Mache diesen Ramadân zu deinem besten!

25/07/2011| IslamWeb

Dinge, die in diesem Ramadân zu verrichten sind:

Das Fasten des Monats Ramadân ist ein göttliches Geschenk höchster Glückseligkeit, aber es muss ausgepackt und benutzt werden; es ist ein Vertrauen, das mit Sorgfalt und Besorgnis bewahrt werden muss. Alle bedeutsamen Dinge benötigen großes Opfer und Entschlossenheit: Wenn du dieses Geschenk erhalten und dieses Vertrauen wahren möchtest, musst du entschlossen sein zu opfern und früh beginnen.

 
1. Beginne früh: Eines Tages aufzuwachen und festzustellen, dass morgen Ramadân anfängt, oder auch erst nächste Woche, ist dem Ramadân gegenüber respektlos und eine Art, ihm gegenüber Undankbarkeit zu zeigen. Die Vorbereitung auf ihn erfordert Zeit, Besinnung und Entschlossenheit. Die Gefährten  möge Allah mit ihnen zufrieden sein erwarteten ihn ein halbes Jahr vorher und vermissten ihn, nachdem er vorbei war, die  andere Jahreshälfte. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken vermehrte insbesondere seine Anbetungshandlungen und seine Wohltätigkeit im Monat Scha´bân, der dem Ramadân vorausgeht.
 
2. Organisiere dein Leben im Voraus: Die Vorbereitung der Seele ist natürlich das Wichtigste. Deine Alltagstätigkeiten zu ordnen ist jedoch auch wichtig. Beende deine Termine vor dem Ramadân! Verlege alles, was möglich ist! Plane Einladungen zum Iftâr (Mahlzeit nach dem Fastenbrechen) und andere Tätigkeiten im Ramadân vorzeitig, um die Ablenkungen zu verringern, die dich vom wahren Zweck des Fastens und des Ramadân abhalten könnten! Dein Plan, das Beste aus diesem göttlichen Geschenk zu machen, sollte folgende geistige Vorbereitung beinhalten:
 

3. Erkenne deine Sünden: Denke über deren Gründe und die Schäden, die sie in deinem Leben angerichtet haben, nach! Denke über die Großartigkeit des Einen nach, Dem gegenüber du gesündigt hast und Den du ignoriert hast! Denke über die Gaben nach, die Er dir gewährt hat und die du verschwendet hast! Denke über die Zeit nach, die Jahre deiner Jugend, die Er dir geschenkt hat und die du vergeudet hast! Denke über die Tage nach, an denen du gesund und stark warst, die du jedoch zum Sündigen genutzt hast, anstatt Allâh anbetend zu dienen! Blick zurück auf dein Leben, bis du über das, was du verpasst hast, weinst! Und wenn du dies nicht erkennst, weine – wie einige Gelehrte sagen –  über die Tatsache, dass du es immer noch nicht erkannt hast!

 
4. Erkenne deine Anlagen und Möglichkeiten: Werde dir bewusst, wie du so viele deiner Talente und so viele deiner Chancen verschwendet hast und wie du sie vielleicht im Dienste Allâhs und derer, die bedürftig sind, besser nutzen kannst – in der geringen Zeit, die dir noch zur Verfügung steht!
 
5. Faste einen Abschieds-Ramadân: Stell dir dies intensiv und fest vor, bis du es glaubst, weil es wahr ist: Du siehst vielleicht keinen anderen Ramadân mehr. Dieser Monat könnte dein letzter Monat der Gnade, Vergebung und der Erlösung vom Feuer sein. Dies ist vielleicht die letzte Nacht der Bestimmung, in der du die Möglichkeit hast Anbetung zu verrichten. Plane dementsprechend!
 
6. Setze dir Selbstverbesserungsziele: Nutze diesen Ramadân, um diese Ziele zu erreichen! Sie sollten realistisch, präzise und messbar sein. Fordere dich selbst heraus, aber vergiss nicht, dass du selbst im Ramadân Grenzen haben wirst! Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Die beste Tat vor Allâh ist die beständigste, wenn auch eine kleine.“ (Muslim).
 
7. Denke über vergangenes Fasten nach: Was hat dir in vorherigen Ramadânen geholfen, Allâh näher zu kommen? Was hielt dich davon ab, Allâh näher zu kommen? Plane, um das Erstere zu systematisieren und zu verhindern dass das Letztere wieder geschieht!
 
Vier veredelnde Dinge, die man während des Ramadâns durchführt:
 
1. Verrichte alle fünf rituellen Gebete pünktlich:
 
Bemühe dich, so viele wie möglich (besonders Morgen- und Nachtgebet) in der Moschee zu verrichten! Dies ist äußerst wünschenswert für Männer. Erinnere dich daran, dass die Tarâwîh-Gebete (nach dem Nachtgebet im Ramadân) besonders gesegnet, die anderen rituellen Gebete jedoch verpflichtend sind, ohne die all deine Anstrengungen ungültig sind! Daher sind die fünf Pflichtgebete ungleich wichtiger.
 
