Über die Tapferkeit des Propheten
10/07/2011| IslamWeb
Die Tapferkeit ist eine der besten Eigenschaften jedes Mannes, denn sie ist ein Zeichen der Stärke, von der die Stärke der Umma abhängt. Ein starker Gläubiger ist bei Allâh besser angesehen und Ihm lieber als ein schwacher Gläubiger. Die Tapferkeit ist also eine Eigenschaft der Starken, die keine Angst haben und nicht schwach und feige sind. Der Gesandte Allâhs war der tapferste Mensch überhaupt. Vor ihm flohen die Heere der Feinde und die Führer des Kufrs in vielen entscheidenden Kämpfen. Ja, er stellte sich als erster schwierigen Situationen mit starkem Herzen und tiefem Glauben. Anas bekräftigte diese Eigenschaft in einem Bericht über ein Ereignis unter den Bürgern von Madîna: Als sie sich vor einem lauten Geräusch erschreckten und versuchten, dem Grund dieses Lauts auf die Spur zu kommen, kam der Prophet ihnen entgegen. Er saß auf seinem Pferd, hob sein Schwert und sagte: "Habt keine Angst und erschreckt euch nicht!" Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
Diese Situation zeigt deutlich die Tapferkeit des Propheten, denn er ging als erster hinaus, um die Ursache des Geräusches zu erfahren und die Gefährten zu beruhigen.
Diese Tapferkeit bestätigt auch seine Haltung, als sich die Islâm-Leugner der Quraisch verschworen, ihn zu töten und sich dafür mit der nötigen Ausrüstung vorbereiteten, sodass sein Haus von etwa 50 Männern belagert war. Der Prophet war aber stark und ängstigte sich nicht, er schlief und schenkte der Verschwörung keine Beachtung, dann ging er in der Mitternacht voller Stärke und Tapferkeit hinaus, indem er Staub in ihre Gesichter warf, seines Weges zog und Alî an seiner Stelle schlafen ließ.
Auch als sich der Prophet mit seinem Gefährten Abû Bakr in der Höhle befand und von den Götzendienern umkreist war, sagte er voller Tapferkeit und Vertrauen auf den Schutz Allâhs beruhigend zu Abû Bakr: "Sei nicht traurig! Gewiss, Allâh ist mit uns!"
Einmal rang der Prophet mit Rukâna, der für seine kämpferische Stärke und Härte bekannt war, der Prophet besiegte und bezwang ihn. Was für eine Tapferkeit und Stärke hatte doch der Prophet !
Einmal saß der Prophet in der Mittagszeit unter dem Schatten eines Baumes, um zu schlafen. Er war erschöpft wegen der Teilnahme an einem Feldzug. Er hängte sein Schwert an einen Ast des Baumes. In diesem Moment und in so einer Lage kam einer der Götzendiener auf ihn zu, nahm das Schwert des Propheten und fragte ihn: "Wer kann dich nun vor mir schützen?", heldenhaft und furchtlos antwortete ihm der Prophet : "Allâh!", dann stand er auf, nahm sein Schwert voller Mut und Stärke und fragte nun den Götzendiener: "Wer kann dich nun vor mir schützen?", da entgegnete dieser: "Nimm es im Guten!"
Was seine kämpferische Tapferkeit und Stärke betrifft, so suchten die Gefährten - wenn der Kampf so schwierig und hart war - Schutz beim Propheten . Alî sagt in diesem Zusammenhang: "Immer wenn der Kampf seinen Höhepunkt erreichte und die Kämpfer sich begegneten, suchten wir Schutz beim Propheten . Niemand von uns war dem Feind näher als er." Überliefert von Ahmad.
Auch als die Muslime bei der Schlacht von Hunain so viel Schaden und Verluste erlitten, flohen einige vom Kampffeld. Der Prophet jedoch floh nicht. Er saß auf seinem Maultier, dessen Zügel in der Hand von Abû Sufyân ibn Al-Hârith waren und rief mit lauter Stimme: "Ich bin der Prophet, das ist keine Lüge! Ich bin ein Sohn von Abdulmuttalib!" Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
Auch während der Schlacht von Uhud, als die Bogenschützen der Aufforderung des Propheten nicht folgten, sodass die Götzendiener die Führung des Kampfs übernahmen, bewegte sich der Propheten nicht von seinem Standpunkt, sondern hatte wie immer die Haltung des starken tapferen Führers inne. Die Gefährten um ihn herum fielen und der Prophet wurde von den Götzendienern umzingelt, nur eine geringe Zahl von Gefährten blieben beim Propheten und beschützten ihn. Unter diesen Gefährten war Sa'd ibn Abû Waqqâs , einer der hervorragendsten, denn als ihn der Prophet rief und ihm Pfeile aushändigte, sagte er : "Schieß, o Sa'd. Für dich würde ich meine Eltern opfern! (Redewendung als Ausdruck der Respekt-, und Ehrerweisung.)" Überliefert von Al-Buchârî.
Die Stärke und Tapferkeit des Propheten wurden von ihm jedoch nicht für unrechtmäßige Zwecke angewendet. Â`ischa sagte: "Der Prophet schlug niemanden mit seiner Hand, auch keine Frau und keinen Diener. Außer er kämpfte auf dem Wege Allâhs. Er rächte sich nie bei einer Person, die ihm Schaden zugefügt hat, außer wenn dabei die Gebote Allâh überschritten wurden, dann vergolt er für Allâh, den Erhabenen.“ Überliefert von Muslim.
Die Haltung des Gesandten Allâhs war ein beispielloses Vorbild, das zum Nachdenken anregen sollte; er war tapfer, wo die Tapferkeit nötig ist, stark, wo man stark sein soll, aber er war auch zur rechten Zeit liebevoll und zärtlich. .
Zum Schluss sagen wir: Es ist dem tapferen Gläubigen Genüge, dass ihn Allâh liebt. Von Abû Huraira wurde berichtet, dass der Prophet sagte: "Der starke Gläubige ist bei Allâh besser und Ihm lieber als der schwache Gläubige, und in beiden steckt Gutes.“ Überliefert von Muslim.
Und es reicht dem Feigen an Erniedrigung, dass der Gesandte Allâhs Allâh regelmäßig um Schutz vor dieser Eigenschaft bat, er sprach bestimmte Bittgebete regelmäßig, wie etwa das Folgende: „O Allâh, ich suche Zuflucht bei dir vor Kummer und Trauer, Unfähigkeit und Trägheit, Geiz und Feigheit und der Überwältigung der Männer!“ Überliefert von Al-Buchârî.