Fasten und Entwöhnung vom Rauchen

21/07/2011| IslamWeb

Der ehrwürdige Monat Ramadân birgt in sich einen praktischen Erziehungsprozess zur demütigen Ehrfurcht gegenüber Allâh, Disziplin und Änderung zum Besseren, während er eine sehr gute Gelegenheit bietet, sich von schlechten Gewohnheiten zu lösen. Er ist eine Art Revolution, die dazu dient, alle Lebensbereiche zu korrigieren. Und er ist für jeden, der möchte, eine wertvolle Gelegenheit, das Leben zu ordnen und sich von jeglicher Unordnung, Passivität und Eintönigkeit zu befreien.

 
Darüber hinaus zählt der Monat Ramadân als praktische Prüfung, mittels derer der Muslim lernen kann, wie er seine Verhaltens- und Denkweisen verfeinert. Er hilft dabei, Bräuche, Traditionen und Gewohnheiten zu überdenken, die Selbstkontrolle zu stärken und jede Handlung im Wissen darüber, dass Allâh einen beobachtet, auszuführen.
 
Das Rauchen gehört zu den Angelegenheiten, die von der islâmischen Religion nicht vorgesehen sind, ganz abgesehen davon, dass es auch von einem gesunden Verstand abgelehnt wird; und außerdem ruft das Rauchen unzählige gesundheitliche, seelische und finanzielle Schäden hervor.
 
Wissenschaftliche Forschungen haben ergeben, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Rauchen und allen Arten von Lungenkrebs, Leberzirrhose, koronaren Herzerkrankungen, Angina pectoris, Krebs im Mund-, Rachen- und Kehlkopfbereich sowie noch vielen anderen Krankheiten besteht.
 
Die Statistiken führen Zahlen in Höhe von Millionen an, die in der Welt jährlich wegen des Rauchens sterben und deren Alter zwischen 34-65 Jahren liegt. Nicht einmal ein Embryo im Mutterleib bleibt vom Rauchen unbeeinflusst!
 
Wie kannst du mit dem Rauchen aufhören?
 
Wir empfehlen dir, folgende Schritte zu befolgen:
 
1. Nimm dir ganz fest vor, mit dem Rauchen aufzuhören! Denn dies gehört, wie Allâh der Erhabene sagt, "zur Entschlossenheit in den Angelegenheiten." (Sûra 3:186).
 
2. Leg den Zeitpunkt, an dem du mit dem Rauchen aufhören möchtest, fest! Nutze dafür die erste Gelegenheit und schiebe den Zeitpunkt nicht hinaus, damit diese Verzögerung deine Persönlichkeit und Entscheidung nicht beeinflusst!
 
3. Suche Zuflucht bei Allâh und bitte Ihn aufrichtig darum, dir die Kraft zu verleihen, um dein Ziel erfolgreich umsetzen zu können! Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wenn du Zuflucht suchst, so suche Zuflucht bei Allâh!"
 
4. Halte dir die Gefahren und schlimmen Folgen des Rauchens stets vor Augen und erinnere dich daran, dass Allâh dich über deine Gesundheit, dein Leben und dein Vermögen befragen wird!
 
5. Versuche als Gefährten einen Raucher aus der Familie, deinem Freundes- oder Kollegenkreis zu finden, damit ihr euch gegenseitig versprecht, das Rauchen aufzugeben! Das verhilft bestimmt zum Guten und verstärkt deine Entschlossenheit, mit dem Rauchen aufzuhören. Der Mensch ist ja mit seinen Gefährten und nicht nur auf sich selbst gestellt. Allâh der Erhabene sagt: "... Und arbeitet zusammen in frommer Güte und demütiger Ehrfurcht gegenüber Allâh und arbeitet nicht zusammen in Sünde und feindseligem Verhalten..." (Sûra 5:2). Und der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ) sagte: "Wer zu etwas Gutem aufruft, erhält die gleiche Belohnung wie der, der die gute Tat ausführt."
 
6. Vermeide den Kontakt zu deinen Freunden, die dich davon abbringen wollen, das Rauchen aufzugeben, und erinnere dich an den Hadîth des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : "Der Mensch wird vom Charakter seines besten Freundes beeinflusst; so soll jeder von euch darauf achten, wen er zum besten Freund nimmt!"
 
7. Informiere deinen Ehepartner, deine Familie und jeden, dem du vertraust, über deine Entscheidung, denn sie werden, so Allâh will, eine wichtige Quelle der Unterstützung für dich sein!
 
8. Entscheide dich dafür, den Betrag, den du sonst immer für das Rauchen ausgegeben hast, nun täglich für Bedürftige und Waisen zu spenden, denn Allâh der Hocherhabene sagt: "... Und was ihr für euch selbst an Gutem vorausschickt, das werdet ihr noch besser und großartiger belohnt bei Allâh finden..." (Sûra 73:20).
 
9. Nutze das Fasten, um deine Entscheidung zu stärken! Sei näher zu Allâh und wisse, dass du unter Seiner Beobachtung stehst! Allâh der Hocherhabene sagt: "... Es gibt kein vertrauliches Gespräch zwischen Dreien, ohne dass Er ihr Vierter wäre, und keines zwischen Fünfen, ohne dass Er ihr Sechster wäre, und auch nicht weniger oder mehr als dies, ohne dass Er mit ihnen wäre, wo immer sie sein mögen. Hierauf tut Er ihnen am Tag der Auferstehung kund, was sie getan haben ..." (Sûra 58:7).
 
