Mittel des verfluchten Satans zur Irreführung der Menschen - Teil 2

05/11/2018| IslamWeb

Obwohl Allâh „... Gewiss, die List des Satans ist schwach.“ (Sûra 4:76) mitteilt, verwandelt sich die Schwäche des Satans durch die Schwäche der menschlichen Seele gegenüber den Verlockungen in Stärke. Denn die Stärke des Feindes beruht größtenteils weniger auf eigener Macht als auf der Schwäche, Nachlässigkeit und Ergebenheit seines Gegners. Deswegen konzentrieren sich die Qurân-Verse auf die Warnung vor den Mitteln und Methoden des Satans bei der Versuchung, um die menschliche Seele zu stärken und deren Abwehrkräfte zu unterstützen.

Daher erklärt Allâh der Erhabene die wahren Ziele seiner Versuchungen und dass sie dem Menschen nur Unglück im Diesseits und im Jenseits bringen würden. Allâh der Gepriesene sagt: „Der Satan verspricht euch Armut und befiehlt euch Schändliches...“ (Sûra 2:268). Der Satan will für die Menschheit also kein Glück, sondern Unheil, keinen Reichtum, sondern Armut, und keine Reinheit, sondern Entweihung.

Allâh der Gepriesene erklärt ferner, dass der Satan unter anderem die Menschheit in innere und äußere Konflikte zu verwickeln und Kriege und Feindschaften zwischen den Gläubigen anzuzetteln versucht. Allâh der Erhabene sagt: „Der Satan will (ja) zwischen euch nur Feindschaft und Hass säen durch berauschenden Trank und Glücksspiel und euch vom Gedenken Allâhs und vom Gebet abhalten. Werdet ihr (damit) nun wohl aufhören?“ (Sûra 5:91).

Er macht auch deutlich, dass der verfluchte Satan hinter allen Lastern, Verwerflichkeiten und Schändlichkeiten steckt. Allâh der Erhabene sagt: „O die ihr glaubt, berauschender Trank, Glücksspiel, Opfersteine und Lospfeile sind nur ein Gräuel vom Werk des Satans. So meidet ihn, auf dass es euch wohl ergehen möge!“ (Sûra 5:90).

Im Rahmen des umfassenden Kampfes zwischen dem Guten und dem Bösen und zwischen dem Lager des Glaubens und dem Lager des Leugnens des Islâm verwendet der Satan zahlreiche Methoden, um die Gläubigen zu besiegen; dazu gehört etwa das Verbreiten von Furcht und Panik unter den Gläubigen, wie Allâh der Erhabene sagt: „Dies ist nur der Satan, der (euch) mit seinen Gefolgsleuten Furcht einzuflößen sucht. Fürchtet sie aber nicht, sondern fürchtet Mich, wenn ihr gläubig seid! “ (Sûra 3:175). Mudschâhid sagte: „Er versetzt die Gläubigen durch die Glaubensverweigerer in Furcht.“ Und wenn die Furcht einen Menschen überwältigt, beraubt sie ihn jeglicher Unternehmungsfähigkeit, lähmt sein Denken und macht ihn zu einem Teil von den Plänen anderer, sodass er sich selbst weder nutzen noch schaden kann.

Zu den Methoden des Satans, die er zum Besiegen der Gläubigen verwendet, gehört die Verbreitung von falschen Gerüchten und frustrierenden Nachrichten. Allâh der Erhabene sagt: „Und wenn ihnen eine Angelegenheit zu (Ohren) kommt, die Sicherheit oder Furcht betrifft, machen sie es bekannt. Wenn sie es jedoch vor den Gesandten und den Verantwortlichen unter ihnen brächten, würden es wahrlich diejenigen unter ihnen wissen, die es herausfinden können. Und wenn nicht Allâhs Huld und Erbarmen gewesen wären, wäret ihr fürwahr außer wenigen dem Satan gefolgt.“ (Sûra 4:83). Dies ist ein klarer Beweis dafür, dass das Verbreiten von falschen Gerüchten auf die Einflüsterung und Eingebung des Satans zurückzuführen ist und dass er damit die Gläubigen enttäuschen und schwächen will.

Und damit der Satan das Lager des Bösen ihm unterwürfig und von ihm abhängig hält, weckt er in ihnen Wünsche und Träume und verspricht ihnen den Sieg über die Gläubigen, Reichtum, Wohlstand und Vermögen. Allâh der Erhabene sagt: „Er macht ihnen Versprechungen und erweckt in ihnen Wünsche; aber der Satan macht ihnen nur Versprechungen in Trug.“ (Sûra 4:120). Aber diese Träumer, die Anhänger des Satans, werden am Ende nur Niederlage und Enttäuschung finden, wie Allâh der Erhabene sagt: „... Der Satan pflegt den Menschen stets im Stich zu lassen.“ (Sûra 25:29).

Einige Beispiele für die List und den Betrug des Satans:

1. Die Veränderung der Schöpfung Allâhs

Allâh der Erhabene sagt: „»... Wahrlich, ich werde ihnen befehlen, und da werden sie ganz gewiss Allâhs Schöpfung ändern...“ (Sûra 4:119). Sein Streben nach Unheil beschränkt sich also nicht nur darauf, sich Allâh in Seiner Religion zu widersetzen, sondern darüber hinaus, sich Ihm in seiner Schöpfung zu widersetzen.

Die Qurân-Exegeten nannten einige Formen der Veränderung von Allâhs Schöpfung. Dazu gehört unter anderem, was die Leute in der vorislâmischen Zeit zu tun pflegten, als sie beispielsweise einem Kamel ein Auge ausschlugen und es den Schützer nannten, weil es sich wegen seiner großen Nachkommenschaft davor schützte, geritten zu werden. Sie pflegten es nicht zu reiten, sondern ihren falschen Göttern zu überlassen. Dazu gehören auch einige Formen, die auf verpönte Zwecke zurückzuführen sind, wie die Tätowierung und auch das Versehen von Tiergesichtern mit einem Brandmal.

Es fällt ebenso unter die Veränderung von Allâhs Schöpfung, wenn man die Geschöpfe zu anderen Zwecken gebraucht als zu denen, für die Allâh sie erschaffen hat, indem man etwa die Planeten zu Göttern und die Sonnen- und Mondfinsternisse zu Hinweisen auf die zukünftigen Zustände der Menschen macht, denn all dies gehört zu den Einflüsterungen und Listen des Satans, um die Schöpfung davon abzulenken, Allâh als den einzigen Gott anzubeten.

2. Das Abhalten vom Gedenken Allâhs

Allâh der Erhabene sagt: „Der Satan will (…) und euch vom Gedenken Allâhs und vom Gebet abhalten...“ (Sûra 5:91). Dies gehört zu den größten Zielen des Satans, dass er nämlich die Herzen der anbetend Dienenden mit Achtlosigkeit heimsucht, damit er sie später leicht kontrollieren kann, denn das Gedenken Allâhs ist das Beste, was den Satan wegtreibt. Allâh beschreibt den Satan mit zwei widersetzlichen Eigenschaften, und zwar dass er der „Einflüsternde und Davonschleichende“ ist. Der Einflüsternde wegen der Einflüsterung, also die heimliche innere Rede, die der Satan den Menschen eingibt, und der Davonschleichende, der oft davonschleicht, also verschwindet, weil der Satan davonschleicht und flieht, wenn der anbetend Dienende seines Herrn gedenkt. 

Mudschâhîd sagte: „Wenn man Allâhs gedenkt, schleicht er davon und zieht sich zusammen; und wenn man seines Herrn nicht gedenkt, breitet er sich im Herzen aus.“

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