O Allâh, ich befolge Deinen Ruf. O Allâh, Du hast keinen Gott neben Dir!
10/11/2010| IslamWeb
Der Glaube an das Einzig-Sein Allâhs sowie der Glaube daran, dass Er allein die Anbetung verdient, ist der Angelpunkt der islamischen Religion, wovon alle Anbetungshandlungen abhängig sind.
Damit die Menschen an das Einzig-Sein Allâhs glauben und damit sie danach handeln, schuf Allâh das Universum: "Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur erschaffen, damit sie Mir dienen." (Sûra 51:56). Dazu sagte Ibn Abbâs : "Die Aussage Allâhs «damit sie Mir dienen» heißt «um an Mein Einzig-Sein zu glauben.»"
Damit die Menschen an das Einzig-Sein Allâhs glauben, sandte Allâh die Propheten und die Offenbarungsbücher. Allâh sagt: "Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: „Dient Allâh und meidet die falschen Götter!“" (Sûra 16:36)
Damit die Menschen an das Einzig-Sein Allâhs glauben, wurden sowohl das Paradies als auch die Hölle erschaffen, wurden die Menschen in Unglückliche und Glückselige sowie in Gute und Böse unterteilt. Sowohl die qurânischen Texte als auch die prophetischen Hadithe heben das Einzig-Sein Allâhs hervor und befreien dieses Einzig-Sein von jeder falschen Irrvorstellung.
Zu den wichtigsten Prinzipien, die der Haddsch zu verankern und zu versichern versucht, gehört das Einzig-Sein Allâhs. Nur um den Menschen das Einzig-Sein Allâhs einzupflanzen, forderte Allâh Abraham zur Errichtung der Ka´ba und dann die Menschen zum Pilgern auf: "Und als Wir Abraham die Stelle des Hauses zuwiesen: „Geselle Mir nichts bei und reinige Mein Haus für die den Umlauf Vollziehenden, die aufrecht Stehenden, sich Verbeugenden und die sich Niederwerfenden!“" (Sûra 22:26)
In den Versen der 22. Sûra warnt Allâh die Menschen vor der Unreinheit dahingehend, dass sie Allâh andere falsche Götter beigesellen: "So meidet den Gräuel der Götzenbilder und meidet die falsche Aussage als Anhänger des rechten Glaubens gegenüber Allâh, die Ihm nichts beigesellen!"(Sûra 22:30-31)
Betrachten wir die Riten des Haddsch, erkennen wir, dass sie die Erscheinungsbilder des Einzig-Seins Allâhs am deutlichsten zum Ausdruck bringen:
Die islamische Talbiya, die das Motto der Pilger darstellt, drückt das Einzig-Sein Allâhs, sowie Seine Verehrung am reinsten aus. Die Talbiya der vor-islâmischen Zeit drückte hingegen die reine Beigesellung aus: ,,O Allâh! Ich befolge Deinen Ruf. Du hast keinen Gott neben Dir, es sei denn, einen, den Du hast, sowie alles, was er hat.“
Die Pilgerfahrt des Propheten bezeichnete Dschâbir ibn Abdullâh folgendermaßen: ,,Er begann mit der Erklärung des Einzig-Sein Allâhs, indem er sagte: ''O Allâh! Ich befolge Deinen Ruf. O Allâh! Ich befolge Deinen Ruf. Du hast keinen Gott neben dir. Fürwahr, aller Lobpreis und alle Huld und die Herrschaft sind Dein. Du hast keinen Gott neben Dir.“
In Befolgung der prophetischen Tradition rezitiert der Pilger in den zwei Rak´as nach dem Tawâf (Umlaufen der Ka´ba) die 109. und die 112. Sûra, die den Glauben an das Einzig-Sein Allâhs sowie die Befreiung von jeder Beigesellung Allâhs am deutlichsten erklären. Von Dschâbir wurde überliefert, dass der Prophet in diesen zwei Rak´as die Sûra des Einzig-Seins sowie die der Polytheisten rezitierte. (Abû Dawûd). Einer anderen Überlieferung nach rezitierte er die zwei Sûren der Aufrichtigkeit: die 109. und die 112. Sûra.
