Wem das Bitten erlaubt ist:
Dem bedürftigen Fragenden ist es zweifellos verziehen, wie Allâh der Erhabene sagt: „Und (sie gestanden) an ihrem Besitz dem Bettler und dem Unbemittelten ein Anrecht (zu).“ (Sûra 51:19).
Diejenigen aber, die sich daran gewöhnt haben zu fragen, um ihr Vermögen zu vermehren, fallen unter die Aussage des Gesandten Allâhs : „Wer die Menschen fragt, um [sein Vermögen] zu vermehren, der fragt nur nach glühenden Kohlen. So soll er es verringern oder mehren.“ (Überliefert von Imâm Muslim).
Der Gesandte sagte: „Die Bitte [um Almosen] ist nur einem der drei Folgenden erlaubt: Einem Mann, der Geld für eine Schlichtung aufbringt, worauf ihm die Bitte erlaubt ist, bis er das Erwünschte erlangt hat, und dann aufhört; einem Mann, dem ein Unglück widerfahren ist, das sein Vermögen vernichtet hat, worauf ihm die Bitte erlaubt ist, bis er eine Lebensgrundlage erreicht hat; und einem Mann, den die Armut getroffen hat, so dass drei weise Leute seines Volkes sagen: »Den Soundso hat die Armut getroffen«. Dann ist ihm die Bitte erlaubt, bis er eine Lebensgrundlage erreicht hat. Jede andere Bitte gilt als unrechtmäßig Erworbenes und dessen Besitzer verzehrt etwas Unrechtmäßiges.“ (Überliefert von Imâm Muslim).
Der Gesandte Allâhs sagte über die Zakâ: „Sie ist der Schmutz der Menschen.“ (Überliefert von Imâm Muslim).
Es ist harâm, die Menschen zu fragen, um das eigene Vermögen zu mehren:
Der Gesandte Allâhs warnte vor der Bettelei und den Bettlern, indem er sagte: „Der Arme ist nicht derjenige, der zwischen den Menschen umherzieht, und den ein oder zwei Bissen sowie ein oder zwei Datteln zurückkehren lassen. Sondern der Arme ist derjenige, der keine Genüge findet, die ihm genügt. Man merkt es ihm nicht an, so dass man für ihn spenden würde. Trotzdem steht er nicht auf, um die Menschen zu fragen.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.
Dies ist der Unbemittelte, der sich der Frage enthält. Er ist der in Allâhs Worten Erwähnte: „Und (sie gestanden) an ihrem Besitz dem Bettler und dem Unbemittelten ein Anrecht (zu).“ (Sûra 51:19).
Der Prophet sagte: „Erfolgreich ist derjenige, der den Islâm angenommen hat, eine ausreichende Versorgung hat und den Allâh mit dem zufrieden macht, was Er ihm gegeben hat.“ (Überliefert von Imâm Muslim).
Weiterhin sagte der Gesandte Allâhs : „Wen eine Armut trifft, worauf er sie den Menschen darlegt, dessen Armut wird nicht gestillt. Und wer sie Allâh darlegt, dem wird Allâh früher oder später Versorgung zukommen lassen.“ (Überliefert von Abû Dâwûd und At-Tirmidhî. Al-Albânî hat den Hadîth für authentisch erklärt).
Daher sagte der Gesandte Allâhs : „Wenn du fragst, dann frag Allâh!“ (Überliefert von At-Tirmidhî. Al-Albânî hat den Hadîth für authentisch erklärt).
Allâh der Erhabene sagt: „Oder (ist besser) Wer den in einer Notlage Befindlichen erhört, wenn er Ihn anruft...“ (Sûra 27:62).
Der Gesandte Allâhs missbilligte die bittende Frage und die Fragenden: „Ein anbetend Dienender öffnet keine Tür zu einer Bitte um Almosen, ohne dass Allâh ihm eine Tür zur Armut öffnet.“ (Überliefert von At-Tirmidhî. Al-Albânî hat den Hadîth für authentisch erklärt).
Weiterhin sagte er : „Unglücklich ist der Diener des Dînârs, des Dirhams, des Samtstoffes und des bunten Stoffes. Wenn ihm gegeben wird, ist er zufrieden, und wenn ihm nicht gegeben wird, ist er unzufrieden.“ (Überliefert von Al-Buchârî).
Ferner sagte er : „Es ist besser für jemanden von euch ein Bündel Brennholz auf seinem Rücken zu sammeln als jemanden zu fragen, der ihm gibt oder es ihm verwehrt.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim).
Weiterhin sagte der Gesandte Allâhs : „Die obere Hand ist besser als die untere Hand.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Imam Muslim).
Sie fragen die Menschen aufdringlich:
So sehen wir, dass der Islâm die Reichen dazu anhält, herzugeben, und die Armen dazu anhält, sich zu enthalten. Aber die meisten Fragenden heutzutage enthalten sich nicht, sondern bitten die Menschen aufdringlich, bis sie ihnen etwas geben oder sie anfahren, obwohl Allâh der Erhabene sagt: „Und was den Bettler angeht, so fahre (ihn) nicht an.“ (Sûra 93:10).
