Die Ehe ist ein Gesetz Allâhs

05/12/2012| IslamWeb

Allâh schuf unsere Welt und die dazugehörigen Gesetzmäßigkeiten. Es gehört zu den Gesetzmäßigkeiten Allâhs, dass wir Nahrung zum Überleben, Luft zum Atmen und Regen für das Pflanzenwachstum benötigen.


Darüber hinaus hat Allâh alle Dinge in Paaren erschaffen. Allâh sagt:
„Und von allem haben Wir ein Paar erschaffen, auf dass ihr bedenken möget.“ (Sûra 51:49)


Dies trifft auch auf Menschen zu, die sowohl weiblich als auch männlich erschaffen wurden. Die Menschheit nahm mit Adam und unserer Mutter Hawwa (Eva) ihren Anfang. Aus diesem Paar brachte Allâh alle anderen Menschen hervor.
Er sagt:
„O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten […].“ (Sûra 4:1)


Ferner sagt Er:
„O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiss, der Geehrteste von euch bei Allâh ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiss, Allâh ist Allwissend und Allkundig.“ (Sûra 49:13)

Auf diese Weise haben sich die Menschen stets fortgepflanzt. Allâh sagt:
„Und Allâh hat euch aus euch selbst Gattinnen gemacht und von euren Gattinnen Söhne und Enkel gemacht und euch von den guten Dingen versorgt […].“ (Sûra 16:72)


Der Islâm spornt die Muslime nachdrücklich zur Ehe an


a) Definition


Das Wort, das gewöhnlich in islâmischen Texten verwendet wird, um die Ehe zu umschreiben, ist Nikâh. Im Arabischen bedeutet Nikâh „Geschlechtsverkehr“. Später bezeichnete man den Ehevertrag auch als Nikâh, da dieser ein Mittel zum Geschlechtsverkehr darstellt. (Vgl. Lisân Al-Arab.)


Daher versteht man unter der Aussage „Er vollzog den Nikâh mit der Tochter des Soundso“ in der Regel, dass er einen Ehevertrag vereinbarte. Andererseits meint man mit der Aussage „Er vollzog den Nikâh mit seiner Frau“ den Geschlechtsakt.

 

b) Ein Befehl von Allâh und Seinem Gesandten


Allâh befiehlt den Gläubigen zu heiraten und denjenigen zur Heirat zu verhelfen, für die man verantwortlich ist. Er sagt:
„Und verheiratet die noch ledigen (Männer und Frauen) unter euch und die Rechtschaffenen von euren Sklaven und euren Sklavinnen. Wenn sie arm sind, wird Allâh sie durch Seine Huld reich machen. Allâh ist Allumfassend und Allwissend.“ (Sûra 24:32)


Überdies hat der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken den jungen Menschen die Heirat befohlen und denen, die sich das nicht leisten konnten, das Fasten empfohlen, damit sie über ihre Lust Herr werden.


Von Ibn Mas’ûd  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert: „Wir - mit dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , während wir sehr jung und ohne Besitz waren. Daher sagte Allâhs Gesandter  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : »O ihr jungen Männer! Wer von euch zur Heirat in der Lage ist, der soll heiraten. Denn es senkt den Blick mehr und ist ein besserer Schutz für die Genitalien. Und wer nicht dazu in der Lage ist, der soll fasten, denn es ist ihm Schutz.«“ (Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.)


Auch Anas  möge Allah mit ihm zufrieden sein überliefert vom Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , dass er sagte: „Heiratet! Wer sich das nicht leisten kann, der soll fasten, denn das Fasten verringert die Lust.“ (Überliefert von At-Tabarânî in al-Awsât. Von Al-Albânî für authentisch befunden.)


c) Allâhs versprochene Hilfe


Allâhs Gesandter  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken wies darauf hin, dass Allâh jedem Hilfe verspricht, der heiraten möchte, um der Sünde zu entkommen. Er  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Drei sind es, die ein Anrecht auf Allâhs Hilfe haben: ein Kämpfer auf dem Wege Allâhs, ein Mukâtib (Ein Sklave, der mit seinem Besitzer eine Vereinbarung trifft, um seine Freiheit zu erkaufen.), der sich freikaufen möchte und einer, der heiraten möchte, um seine Keuschheit zu bewahren.“ (Überliefert von Ahmad, at-Tirmidhî, an-Nasâ’î und anderen. Von Al-Albânî für gut befunden.)


Ferner berichtet Abu Huraira  möge Allah mit ihm zufrieden sein, dass Allâhs Gesandter  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Allâh hat sich (selbst) dazu verpflichtet, einem zu helfen, der heiraten möchte, um das zu meiden, was Allâh verboten hat.“ (Überliefert von Ibn Adiyy. Von Al-Albânî für gut befunden.)


d) Die Gefahr des Junggesellenlebens


Ein seltsames Phänomen zeigt sich innerhalb der Umma. Dieses Phänomen ist die alarmierende Anzahl an unverheirateten muslimischen Männern und Frauen. Dieser Umstand könnte auf die muslimische Gemeinschaft zerstörerisch wirken.


Auf individueller Ebene wirkt dieser Zustand vielleicht für die islâmische Welt nicht besonders bedrohlich, aber das Ganze erfordert eine ausgewogene Nutzen-Schaden-Abwägung, um Gewissheit zu erlangen. Wie sieht also der Einfluss eines einzelnen unverheirateten Mannes respektive einer einzelnen unverheirateten Frau auf die Gesellschaft aus? Eine nähere Betrachtung nichtmuslimischer Gesellschaften liefert uns eine Antwort. Die Perversionen nehmen immer neuere Formen an. Die aktuelle Debatte über die Zoophilie bringt dies mehr als deutlich zum Ausdruck. Je mehr man sich von der Ehe fernhält, desto mehr Perversionen treten in Erscheinung.


Wir sollten uns daher von einem ausschweifenden Lebensstil, wie er in Pompeji oder in Sodom und Gomorra herrschte – Städte, die Allâh aufgrund der in ihnen ausgelebten Perversionen vollständig zerstörte – bewahren. Ausreichend Schutz vor einem ähnlichen Schicksal erlangt man lediglich durch eine erlaubte Ehe.

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