingeladen, damit anzufangen, die Aufgaben im Haushalt mit deiner Frau zu teilen und sie zu erfreuen – selbst ein kleiner Beitrag im Haus hilft! Womöglich lässt deine Frau das gar nicht zu, doch wird sie deine Bemühungen sicher zu schätzen wissen und Achtung vor dir haben. Womöglich wird sie sich sogar beeilen, die Arbeit an deiner Stelle zu erledigen, und zwar mit großer Freude und dem Gefühl, dass all ihre Müdigkeit verschwunden ist, sobald sie erfährt, dass du ihren Einsatz im Haus würdigst. Mit etwas Wertschätzung und ein wenig Arbeit wird dein Glück zu Hause beständig werden und dir deine Stellung als Oberhaupt der Familie stärken.
Die Rolle des Ehemannes
Der Ehemann sollte mit seiner Frau zu Hause wie folgt zusammenarbeiten:
1. Unmittelbare Unterstützung der Ehefrau bei den Hausarbeiten
Der Ehemann sollte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zusammen mit seiner Frau an der Hausarbeit beteiligen. Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) stand stets im Dienste seiner Familie. Das war auch bei den Prophetengefährten der Fall. Da der Gesandte Allâhs dies so praktizierte, obliegt es auch jedem anderen Ehemann, gemäß der Sunna des Gesandten Allâhs zu handeln.
2. Ansprüche reduzieren und die Frau nicht für irgendeinen Missstand verantwortlich machen
Es entspricht keiner guten Behandlung, dass der Ehemann zu viele Ansprüche an seine Frau stellt, wenn es darum geht, seine eigenen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen und den Haushalt zu führen. Außerdem sollte er sie nicht harsch tadeln, wenn sie unachtsam war.
3. Verantwortlichkeiten im Haus bestimmen
Hast du deinem Mann mitgeteilt, dass seine Hilfe bei der Hausarbeit dich dazu bringt, ihn mehr zu lieben? Die Hilfe bei der Hausarbeit kann zu einem Mittel werden, um andere emotionale Bedürfnisse zu erfüllen, an die der Partner erinnert werden sollte.
Bevor die häuslichen Aufgaben zu einem Grund für Streit zwischen Eheleuten werden, schlagen wir vor, sich abzusprechen und sich zusammenzusetzen, um anstehende Probleme zu lösen. Folgende Richtlinien sollten eingehalten werden:
a) Eine erholsame Nacht und psychische Bereitschaft.
b) Stift und Papier.
c) Sich gegenseitig anlächeln und geduldig sein.
In einer solch angenehmen Atmosphäre sollte nun jeder die Aufgaben bestimmen, die von ihm/ihr zu erledigen sind. Die Hausarbeit kann aufgeteilt werden in:
a) Aufgaben, die du gerne machst und für die du keine Hilfe brauchst.
b) Aufgaben, mit denen du einverstanden bist, aber die Hilfe des Partners benötigst.
c) Aufgaben, die du als alleinige Verantwortung des Partners siehst.
d) Aufgaben des Partners, bei denen du bereit bist zu helfen.
Anschließend wird von jedem Partner verlangt, dass er seine Zustimmung oder Ablehnung zu diesen Punkten darlegt. Auf diese Weise werden die Zuständigkeiten festgelegt, und jeder Beteiligte wird für die Aufgaben verantwortlich gemacht, denen er zugestimmt hat.
Nur so können beide Ehepartner auf die Gefühle des anderen eingehen und sich gegenseitig glücklich machen. Bei einem Gespräch sollte ein Ehepaar folgende Tipps beachten:
a) Nett und angenehm während des Gesprächs sein.
b) Vor allem ruhig sein und sich von streitlustigem Verhalten fernhalten.
c) Eine festgefahrene Situation bedeutet nicht, dass die Diskussion beendet ist, sondern dass sie verschoben werden sollte, um einen Konflikt zu vermeiden.
d) Sich in die Lage des Partners versetzen und Mitgefühl zeigen.
Du kannst auch eine eigene Liste für die Kinder machen, welche Aufgaben sie erledigen können, damit sie lernen, ihren Teil der Verantwortung für die Hausarbeit zu tragen.
Fazit
Bemühe dich, deiner Frau bei einem Teil der Hausarbeit zu helfen, um ihr das Gefühl zu geben, dass du dich um sie kümmerst und dass du ihre Leistung schätzt. Bitte sie darum, sich auszuruhen und keine Hausarbeit zu machen, wenn sie müde ist, und erledige diese Arbeit selbst an ihrer Stelle. Das steigert mit Sicherheit die Zuneigung und das Mitgefühl zwischen euch, hält die Liebe füreinander lebendig und lässt diese wachsen.
Dein Quäntchen Arbeit zu Hause ist wie das Salz in der Suppe. Beteilige dich daher an der Hausarbeit, auch wenn es nur ein wenig ist, aus Wertschätzung und Anerkennung des großen Dienstes, den deine Frau für dich tut. Womöglich erhöhst du dadurch ihre Motivation und entlastest ihre Seele.