So nahm Umair ibn Wahb den Islâm an und gehörte somit zu denjenigen, denen Allâh die Rechtleitung und das Licht gewährte. Umar ibn Al-Chattâb sagte von ihm, als er den Islâm angenommen hatte: „Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele liegt, ich habe Umair mehr gehasst als ein Schwein, als er zu uns kam, jetzt ist er mir lieber wie manche meiner Söhne!"
Wenige Tage später ging er zum Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sagte zu ihm: „O Gesandter Allâhs, ich habe mich zuvor bemüht, das Licht Allâhs auszulöschen, und habe den Anhängern von Allâhs Religion großen Schaden zugefügt. Ich möchte jetzt, dass du mir erlaubst, zu den Quraisch zu gehen, um sie zum Islâm aufzurufen, damit Allâh sie rechtleiten möge.“ Und so gab ihm der Gesandte diese Erlaubnis.
Zu der Zeit, als Umair den Islâm in Madîna angenommen hatte, pflegte Safwân zu den Leuten von Quraisch zu sagen: „Freut euch auf einen Sieg in wenigen Tagen, der euch die Schlacht von Badr vergessen lässt!“ Jeden Morgen pflegte er zum äußersten östlichen Rand von Makka zu gehen, um die aus Madîna kommenden Karawanen zu fragen, ob sich in Madîna etwas ereignet habe und ob Muhammad getötet worden sei. Er blieb so, bis man ihm sagte, dass Umair den Islâm angenommen hatte. Safwân wurde sehr wütend und er schwor, niemals mit Umair zu reden und ihm und seinen Kindern nichts zu geben. Umair ibn Wahb kehrte als Muslim nach Makka zurück und fing damit an, jeden, dem er begegnete, zum Islâm aufzurufen, und so wurden viele dank seiner Bemühungen Muslime.
Er erblickte Safwân ibn Umayya und rief nach ihm, aber Safwân wandte sich von ihm ab und Umair eilte zu ihm und sagte laut zu ihm: „O Safwân, du bist eines unserer Oberhäupter, hast du gesehen, wie wir Steine angebetet und ihnen Opfertiere dargebracht haben, ist das eine Religion? Bekenne dich also dazu, dass es nichts Verehrungswürdiges gibt außer Allâh und dass Muhammad Sein anbetend Dienender und Gesandter ist!“ Safwân würdigte ihn aber keines Wortes.
Bei der Einnahme von Makka vergaß Umair seinen Freund und Vetter Safwân ibn Umayya nicht und rief ihn zum Islâm auf, aber Safwân wollte sich nach Dschidda begeben und von dort in den Jemen. Umair aber beschloss, seinen Freund aus den Händen des Satans mit allen Mitteln zu befreien. Er eilte zum Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sagte zu ihm: „O Allâhs Prophet! Safwân ibn Umayya, der Anführer seiner Sippe, ist vor dir geflohen und will sich ins Meer stürzen, gewähre ihm also Sicherheit!“ Der Prophet sagte: „Ich gewähre ihm Sicherheit.“ Da sagte Umair: „O Gesandter Allâhs, gib mir ein Zeichen, damit er deine Schutzgewährung erkennt!“ Der Gesandte gab ihm als Zeichen seinen Turban, den er beim Einzug in Makka getragen hatte. Umair ging damit los, bis er Safwân einholte, als dieser aufs Meer fahren wollte, und er sagte zu ihm: „O Safwân, mögen mein Vater und meine Mutter ein Opfer für dich sein! Bei Allâh, stürze dich nicht selbst ins Verderben! Hier ist die Sicherheit des Gesandten Allâhs für dich!“ Safwan sagte zu ihm: „Wehe dir! Verschwinde von hier und sprich nicht mit mir!“ Umair sagte: „O Safwân, mögen mein Vater und meine Mutter Opfer für dich sein! Der Gesandte Allâhs ist der beste, rechtschaffenste und nachsichtigste aller Menschen. Seine Macht ist deine und seine Ehre ist deine.“ Da sagte Safwân: „Ich habe Angst.“ Umair erwiderte: „Er ist nachsichtiger und großzügiger als du denkst.“
Er kehrte mit ihm zurück und sie gingen beide zum Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), und Safwân sagte zum Propheten: „Dieser hier behauptet, dass du mir Sicherheit gewährt hast.“ Der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Er hat die Wahrheit gesagt.“ Safwân sagte dann: „Gib mir dann zwei Monate Zeit, um die Angelegenheit zu überdenken!“ Der Gesandte antwortete: „Du hast vier Monate Zeit“ (Ibn Hischâm).
Der Wunsch von Umair ging in Erfüllung und Safwân nahm den Islâm an, worüber Umair außerordentlich glücklich war.
Umair setzte seine Bemühungen im Dienste des Islâm fort, bis er zu einem der beliebtesten Menschen beim Gesandten Allâhs wurde und den Respekt der Kalifen nach dem Gesandten verdiente. Er lebte weiter bis zur Zeit des zweiten Kalifen Umar ibn Al-Chattâb .