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Daddschâl und die ersten Zeichen des Jüngsten Tages – Teil 4

Daddschâl und die ersten Zeichen des Jüngsten Tages – Teil 4

Die Wunder des falschen Messias:

Die Versuchung des falschen Messias besteht weder in seinem Aussehen noch in seinen Worten, sondern in den Wundern und außergewöhnlichen Taten, die er bewirken wird und die die Menschen dazu verführen werden, an ihn zu glauben und ihm zu folgen.

Zu seinen wundersamen und außergewöhnlichen Taten gehört, dass er Wasser und Feuer mit sich führt und die Menschen denken, dass sein Wasser den Durst stillt und sein Feuer brennt, aber in Wahrheit ist es anders, denn sein Wasser ist Feuer und sein Feuer ist angenehm kaltes Wasser. Es wurde nämlich von Hudhaifa überliefert, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) über den falschen Messias sagte: „Er führt Wasser und Feuer mit sich. Sein Feuer ist [tatsächlich] kaltes Wasser und sein Wasser ist Feuer“ (Al-Buchârî).

Von Hudhaifa (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wurde ferner überliefert, dass der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Ich weiß, was der falsche Messias mit sich führen wird, noch besser als er selbst: Er wird zwei strömende Flüsse mit sich führen. Der eine wird klar aussehen wie Wasser und der andere klar aussehen wie loderndes Feuer. Falls jemand von euch dies sehen sollte, dann soll er den Fluss nehmen, der wie das Feuer aussieht. Dabei soll er seine Augen schließen, seinen Kopf senken und davon trinken. Es wird kühles Wasser sein“ (Muslim).

Zu seinen Wundern und außergewöhnlichen Taten gehört auch, dass er Berge von Brot mit sich führt und dem Himmel befiehlt zu regnen, worauf es regnet; er befiehlt der Erde zu erblühen und sie blüht und er befiehlt ihr, ihre Schätze hervorzubringen, und sie tut es. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwähnte: „Es begleiten ihn Berge von Brot und Flüsse voll Wasser“ (Ahmad). Von An-Nawâs ibn Sama’ân (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wurde überliefert, dass der Prophet zur Versuchung des falschen Messias Folgendes zählte: „Er kommt zu einigen Leuten und ruft sie auf, aber sie werden ihm nicht glauben und ihn zurückweisen. Er geht dann von ihnen fort und ihr Vermögen geht ihm hinterher, und so werden sie am nächsten Morgen nichts mehr haben. Er kommt dann zu anderen Leuten und ruft sie auf und sie folgen ihm und glauben ihm; da befiehlt er dem Himmel zu regnen und es wird regnen, er befiehlt der Erde zu erblühen und sie wird blühen. Ihr Vieh wird zu ihnen abends mit vollen Höckern und breiten Seiten [satt] wie nie zuvor zurückkommen, und ihre Euter werden so voll mit Milch sein wie nie zuvor. Er kommt an der Ruinenstätte vorbei und sagt zu ihr: »Bringe deine Schätze [die verborgenen Bodenschätze] hervor!«, dann verlässt er sie und sie [die Schätze] werden ihm folgen wie die Bienen ihrer Drohne. Dann ruft er nach einem gut gebauten jungen Mann und schlägt ihn mit dem Schwert in zwei Teile, dann ruft er nach ihm und dieser kommt lächelnd und strahlenden Gesichts auf ihn zu“ (Muslim). Es ist zweifellos eine gefährliche Versuchung, worauf diejenigen hereinfallen werden, die sich der Angelegenheit des falschen Messias nicht bewusst sind. Wer aber die Hadîthe des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) liest und daran glaubt, der wird unerschütterlich bleiben und die Wahrheit über den falschen Messias wird ihm sonnenklar sein.

Die Dauer seines Aufenthalts:

Allâh erleichtert es Seinen Dienern, indem Er die Aufenthaltsdauer des falschen Messias kürzt, denn er wird nur eine kurze Zeit bleiben. In einem Hadîth steht: „Er bleibt auf Erden vierzig Tage.“ Al Haithamî sagte in seinem Buch Al-Madschma: „Er [dieser Hadîth] wurde von Ahmad überliefert, und seine Überlieferer sind bei Al-Buchârî [das heißt, Al-Buchârî überlieferte von ihnen in seiner Hadîthsammlung].“

Diese Tage sind nicht alle gleich, sondern unterscheiden sich in ihrer Länge. Die Gefährten fragten den Propheten nach der Aufenthaltsdauer des falschen Messias und er antwortete: „Vierzig Tage, dabei ist ein Tag so lang wie ein Jahr, ein Tag so lang wie ein Monat, ein Tag so lang wie eine Woche und die übrigen Tage sind wie eure Tage.“ Die Gefährten fragten weiter: „O Gesandter Allâhs, an dem Tag, der so lang wie ein Jahr ist, reichen die rituellen Gebete eines normalen Tages?“ Er sagte: „Nein, vielmehr sollt ihr [die Gebete nach einem normalen Tagesablauf] abschätzen.“ Die Gefährten fragten: „Wie schnell wird er sich auf der Erde bewegen?“ Er antwortete: „So wie die Wolken, die durch den Wind getrieben werden“ (Muslim).

Der Hadîth ist ein Beweis dafür, dass die Zeit des falschen Messias und seiner Versuchung schnell zu Ende geht. Der Muslim braucht nur standhaft zu warten, denn es wird nur eine kurze Zeit dauern und dann zu Ende gehen. Dies gehört gewiss zur Barmherzigkeit Allâhs gegenüber Seinen Dienern, denn wenn die Zeit des falschen Messias länger wäre, dann würde es den Menschen noch schwerer werden und er würde noch mehr Menschen in Versuchung bringen, sogar unter denjenigen, die am Anfang standhaft waren. Denn viele falsche Behauptungen werden mit der Zeit bestärkt.
 

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