Wenn es euch wie mir geht, dann habt ihr auch die Anti-Raucher-Werbespots im Fernsehen wahrgenommen, die auf Jugendliche und deren Eltern abzielen. Der Grund hierfür ist einfach: 90% der erwachsenen Raucher begannen in ihrer Jugend mit dem Rauchen und konnten es danach nicht mehr aufgeben. Nur sehr wenige Erwachsene beginnen mit dem Rauchen, da sie sich der Gesundheitsrisiken und Kosten bewusst sind, die damit verbunden sind. Es sind die Jugendlichen, die anfällig für das Rauchen sind. Das „CDC“ (Zentrum für Krankheitskontrolle) schätzt sogar, dass täglich ungefähr 3.000 Jugendliche mit dem Rauchen beginnen und 70% der Jugendlichen mindestens einmal das Rauchen ausprobiert haben.
Infolge der gesetzlichen Regelung aus dem Jahre 1998 ist es (in den USA) der Tabakindustrie untersagt, „… jegliche Maßnahmen direkt oder indirekt zu ergreifen, um sich Jugendliche bei Anzeigen, Werbung oder Marketing zur Zielgruppe zu nehmen …“ Da die Tabakunternehmen jedoch erkannt haben, dass die meisten Menschen im Jugendalter mit dem Rauchen beginnen, zielt deren Marketing immer noch indirekt auf diese Altersgruppe ab. Seit dem Rechtsstreit sagen die Zusammenschlusskontrolle und der Verbraucherschutz, dass Tabakunternehmen ihre Marketingausgaben um 125% auf einen Gesamtbetrag von 41,5 Millionen US-$ pro Tag erhöht haben.
Offen an Kinder gerichtete Werbung ist verboten. Deshalb haben Tabakunternehmen neue Strategien gewählt, um Kinder anzulocken: Zigaretten mit dem Geschmack von Süßigkeiten und rauchloser Tabak. Wen wollen die Tabak-Unternehmen veralbern?
Matthew L. Myers, Vorsitzender der „Kampagne für tabakfreie Kinder“ sagt, dass „Zigaretten mit dem Geschmack von Süßigkeiten der aktuellste Beleg dafür sind, dass die Tabakunternehmen uns etwas vormachen, wenn sie sagen, dass sie »tiefgreifende und dauerhafte« Änderungen bei der Art der Tätigung ihrer Geschäfte vorgenommen haben und Zigaretten nicht an Kinder vermarkten.“
Die Website der Vereinigung „Tabakfreie Kinder“ (tobaccofreekids.org) zeigt Beispiele dieser neuen Produkte:
R.J. Reynolds Zigaretten wurden durch den Zeichentrickcharakter „Joe Camel“ berühmt. Nach dem Gerichtsverfahren wurde von ihnen verlangt, ihre Marketingstrategie zu ändern. Deshalb führten sie Zigaretten mit den Geschmacksrichtungen „Kauai Kolada“ mit Ananas- und Kokosnussgeschmack und „Twista Lime“ mit Zitrusgeschmack ein. Im Jahre 2004 stellten sie ihre neuen Winter-Tabakmischungen mit den Geschmacksrichtungen „Winter Warm Toffee“ und „Winter Mocha Mint“ in den Vordergrund. Die Werbeanzeigen für diese „Winter Blends“ erschienen in Zeitschriften, die unter Jugendlichen beliebt sind. Das Bild der Werbeanzeige enthält „eine attraktive junge Dame in hellgrüner Freizeitkleidung auf Schlittschuhen mit einer Zigarette in der Hand. Die Onlinewerbespots von RJR drängen die Besucher dazu‚ das Wunder der Winter Blends von Camel zu feiern. Ganz gleich ob beim Skifahren oder beim Schmusen in einer Almhütte.“
Brown & Williamson Kool-Zigaretten haben ebenfalls Geschmacksvarianten namens „Karibische Kühle“, „Mitternachtsbeere“, „Mokkatabu“ und „Mintrigue“. Ihre Werbung stellt Hip-Hop-Musik und Bilder, die besonders auf afro-amerikanische Jugendliche attraktiv wirken, in den Vordergrund.
Die „US. Smokeless Tobacco Company“ macht durch den Vertrieb von Kautabak mit den Geschmacksrichtungen Beere, Pfefferminz, Wintergrün, Apfel, Vanille und Kirsche mit der Jugendszene Kasse.
Was unternehmen die Menschen, um diesen unverfrorenen Versuch, Zigaretten an Kinder zu vertreiben, zu unterbinden? Mehrere Staatsanwälte haben Tabakunternehmen verklagt, weil sie Vereinbarung, Kinder nicht als Zielgruppe zu nehmen, verletzt haben. Die amerikanische Bundesregierung führt ebenfalls einen Prozess gegen Tabakunternehmen. Die Vereinigung „Tabakfreie Kinder“ lobbyiert beim Kongress, um den Nahrungs- und Pharma-Behörden die Autorität bei der Reglementierung der Tabakunternehmen zu erteilen.
Das Wichtigste ist, dass Eltern ihre Jugendlichen über die Risiken des Rauchens aufklären müssen, indem sie ihnen Gründe dafür bieten nicht zu rauchen und ihnen helfen Nein zu sagen. Die meisten Jugendlichen planen nicht, Raucher fürs Leben zu werden, und müssen verstehen, dass Rauchen süchtig macht; wenn sie sich einmal zum Rauchen entschlossen haben, werden sie wahrscheinlich nicht mehr in der Lage sein, es wieder aufzugeben.