Kein Versprechen und keine Redlichkeit
Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) hat die Wortbrüchigen und Unredlichen folgendermaßen beschrieben. Von Abdullâh ibn Amr Ibn Al-Âs (möge Allâh mit beiden zufrieden sein) wird überliefert, dass der Gesandte Allâhs sagte: „Es kommt bald eine Zeit, wo die Menschen ausgesondert werden. Übrig bleibt der Bodensatz unter den Menschen, die ihre Versprechen brechen und bei anvertrauten Gütern treulos sind. Sie werden untereinander streiten und so sein“ – dabei verschränkte er seine Finger ineinander. Die Gefährten fragten: „O Gesandter Allâhs, was sollen wir dann tun?“ Er sagte: „Folgt dem, was ihr kennt, lasst ab von dem, was ihr ablehnt, folgt den Befehlen eurer Anführer und kehrt euch ab von den allgemeinen Menschen“ (Abû Dâwûd u. a.). Das Wort „Huthâla“ (oben übersetzt mit „Bodensatz“) bedeutet „gemeine und niederträchtige Menschen“. (…) „Dabei verschränkte er seine Finger“: Dies heißt, dass sie sich in Feindschaft gegenüber dem anderen verstricken und ihre Religion durcheinandergerät. Der Zuverlässige wird kaum noch vom Betrüger unterschieden und der Fromme nicht vom Frevler.
Das Ende der Treulosen im Diesseits und Jenseits
Die Mu‘minûn sollen stark bleiben
Allâh der Erhabene sagt: „Und wenn sie dich verraten wollen, so haben sie schon zuvor Allâh verraten, und dann hat Er (euch) Macht über sie gegeben. Allâh ist Allwissend und Allweise” (Sûra 8:71). Das heißt: Wenn sie dich verleugnen, so haben sie Allâh bereits vorher verleugnet, doch Er hat den Mu‘minûn die Oberhand über sie in Badr gegeben. Er brachte sie zu euch, von wo ihr es nicht vermutetet und gab euch Macht gegen sie, bis ihr sie schlugt und sie gefangen nahmt.
Ihre Gegner werden die Oberhand gewinnen
Eine Form von Verrat ist das Brechen von Verträgen. Allâh bringt als Strafe hierfür Feinde, welche die Macht über sie gewinnen und die Ausbreitung von Konflikten. Ibn Abbâs (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Kein Volk bricht einen Vertrag, außer dass Allâh ihre Feinde gegen sie ziehen lässt.“ Das heißt: Immer wenn sie brechen, was sie Allâh oder den Menschen versprochen haben, wird ein Feind gegen sie Macht gewinnen. Dies ist eine Strafe dafür, dass sie einen Vertrag gebrochen haben, den sie hätten treu einhalten sollen. Buraida (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) berichtet vom Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), dass dieser sagte: „Kein Volk bricht einen Vertrag, außer dass sich das Töten zwischen ihnen verbreitet.“
Vergeltung am Tag der Auferstehung
Es ist ein Recht des im Kampf Ausziehenden (Mudschâhid) vor demjenigen, der zurückbleibt, dass seine Familie (Ehefrau) in seiner Abwesenheit geschützt wird, dass ihnen Gutes getan und für ihre Bedürfnisse gesorgt wird, auf eine Weise, die keinen Schaden hervorruft und nicht zu Zweifelhaftem führt. Buraida (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überliefert, dass der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Die Unverletzlichkeit der Ehre der Frauen derjenigen, die zum Kampf ausgezogen sind, ist bei den (vom Kampf) Zurückgebliebenen wie die Ehre ihrer Mütter. Keinen Mann unter den Zurückgebliebenen gibt es, den ein zum Kampf Ausziehender in Bezug auf seine Familie verantwortlich macht und der dann diesen Mann betrügt, außer dass er am Tag der Auferstehung hervorgebracht wird: Dann nimmt dieser (der Betrogene) von dessen guten Taten so viel er will, bis er zufrieden ist.“ Dann wandte sich der Gesandte Allâhs zu uns um und fragte: „Was meint ihr dazu?“
Es ist strengstens verboten, sich solchen Frauen auf zweifelhafte Weise zu nähern, indem man auf sie einen verbotenen Blick wirft oder mit ihnen in Abgeschlossenheit zusammen ist oder verbotene Rede führt. Wenn ein vom Kampf Zurückgebliebener den Ausziehenden auf diese Weise betrügt, so bringt Allâh ihn am Jüngsten Tag zum Stehen und die Engel sagen mit der Erlaubnis ihres Herrn: Dieser Mensch hat dich in Bezug auf deine Familie (Ehefrau) betrogen. So nimm von seinen Belohnungen, so viel du möchtest. Und da nimmt er von dessen guten Taten, so viel er will.
Die Aussage im Hadîth „Was meint ihr dazu?“ enthält eine starke Warnung: Was meint ihr über jemanden, den Allâh der Erhabene zu solch einem Rang erhöht und ihm eine solche Auszeichnung gewährt. Oder auch: Was meint ihr, was Allâh macht, wenn ein solcher Betrug ausgeführt wird? Zweifelt ihr an dieser Vergeltung? Wenn ihr wisst, dass ich wahr gesprochen habe, so hütet euch vor einem solchen Betrug in Bezug auf die Frauen der zum Kampf Ausziehenden.