Wenn die Menschen ihnen etwas geben, sind sie zufrieden. Und wenn nicht, dann beschimpfen sie sie.
Allâh der Erhabene übernimmt die Versorgung. Der Erhabene sagt: „Und es gibt kein Tier auf der Erde, ohne dass Allâh sein Unterhalt obläge...“ (Sûra 11:6).
Die Versorgung ist bereits für jeden Menschen vorbestimmt, während er ein Fötus im Bauch seiner Mutter ist. Allâh der Erhabene sagt: „Und wie viele Tiere tragen ihre (eigene) Versorgung nicht herbei! Allâh versorgt sie und euch...“ (Sûra 29:60).
Und die Fragenden sitzen, ob Mann oder Frau, ob alt oder jung, an den Türen der Moscheen, um das Almosen von den Hineingehenden und Herauskommenden entgegenzunehmen und nehmen nicht am Gebet teil! Manche von ihnen gehen sogar in die Moschee, um jeden Betenden einzeln anzusprechen und von ihm ein Almosen zu erhalten. Einige von ihnen wollen die Gefühle der Menschen erweichen und lügen vielleicht sogar, damit man ihnen etwas gibt. Diejenigen tadelt der Islâm, weil sie sich nicht zurückhalten und sich nicht mit dem begnügen, was ihre Bedürfnisse stillt.
Solche Leute vertrauen mehr auf das, was sich in den Taschen der Menschen befindet, als auf das, was in den Schatzkammern Allâhs ist. Daher bitten sie die Menschen und bitten nicht Allâh. Der Grund dafür ist, dass sie weit entfernt von Allâh sind, Ihm Seine berechtigte Stellung nicht zusprechen und das anbetende Dienen Ihm gegenüber nicht richtig verrichten. Denn wenn sie Ihn fragen würden, würde Er ihnen geben. Allâh der Erhabene sagt: „Hätten aber die Bewohner der Städte geglaubt und wären sie gottesfürchtig gewesen, hätten Wir ihnen bestimmt Segnungen von dem Himmel und der Erde aufgetan...“ (Sûra 7:96).
Und Er sagt: „Wenn sie nur die Tora und das Evangelium und das befolgten, was zu ihnen (als Offenbarung) von ihrem Herrn herabgesandt wurde, würden sie fürwahr von (den guten Dingen) über ihnen und unter ihren Füßen essen...“ (Sûra 5:66).
Weiterhin sagt der Erhabene: „Gewiss, Allâh ist der Versorger, der Besitzer von Kraft und der Feste.“ (Sûra 51:58).
Wer solche und andere Bettler trifft, soll ihnen die Schlüssel der Versorgung in Form von Bittgebeten, dem Bitten um Vergebung, dem Vertrauen, der demütigen Ehrfurcht gegenüber Allâh und der sicheren Überzeugung nach der Erlangung der Gründe für das Erreichen der Versorgung aufzeigen. Allâh der Erhabene sagt: „Euer Herr sagt: »Ruft Mich an, so erhöre Ich euch...«“ (Sûra 40:60).
Und Er sagt: „Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, so bin Ich nahe; Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich anruft...“ (Sûra 2:186).
Zudem sagt der Majestätische: „Ich sagte: »Bittet euren Herrn um Vergebung - Er ist ja Allvergebend -, so wird Er den Regen auf euch ergiebig (herab)senden und euch mit Besitz und Söhnen unterstützen und für euch Gärten machen und für euch Bäche machen.“ (Sûra 71:10-12).
Der Gesandte Allâhs sagte: „Wenn ihr in aufrichtigem Vertrauen auf Allâh vertraut, wird Er euch sicher versorgen, wie Er den Vogel versorgt; er geht hungrig und kommt satt zurück.“ (Überliefert von At-Tirmidhî. Al-Albânî hat den Hadîth für authentisch erklärt).
Allâh der Erhabene sagt: „... Und wer Allâh fürchtet, dem schafft Er einen Ausweg und gewährt ihm Versorgung, von wo (aus) er damit nicht rechnet. Und wer sich auf Allâh verläßt, dem ist Er seine Genüge ...“ (Sûra 65:2-3).
Möglicherweise sieht der Mensch sich dazu gezwungen, ihnen etwas zu geben, um den Frieden zu wahren und sich vor ihrem Übel zu hüten. In diesem Fall sollte man ihnen nur etwas Geringes geben, mit dem man ihr Übel abwehrt. Dies ist eine Spende wider Willen für den, der möchte, weil der Gesandte Allâhs nie einen Fragenden zurückgewiesen hat. (Überliefert von Al-Buchârî).
Und wer sich weigert, ihnen etwas zu geben, der soll sie freundlich zurückweisen. Und der Lobpreis gebührt Allâh, dem Herrn der Welten.
Die Gefahr, Menschen um deren Geld zu bitten – Teil 1