Es handelt sich um den ehrwürdigen Prophetengefährten Suhail ibn Amr . Er gehörte zu den Adligen der Quraisch und deren Oberhäuptern. Er war ein rhetorisch begabter Redner, der Ansprachen vor den Makkanern zu halten pflegte, in denen er sie zur Feindseligkeit gegen den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und dessen Gefährten anstachelte. Suhail kämpfte in den Reihen der Polytheisten beim großen Feldzug von Badr. Er ist derjenige, der sagte: „Ich sah am Tag von Badr weiße Männer auf gescheckten Pferden zwischen dem Himmel und der Erde. Sie waren gekennzeichnet, kämpften und nahmen Leute gefangen.“ Er meinte damit die Engel, die Allâh herabgesandt hatte, damit sie mit den Muslimen gegen die Polytheisten der Quraisch kämpften.
Suhail ibn Amr bestand solange auf seiner Hartnäckigkeit und seinem Islâm-Leugnen, bis der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und dessen Gefährten zum Haddsch zur Haram-Moschee auszogen. Als die Quraisch dies erfuhren, sandten sie einige Männer, damit sie mit dem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verhandeln. Der letzte Mann unter ihnen war Suhail ibn Amr. Das Abkommen von Al-Hudaibîya, bei dem Suhail ibn Amr der Vertreter und Redner der Quraisch war, wurde getroffen. Als ihn der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sah, sagte er zu den Muslimen: „Eure Angelegenheit hat sich erleichtert.“ (Überliefert von Al-Buchârî.)
Suhail sagte zum Propheten: „Lass uns einen Bund zwischen uns schreiben!“ Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) rief Alî ibn Abû Tâlib und sagte zu ihm: „Schreib: »Im Namen Allâhs des Allerbarmers des Allbarmherzigen!«“ Da wandte Suhail ein: „Was den Allerbarmer betrifft, so weiß ich nicht, bei Allâh, was dies ist. Schreib lieber »In Deinem Namen, o Allah«, wie du es zu schreiben pflegtest!“ Da sagten die Muslime: „Bei Allâh! Wir schreiben nur »Im Namen Allahs des Allerbarmers des Allbarmherzigen!«“ Da sagte der Prophet zu Alî: „Schreib: »In Deinem Namen, o Allâh!«“ Alî schrieb dies. Dann fuhr der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) fort: „Schreib: »Dies ist eine Übereinkunft zwischen Muhammad, dem Gesandten Allâhs ...«“ Da unterbrach Suhail: „Hätten wir gewusst, dass du der Gesandte Allâhs bist, hätten wir dich weder von der Harâm-Moschee abgehalten noch gekämpft. Schreib lieber »Muhammad ibn Abdullâh!«“ Da sagte der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Bei Allâh! Ich bin der Gesandte Allâhs, auch wenn ihr mich der Lüge bezichtigt.“ Dann sagte er zum Schreiber: „Schreib: »Muhammad ibn Abdullâh!«“ (Al-Buchârî).
Es wurde überliefert, dass Suhail sein Haus betrat und sich darin einschloss, als der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) Makka einnahm. Dann schickte er seinen Sohn Abdullâh ibn Suhail, der damals Muslim war, zum Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), damit er um den Schutz für dessen Vater bitte. Abdullâh ging zum Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und fragte ihn: „O Gesandter Allâhs! Gewährst du meinem Vater Schutz?“ Der Gesandte Allâhs erwiderte: „Ja! Er ist durch die Sicherheit Allâhs sicher. So soll er erscheinen!“ Dann sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu den Muslimen um ihn: „Wer von euch Suhail begegnet, der soll ihn nicht verächtlich ansehen. Er soll kommen, denn, bei meinem Leben, Suhail hat Einsicht und Ehre! Jemand wie Suhail soll den Islâm nicht ignorieren.“ (Ibn Asâkir).
Abdullâh freute sich darüber, kehrte schnell zu seinem Vater zurück und erzählte ihm das, was der Gesandte Allâhs gesagt hatte. Da freute sich Suhail über das, was er hörte und sagte: „Er war, bei Allâh, in seiner Kindheit und ist auch als Erwachsener gütig.“ Dann verließ er sein Haus und ging hin und her und niemand belästigte ihn. Suhail zog zusammen mit dem Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und den Muslimen nach der Schlacht von Hunain aus, während er noch Polytheist war. Er beteiligte sich mit ihnen am Kampf, bei dem die Muslime siegten. Als die Muslime zurückkehrten, kündigte er sein Bekenntnis zum Islâm an. Da freuten sich der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und die Muslime und gab ihm der Gesandte 100 Kamele von der Beute von Hunain.
