Der Vertraute der Umma: Abū Ubaida ibn Al-Dscharrāh

08/02/2012| IslamWeb

Der edle Gefährte des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken Abû Ubaida Âmir ibn Al-Dscharrâh  möge Allah mit ihm zufrieden sein. Er ist einer der Zehn, denen der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken das Paradies verkündete, und einer derjenigen, die der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken am meisten liebte: Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein wurde gefragt: "Welcher Prophetengefährte war dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken am liebsten?“ - "Abû Bakr“, sagte sie. "Wer dann?“, fragte man. "Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein", sagte sie. "Wer dann?“, fragte man. "Abû Ubaida ibn Al-Dscharrâh  möge Allah mit ihm zufrieden sein“ antwortete sie. (At-Tirmidhî und Ibn Mâdscha.)

 
Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken nannte ihn den Vertrauten der Menschen und der Umma, indem er sagte: "Für jede Nation gibt es einen Vertrauten und der Vertraute dieser Nation ist Abû Ubaida ibn Al-Dscharrâh.“ (Al-Buchârî).
 
Als die Delegation von Nadschrân aus dem Jemen den Gesandten Allâhs besuchte, bat sie ihn darum, um ihrer Belehrung willen einen Vertrauten mitzuschicken. Er sagte zu ihnen: "Ich schicke mit euch einen vertrauenswürdigen Mann, einen wirklich vertrauenswürdigen.Jeder Prophetengefährte  möge Allah mit ihnen zufrieden sein wünschte, dass er dieser sei. Doch fiel die Entscheidung auf Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein, indem der Prophet sagte: "Steh auf, Abû Ubaida!“ (Al-Buchârî).
 
Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein wanderte zuerst nach Abessinien, dann nach Madîna aus. In Madîna verbrüderte der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken Abû Ubaida mit Sa’d ibn Mu’âdh  möge Allah mit ihnen zufrieden sein!
 
Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein nahm an allen Feldzügen teil, an denen sich der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken beteiligte. Er vollbrachte wahre Heldentaten und zeigte Opferbereitschaft. Im Feldzug von Badr sah Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein seinen Vater unter den Reihen der Polytheisten. Er versuchte, die Begegnung mit ihm zu vermeiden. Doch beharrte der Vater darauf, den Sohn zu töten. Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein konnte nicht anders als sich zu verteidigen: Die Schwerter kreuzten sich und der polytheistische Vater fiel durch die Hand seines Sohnes, der die Liebe zu Allâh und zu Seinem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken der Liebe zu seinem Vater vorzog. Dazu sagt Allâh: "Du findest keine Leute, die an Allâh und den Jüngsten Tag glauben und denjenigen Zuneigung bezeigen, die Allâh und Seinem Gesandten zuwiderhandeln, auch wenn diese ihre Väter wären oder ihre Söhne oder ihre Brüder oder ihre Sippenmitglieder. Jene - in ihre Herzen hat Er den Glauben geschrieben und sie mit Geist von Sich gestärkt. Er wird sie in Gärten eingehen lassen, durch die fließende Gewässer eilen, als ewig darin Verweilende. Allâh hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm. Jene sind Allâhs Gruppierung. Wahrhaftig! Allâhs Gruppierung – es sind diejenigen, denen es wohl ergeht.“ (Sûra 59:22).
 
Im Feldzug von Uhud zog er mit seinen Schneidezähnen zwei Ringe der Kettenhaube aus dem Gesicht des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , die durch einen Schlag dessen Gesicht verletzt hatten, worauf die Vorderzähne Abû Ubaidas zerbrachen. Er wurde durch den Verlust der Zähne noch schöner! (Al-Hâkim und Ibn Sa’d).
 
Da Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein in den Kriegskünsten erfahren war, ernannte ihn der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken in vielen Feldzügen zum Heerführer. Eines Tages ernannte ihn der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken als Führer des Saifu-l-Bahr-Feldzuges, die Truppe bestand aus 300 Mann. Ihr Proviant wurde allmählich knapp, so dass jeder nur noch eine Dattel am Tag zu essen fand. Sie gingen in die Richtung des Meeres, wo sie einen toten Wal fanden, den die Wellen an Land gespült hatten. Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte zuerst: "Er ist verendet." Anschließend sagte er: "Nein! Wir sind die Boten des Gesandten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und wir zogen nur um Allâhs willen aus. Esst davon!“ Sie aßen davon 18 Tage lang. (Al-Buchârî und Muslim).
 