2. Rezitiere den ganzen Qurân: Beginne vor dem Anfang des Ramadân damit, den Qurân zu lesen, und beabsichtige den ganzen Qurân mindestens einmal im Ramadân mit dem Nachdenken über dessen Bedeutungen zu lesen!
 
3. Verbessere Beziehungen: Denke über diejenigen nach, gegen die du Hass, Abneigung, Neid oder Eifersucht hegtest. Dies ist dringlich, wenn du jemandem auf Grund deiner Missstimmung Schaden zugefügt oder schlecht über ihn gesprochen hast, selbst mit jemandem im Geheimen.
 
4. Spende viel: Finde einen würdigen Grund oder mehrere und leiste dazu deinen Beitrag! Wenn du keinen findest, arbeite daran einen zu schaffen! Gib, bis es schwer wird zu geben, bis es weh tut! Allah sagt: „Ihr werdet nicht zum rechtschaffenen Handeln gelangen, bis ihr von dem hergebt, was euch lieb ist ...“ (Sûra 3:92).
 
Erinnere dich schließlich daran, dass jeder von uns seine eigenen Anlagen hat, die Allâh uns gewährt hat! Und jeder von uns hat seine Herausforderungen und Mängel. Niemandem fehlt es an Tugenden. Noch ist irgendjemand fehlerfrei. Das Fasten ist unsere Zeit, um uns mit der Quelle alles Guten, aller Schönheit und aller Wahrheit zu verbinden. Und im Verlauf verkörpern wir, indem wir nachdenken, einige dieser göttlichen Eigenschaften und überwinden unsere Mängel.
 
Allâh der Erhabene sagt in einem Qudsi-Hadîth: „Mein anbetend Dienender fährt fort, sich Mir durch freiwillige Taten zu nähern, bis Ich ihn liebe. Und wenn Ich ihn liebe, bin Ich seine Ohren, mit denen er hört, seine Augen, mit denen er sieht, und seine Hände, mit denen er zupackt, und seine Füße, mit denen er geht. Dann, wenn er um Meinen Schutz ersucht, beschütze Ich ihn. Und wenn er bittet, gebe Ich.“ (Al-Buchârî).
 
Neun deutliche Dinge, die du im Ramadân vermeiden musst:
 
Vermeide alle großen Sünden. Einige verbreitete große Sünden, die normalerweise als klein angesehen werden, sind die folgenden:
 
1. Das Verpassen des rituellen Gebets: Gemäß vielen Gelehrten schließt diese große Sünde einen sogar vollkommen von der nominellen Mitgliedschaft des Islâm aus.
 
2. Sich boshaft verhalten: Verbreite keine Gerüchte, Verleumdung, zettle keine Anfeindung oder Hass zwischen Leuten an und streite nicht!
 
3. Prahlen: Prahle nicht oder begehe keine rechtschaffenen Taten, um dafür von Anderen Dank zu erhalten oder gepriesen zu werden!
 
4. Rauschmittel einnehmen: Konsumiere weder Alkohol noch „Entspannungsdrogen“!
 
5. An Glücksspielen teilnehmen: Spiele nicht um Geld, benutze keine Würfel, Karten oder Spielautomaten und spiele kein Lotto!
 
6. Unerlaubten Zuwachs verschlingen: Erhebe weder unerlaubten Zuwachs noch sammle diesen für irgendeines deiner Besitztümer!
 
7. Lügen: Lüge nicht, nicht einmal im Geringsten!
 
8. Finanzieller Betrug: Nimm dich in Acht, absichtlich oder versehentlich zu betrügen, zu unterschlagen, zu schwindeln oder anderweitig jemanden durch Täuschung dessen Geldes oder Eigentums zu berauben!
 
9. Sich dem unehelichen Geschlechtsverkehr nähern: Begehe nichts, was zu sexueller Verlockung führt oder jemand Anderen sexuell reizt, der nicht dein rechtmäßiger Ehepartner ist! Dies beinhaltet, sich gegenseitig mit Lust anzustarren oder mit einer deiner attraktiven Eigenschaften oder Gaben zu prunken, Flirten und zweideutiges Gerede sowie jegliche Art der Selbstentblößung oder körperliche Berührung mit einer unerlaubten Person, wie harmlos es auch erscheint. Achte besonders darauf, jegliche Gewohnheiten des Betrachtens oder Lesens zu vermeiden, die diesen Trieb stimulieren!
 
Vermeide zudem auch kleine Sünden! Einige geläufige sind: sich unerlaubte Bilder und Personen anschauen; das rituelle Gebet hinausschieben; sich nicht um Anstand bei der Kleidung kümmern; Unterhaltung nutzen, um sich während des Fastens die Zeit zu vertreiben; schlechte, unanständige, beleidigende oder schroffe Sprache verwenden.
 
Wir bitten Allah den Allvergebenden und Allbarmherzigen, uns zu Seinen Ihm Nahestehenden werden und diesen Ramadân eine Möglichkeit für dieses glückliche Ergebnis sein zu lassen. Amîn!

www.islamweb.net