An den Orten, an denen die Riten des Polytheismus sowie der Verehrung falscher Götter einst praktiziert wurden, war der Prophet darauf bedacht, die Riten des Monotheismus sowie der Verehrung Allâhs zu praktizieren:
Auf den beiden Hügeln As-Safâ und Al-Marwa gab er das Einzig-Sein Allâhs kund. In diesem Zusammenhang erzählte Dschâbir ibn Abdullâh Folgendes: ,,Er bestieg As-Safâ, bis er das verwehrte Haus sehen konnte, wendete sein Gesicht in Richtung Ka´ba und bekundete das Einzig-Sein Allâhs sowie Seine Größe, indem er sagte: «Es gibt keine Gottheit außer Allâh, Dem nichts beigesellt wird, Dem die Herrschaft sowie der Lobpreis gehören, Der zu allem mächtig ist, außer Dem es keine Gottheit gibt. Er ist Allâh, Der Sein Versprechen einhielt und die Verbündeten alleine besiegte.» Diese Aussage wiederholte er drei Mal. Das Gleiche sagte er auch auf dem Hügel Al-Marwa.“ (Muslim)
Am Tag von Arafa bestanden die Ausrufe des Propheten zum größten Teil aus folgenden Worten: ,,Es gibt keine Gottheit außer Allâh, Dem nichts beigesellt wird, Dem die Herrschaft sowie der Lobpreis gehören, in Seinen Händen ist das Gute und Er ist zu allem mächtig.“ (Ahmad)
Der Prophet war darum bemüht, dass sich die islamischen Riten von denen der Polytheisten unterscheiden. Er hielt sich darum mit seinen Gefährten in Arafa auf, und zwar um sich von den Polytheisten zu unterscheiden, die sich in Muzdalifa aufzuhalten und zu sagen pflegten: ,,Wir strömen von nirgendwo aus, es sei denn vom verwehrten Bezirk.“
Er verließ nach Sonnenuntergang Arafa, um sich von den Polytheisten zu unterscheiden, weil diese vor Sonnenuntergang Muzdalifa verließen und zu sagen pflegten: ,,Gehe auf, o Thubair, damit wir überfallen können!“
Während der Abschiedspilgerfahrt hielt der Prophet eine Rede, in der er alle verdorbenen Traditionen der Zeit der Ignoranz aufhob, indem er sagte: ,,Ich hebe alle Traditionen der Zeit der Ignoranz auf.“ (Muslim)
Dies alles deutet darauf hin, inwieweit die Riten des Haddsch mit der Versicherung des Einzig-Seins Allâhs verbunden sind. Begreifen Menschen, die Persönlichkeiten vergöttern, indem sie für sie Opfertiere schlachten oder denken, dass sie ihnen Nutzen bringen oder Schaden von ihnen abwenden, den Sinn des Haddsch? Allâh sagt: "Diejenigen aber, die ihr anstatt Seiner anruft, verfügen nicht einmal über das Häutchen eines Dattelkerns. Wenn ihr sie anruft, hören sie euer Bittgebet nicht, und wenn sie auch hörten, würden sie euch doch nicht erhören. Und am Tag der Auferstehung verleugnen sie, dass ihr beigesellt habt. Keiner kann dir kundtun wie Einer, der Kenntnis von allem hat." (Sûra 35:13-14)
Würden diejenigen den Sinn des Haddsch begreifen, die sich von Zauberern leiten lassen, weil sie der Annahme sind, dass diese das Verborgene kennen! Würden diejenigen den Sinn des Haddsch begreifen, die sich dagegen sträuben, sich in Entscheidungsfragen an die Scharî'a zu wenden! Allâh sagt: "Oder haben sie Teilhaber, die ihnen als Religion festgelegt haben, was Allâh nicht erlaubt hat?" (Sûra 42:21)
"Fürwahr! Sein sind die Schöpfung und die Anordnung." (Sûra 7:54) Würden diejenigen den Sinn des Haddsch begreifen, die sich mit den Feinden Allâhs befreunden oder sie in deren Verhaltensweisen nachahmen! All diese Verstöße sind mit dieser bedeutenden Anbetung nicht zu vereinbaren. Von diesen Verstößen sollte sich nicht nur jeder Pilger fernhalten sondern auch jeder andere Muslim. Du Pilger, behalte den Sinn dieser Anbetung immer im Auge! Vielleicht nimmt Allâh von dir deinen Haddsch an!