Eines Tages sagte Umar ibn Al-Chattâb  möge Allah mit ihm zufrieden sein zu seinen Gefährten: "Wünscht euch etwas!“ Einer wünschte: "Ich hätte gerne ein Haus voller Dirhams, damit ich sie um Allâhs willen aufwenden könnte!“ Er sagte: "Wünscht euch etwas!“ Ein Anderer wünschte: "Ich hätte gerne ein Haus voller Dirhams, damit ich sie um Allâhs willen aufwenden könnte!“ Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein wünschte seinerseits: "Ich hätte gerne ein Haus voller Männer wie Abû Ubaida ibn Al-Dscharrâh, Mu’âdh ibn Dschabal und Hudhaifa ibn Al-Yamân  möge Allah mit ihnen zufrieden sein, damit ich sie über das Gehorchen Allâhs fragen könnte!“ (Al-Buchârî).
 
Da Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein um dessen Wert wusste, ernannte er ihn als Einen unter den Sechs, die nach seinem Tod einen Kalifen auswählen sollten.
 
Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein betete Allâh häufig an und führte ein asketisches und bescheidenes Leben. Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein trat einst bei ihm ein, als er der Emir von Syrien war, und fand in dessen Haus nichts als sein Schwert, seinen Schild und seinen Sattel. Hättest du doch ein paar Gegenstände!“ Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein erwiderte ihm: "O Fürst der Gläubigen, das reicht mir aus!“ (Abdurrazzâq und Abû Nu’aim).
 
Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein schickte Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein eine Summe in Höhe von 400 Dinar mit seinem jungen Boten. Er sagte dem Boten: "Geh zu Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein und bleibe bei ihm ein wenig, bis du weißt, was er damit tut!“ Der Bote ging zu Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein und sagte zu ihm: "Der Fürst der Gläubigen lässt dir ausrichten, dass du dies für deinen Bedarf verwenden sollst!“ Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: "Möge Allâh ihn segnen und Sich seiner erbarmen!“ Dann sagte er: "Du Sklavin, komm her! Schicke diese Sieben zum Soundso und diese Fünf zum Soundso und diese Fünf zum Soundso!“, bis alles aufgebraucht war. (Ibn Sa’d).
 
Von ihm stammt folgende Aussage: "Es gibt Menschen, die ihre Kleidung rein halten, während sie ihre Religion beflecken. Es gibt Menschen, die wähnen sich Gutes zu tun, doch sie entehren sich. Tilgt die bereits begangenen Sünden alsbald durch neue gute Taten!“ (Abû Nu’aim und Ibn ’Abdulbarr).
 
Im Jahre 18 der Hidschra sandte Umar ibn Al-Chattâb  möge Allah mit ihm zufrieden sein, der Fürst der Gläubigen, ein Heer unter Führung von Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein nach Jordanien. Während sich das Heer in Amwâs niederließ, brach die Pest aus. Als Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein davon erfuhr, schrieb er an Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein: "Mir ist etwas zugestoßen und ich brauche dich hierfür unbedingt, also komm so schnell du kannst!“
 
Als Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein das Schreiben las, erkannte er, dass Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein ihn vor der Pest retten wollte. Er erinnerte sich währenddessen an die Aussage des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : "Der Pesttod ist für jeden Muslim ein Märtyrertod.“ (Al-Buchârî und Muslim.) Er schrieb an Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein: "Ich weiß schon, worauf du abzielst, so nimm deine Einladung zurück! Ich bin nämlich in einem muslimischen Heer, und ich will es nicht im Stich lassen.“ Kaum las Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein das Schreiben, kamen ihm die Tränen. Man fragte ihn: "Ist Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein gestorben?“ "Nein, aber fast“ sagte er. (Al-Hâkim).
 
Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein schrieb ihm zum zweiten Mal, dass er Amwâs verlassen und gen Al-Dschâbiya ziehen solle, da sonst das ganze Heer zugrunde ginge. Abû Ubaida  möge Allah mit ihm zufrieden sein marschierte dorthin, wie ihm geheißen worden war. Er erkrankte an der Pest und übertrug die Führung Mu’âdh ibn Dschabal  möge Allah mit ihm zufrieden sein. Im Alter von 58 Jahren verließ ihn das Leben. Das Totengebet für ihn verrichtete Mu’âdh  möge Allah mit ihm zufrieden sein. Er wurde in Bîsân in Syrien beerdigt. Vom Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken überlieferte er 14 Hadîthe.

www.islamweb.net