Hat sich der Prophet beim Verfassen des Qurâns der jüdischen Gelehrten bedient?
09/01/2011| IslamWeb
Ein Zweifel, der bezüglich des Edlen Qurân aufgetreten ist, besagt, dass der Prophet Muhammad sich der jüdischen und christlichen Gelehrten beim Niederschreiben der Offenbarung bedient haben soll. In diesem Artikel werden wir diese Aussage wiederlegen, da jede Behauptung, es gäbe einen Zusammenhang zwischen dem heiligen Qurântext und den Schriftgelehrten der Juden und Christen, eine Erfindung ist. Die historischen Belege und die Logik selbst widerlegen diese Behauptung.
Die mekkanischen Götzendiener versuchten beharrlich irgendetwas zu finden, was auf eine Lüge des Gesandten Allâhs hinsichtlich des Qurâns hindeutet. Wenn sich unter ihnen verbreitet hätte, dass sich der Gesandte Allâhs einiger Leute der Schrift bedient hätte, wäre dies ihre Möglichkeit gewesen. Dies wäre ein starkes Argument für sie gewesen, dass er über die Offenbarung gelogen habe. Es ist geschichtlich bewiesen, dass es nicht zu den Anschuldigungen der Götzendiener und der Juden gehörte, dass er sich der Leute der Schrift beholfen haben soll, obwohl das die Gelegenheit für die Juden und Christen gewesen wäre, ihn mit dieser Aussage zu konfrontieren. Dass sich dies aber nie ereignet hat, weist auf die Falschheit dieser Aussage hin, die jeglichen Realitätsbezug verloren hat.
Die Bewohner Makkas wussten also nichts von jener Unterstellung. Dabei waren die Juden und Christen doch in Makka anwesend und haben niemals behauptet, dass Muhammad etwas von ihnen übernommen oder sich an sie gewandt habe.
Weiterhin wären die starken Konflikte zwischen den Juden und dem Propheten Muhammad nach seiner Auswanderung nach Madîna ein guter Grund für die Juden gewesen, seine angebliche Lüge aufzudecken. Wäre die Offenbarung nicht von Allâh, sondern aus den Händen der Juden gekommen, hätten sie diese Möglichkeit ihn bloßzustellen, sicherlich genutzt.
Das Verhalten eines Mannes weist auf seine Eigenschaften hin. Das Verhalten des Gesandten Allâhs sowohl in seiner Jugend, als auch in seinem Erwachsenenalter, ist ein eindeutiger Beweis für die Falschheit dieser infamen Unterstellungen. Wird jemand der Lüge bezichtigt, der zuvor als wahrheitsliebend und vertrauenswürdig bekannt war? Wird jemand der Lüge bezichtigt, mit dem sich die Stämme über ihre Konflikte berieten? Wenn er ein Lügner gewesen wäre, hätte er dann diese Stellung unter seinem Volk gehabt? Diese Stellung, die jeder anerkannte? Eine Person mit diesen Eigenschaften kann unmöglich seine Mitmenschen belügen oder etwas nicht Existierendes erfinden. Dieser Zweifel fußt weder auf logischen Beweisen, noch auf historischen Fakten. Es ist vielmehr eine bloße Verleumdung. Der Prophet hat sich offensichtlich bei der Aufschreibung des Qurân nicht der Leute der Schrift beholfen, sondern hat die Offenbarung einzig und alleine von Allâh, dem Erhabenen, erhalten. Allâh, der Erhabene, sagt: „Oder sagen sie: „Er hat ihn ersonnen" Sag: Wenn ich ihn ersonnen habe, so lastet meine Übeltat auf mir, und ich bin unschuldig an dem, was ihr an Übeltaten begeht.“ (Sûra 11:35)