10. Du wirst dich dem innerlichen Konflikt, wieder mit dem Rauchen zu beginnen, stellen müssen; also erinnere dich an die Worte Allâhs des Hocherhabenen: "Wahrhaftig, diejenigen, die demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh sind, wenn eine Heimsuchung des Satans sie trifft, sie werden eingedenk und da sind sie plötzlich Sehende!" (Sûra 7:201). Und vergiss nicht die Worte Allâhs des Hocherhabenen: "Und wenn dich vom Satan eine Einflüsterung anreizt, dann suche Zuflucht bei Allâh! Wahrhaftig! Er ist allhörend, allwissend." (Sûra 41:36).
 
11. Geh zum Zahnarzt und verlange von ihm, deine Zähne von Unreinheiten und Ablagerungen zu säubern, die durch das Rauchen entstanden sind, damit du alle Rückstände und den üblen Geruch loswirst! Verwende danach den Siwâk (weichfaseriges Holzstäbchen, das zur Reinigung der Zähne benutzt wird), Zahnbürste und Zahnpasta und erinnere dich an die Aussage des Propheten Möge Allah ihn in Ehren halten und bewahren: "Der Siwâk reinigt den Mund und stellt den Herrn [Allâh] zufrieden."
 
12. Beachte, dass du dich im Fastenmonat befindest und dass dies erfordert, alles Widerwärtige und Üble zu unterlassen; denn das Rauchen ist tatsächlich ein Übel und Schaden, der vermieden werden muss! Allâh der Hocherhabene sagt: "... er gewährt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die widerwärtigen..." (Sûra 7:157).
 
13. Wisse, dass sich die meisten Rückfälle in den ersten drei Monaten nach Einstellung des Rauchens ereignen! Also musst du bereit sein, dich jedem Umstand, der dich zum Rauchen einlädt, zu stellen. Das könnten beispielsweise Zustände wie Unruhe, Nervosität und Ärger sein, oder um andere zufriedenzustellen. Also suche immer nach sinnvollen und erlaubten Mitteln, denn das Rauchen hilft dem Gehirn überhaupt nicht, irgendwelche Probleme zu lösen! Und wisse, dass Allâh demjenigen, der Ihn fürchtet, einen Ausweg verschafft!
 
14. Du darfst das Rauchen nicht als ein Mittel zur Zufriedenstellung oder Kreativität betrachten, denn Forschungen und Studien bestätigen das Gegenteil.
 
15. Denk daran, dass die Stärke des Willens und der Entschlossenheit, die sich während des Fastens zeigen, und die Enthaltsamkeit von Speisen und Gelüsten eine sehr große Hilfe sind, um das Rauchen aufgeben zu können und die Entzugserscheinungen zum größten Teil zu verringern! Suche also Zuflucht in der Geduld und im Gebet und lass dir diese Gelegenheit im Ramadân nicht entgehen!
 
16. Wenn du mit dem Rauchen aufhörst, können Schlafstörungen, Müdigkeit, Spannungen und Mundtrockenheit auftreten. Diese Symptome sind am Anfang normal, da der Körper immer noch unter Einfluss des Nikotins steht. Mach eine kleine Pause und belaste dich in diesem Zeitraum nicht zu sehr! Vermeide nach dem Frühstück das Trinken von Kaffee, Tee und kohlensäurehaltigen Getränken, die Koffein enthalten! Versuche Übungen zur Entspannung und mentalen Ruhe durchzuführen und nimm vor dem Schlafengehen ein warmes Bad! Wenn du es für nötig hältst, kannst du auch einen Arzt zu Rate ziehen. Suche in allem, was dich in diesen Schwierigkeiten stärken kann, Hilfe: Eine gute Verbindung zu Allâh dem Hocherhabenen, Demut in Ehrfurcht gegenüber Allâh, Anbetungshandlungen, Unterstützung durch die Familie, ein starker Wille.
 
17. Vermeide die Orte, an denen viel geraucht wird oder sich viele Raucher aufhalten und erinnere dich an die Worte des Propheten Möge Allah ihn in Ehren halten und bewahren: "Wer die zweifelhaften Dinge vermeidet, gewährt seinem Glauben und seiner Ehre Makellosigkeit."
 

18. Falls du zu denjenigen gehören solltest, die das Rauchen als erlaubt betrachten, möchte ich wissen, wieso du nicht beim Anzünden jeder Zigarette den Namen Allâhs erwähnst, wie du es bei den Getränken tust, die Allâh der Allmächtige erlaubt zu trinken?

 
19. Falls du zu denjenigen gehören solltest, die das Rauchen als erlaubt betrachten, wieso lobpreist du Allâh nicht nach jeder Zigarette, wie du es nach irgendeinem Getränk tust, das Allâh erlaubt zu trinken?
 
20. Falls du der Meinung bist, dass die Zigarette eine Gnade ist, wieso zerdrückst du sie dann immer mit deinen Schuhen, wenn sie aufgeraucht ist?
 
21. Wenn die Zigarette etwas Normales ist, wieso rauchst du sie dann nicht vor deinen Eltern oder deinen Vorgesetzten bei der Arbeit?
 
22. Wenn du der Ansicht bist, dass die Zigarette ein besonderer Genuss ist, wieso bringst du es dann nicht deinen Kindern bei oder beauftragst sie damit?
 
23. Entscheide dich auf ehrliche Weise und sei dir sicher, dass Allâh dir helfen wird! Möge Allâh dir Erfolg verleihen!

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