Er verhielt sich gut nach der Annahme des Islâm, führte viele Anbetungshandlungen durch und liebte Allâh und Seinen Gesandten. Er hielt sich in Makka auf und führte die Riten seines Herrn durch und erhob in Makka die Fahne des Islâm hoch. Als die Nachricht über das Ableben des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verbreitet wurde, gerieten die Muslime in Makka in Aufregung, und einige von ihnen hatten sogar vor vom Islâm abzufallen. Suhail ibn Amr bereinigte die Situation wieder, hielt eine Ansprache vor den Makkanern und rezitierte die Worte des Erhabenen: „Und Muhammad ist doch nur ein Gesandter, vor dem schon Gesandte vorübergegangen sind. Wenn er nun stirbt oder getötet wird, werdet ihr euch (dann) auf den Fersen umkehren? Und wer sich auf den Fersen umkehrt, wird Allâh keinerlei Schaden zufügen. Aber Allâh wird (es) den Dankbaren vergelten.“ (Sûra 3:144). Dann fuhr er fort: „Wer Muhammad anbetend dient, der soll wissen, dass Muhammad verstorben ist. Wer aber Allah anbetend dient, der tut Recht; denn Allâh ist lebend und unsterblich. Bei Allah! Ich weiß, dass diese Religion sich erstreckt, wie sich die Sonne von ihrem Aufgang bis zu ihrem Untergang erstreckt. Dies soll euch nicht täuschen. Wahrhaftig! Das Ableben des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ist wahr und Allâh ist lebend und unsterblich. Der Islâm bleibt jedoch bestehen, solange Himmel und Erde währen.“ Da kamen die Makkaner wieder zur Vernunft und hielten am Islâm fest.
Die Prophezeiung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verwirklichte sich, als Umar ihm über Suhail sagte, als dieser im Badr-Feldzug gefangen genommen worden war: „Lass mich seine Schneidezähne brechen, damit er keine Reden mehr gegen uns halten kann!“ Da sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Lass sie! Vielleicht wirst du dich eines Tages über sie freuen.“ (Überliefert von Al-Baihaqî in dessen Werk Dalâil An-Nubuwwa.)
Eines Tages erlaubte es Umar ibn Al-Chattâb den Leuten, die am Feldzug von Badr teilgenommen hatten, bei ihm einzutreten, so dass er es Bilâl und Ammâr erlaubte, während er es den Oberhäuptern der Quraisch, die anwesend waren, nicht erlaubte. Abû Sufyân missfiel dies und er sagte wütend: „Ich habe noch nie einen Tag wie diesen Tag erlebt! Er erlaubt diesen Sklaven, bei ihm einzutreten. Jedoch sitzen wir, wobei er sich uns weder zuwendet noch uns erlaubt, bei ihm einzutreten.“ Da sagte Suhail: „O ihr Leute! Bei Allâh, ich sehe das, was in euren Gesichtszügen steht. Wollt ihr unbedingt wütend sein, dann sollt ihr auf euch selbst wütend sein, denn die Kämpfer von Badr wurden wie ihr zum Islâm einladend aufgerufen. Sie haben sich schnell zum Islâm bekannt, während ihr euch dabei verspätet habt. Bei Allâh! Der Vorzug, verkörpert in der Teilnahme am Badr-Feldzug, bei dem sie euch vorangingen, ist euch schlimmer als diese eure Tür, bei der ihr im gegenseitigen Wetteifer steht.“
Suhail war tapfer und bemühte sich gern um Allâhs willen. Er pflegte zu sagen: „Bei Allâh! Wie in jeder Situation, in der ich den Polytheisten beistand, werde ich auch so ähnlich mit den Muslimen verfahren. Und ich unterlasse keinen Unterhalt, den ich den Polytheisten gab, ohne dass ich auch den Muslimen den gleichen Unterhalt gebe. Vielleicht lassen die guten Taten die schlechten Taten vergehen.“
Suhail trat einmal beim Fürsten der Gläubigen Umar ein und bat ihn um eine Angelegenheit, durch die er das, was er versäumt hatte und worin ihm seine muslimischen Brüder vorangegangen waren, wieder gutmacht. Umar riet ihm, sich um Allâhs willen an den Grenzen zu den Römern zu bemühen. Suhail wurde dabei nicht matt und entschloss sich, den übrigen Teil seines Lebens im Einsatz um Allâhs und Seines Gesandten willen zu verbringen. Suhail hielt eine Ansprache vor den Adligen Makkas, motivierte sie zum Einsatz um Allahs willen und sagte zu ihnen: „Bei Allâh! Ich bin kampfbereit um Allâhs willen, bis ich sterbe, und werde nie nach Makka zurückkehren.“ Suhail zog mit seiner Familie in die Levante und bemühte sich solange um Allâhs des Allmächtigen und Majestätischen willen, bis ihm Allâh den Märtyrertod in der Schlacht von Al-Yarmûk verlieh.