Die Umma steht tief in der Schuld der Anstrengungen großartiger Koryphäen des Islâm. Jeder zollt den Hadîth-, Exegese-, Rechts- und Sprach-Gelehrten Anerkennung für ihre beispielhaften Anstrengungen und Dienste für die Religion. Allerdings sind sich die meisten Menschen nicht der Tatsache bewusst, dass viele dieser großartigen Söhne ganz und gar von ihren Müttern erzogen wurden. Die Anstrengungen der Mütter beim Formen ihres Charakters und ihrer Persönlichkeit bereitete sie letztendlich auf die großen Aufgaben vor, die sie später im Leben bewältigten. Deshalb sollte diesen schweigenden Müttern für die zentrale Rolle, die sie spielten, Anerkennung gezollt werden!
Imâm Mâlik war ein sehr bekannter Hadîth-Gelehrter und Imâm einer Rechtsschule. Sein Lehrer war Rabî'a Ar-Ra'î (). Imâm Rabî'a Ar-Ra'î () war ein berühmter Hadîth-Gelehrter in Madîna. Er war noch nicht einmal geboren, als sein Vater Madîna verließ, um auf dem Wege Allâhs zu kämpfen. Ein Ereignis folgte dem anderen und schließlich kehrte er erst 27 Jahre später wieder nach Hause zurück. Als er sich seinem Haus näherte, sah er einen jungen Fremden auftauchen. Dies störte ihn und er fragte den jungen Fremden streng, wer er sei. Der Fremde antwortete in einer ähnlich strengen Weise und beide wurden laut. Die Frau des Hauses hörte dies und kam zur Tür. Sie erkannte ihren Ehemann, der 27 Jahre zuvor fortgegangen war, sofort wieder und erzählte ihm, dass der Fremde niemand anders als das Kind sei, das zur Zeit seines Aufbruchs geboren werden sollte. Und so stellten sich Vater und Sohn einander vor. Später am Tag fragte er seine Frau, was sie mit dem Geld gemacht habe, das er für sie zurückgelassen hatte. Sie riet ihm, zuerst in die Moschee zu gehen und zu beten. Wenn er zurückkomme, werde sie ihm die Einzelheiten darüber berichten, wie sie das Geld ausgegeben hatte. In der Moschee sah er eine große Menschenmenge, die sich um einen Hadîth-Gelehrten versammelte und Hadîth-Unterricht bekam.
Aus der Entfernung erkannte er den Lehrer nicht. Als er sich jedoch näherte, war er erstaunt darüber, dass diese große Versammlung von niemand anderem als von seinem eigenen Sohn - Imâm Rabî'a Ar-Ra'î () - geleitet wurde. Seine Freude war grenzenlos. Als er nach Hause zurückgekehrt war, berichtete ihm seine Frau, dass sie das Geld dafür ausgegeben hatte, seinen Sohn zu bilden und ihn zu einem Hadîth-Gelehrten zu machen.
Infolgedessen hörte die Welt des religiösen Wissens zwar von der Großartigkeit des Imâm Rabî'a Ar-Ra'î (), doch nur Wenige wissen von den Opfern, die seine Mutter für dessen Erziehung gebracht hatte. Es wurde überliefert, dass sie ihr Kind niemals stillte, ohne in rituell reinem Zustand zu sein. Dies war das Fundament für die Entwicklung der großartigen Eigenschaften, die später in seinem Leben aufblühten.
Viele weitere große Persönlichkeiten wurden allein von ihren Müttern aufgezogen. Zu ihnen gehört auch Imâm Al-Buchârî (). Der Einfluss der Mutter auf das Kind ist weitaus größer als der des Vaters. Die erste Schule ist in der Tat im Schoß der Mutter. Deshalb ist es notwendig, dass eine Mutter sich der großartigen Rolle bewusst wird, die sie beim Aufziehen des Kindes zu spielen hat.