Ein auf dem Glauben fußendes Heim
Eines der Merkmale des muslimischen Heims ist, dass es auf den Grundlagen des Glaubens und des guten Tuns beruht. Es ist das Band des Glaubens, welches die Familienmitglieder verbindet. Allâh der Erhabene sagt: „Und denjenigen, die glauben und denen ihre Nachkommenschaft im Glauben nachfolgt, lassen Wir ihre Nachkommenschaft sich (ihnen) anschließen“ (Sûra 52:21).
Ein solches Heim hält an der islâmischen Lehre fest, empfindet Freund- und Feindschaft nur um Allâhs willen und meidet es, die Feinde Allâhs nachzuahmen oder ihre polytheistischen Feste zu feiern, welche dem Islâm fremd sind und unerlaubte religiöse Neuerungen darstellen. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer ein Volk nachahmt, gehört zu ihnen“ (Abû Dâwûd und Al-Bazzâr).
Das Heim ist dem Gebet zugetan
Ein weiteres Merkmal eines muslimischen Hauses ist, dass seine Bewohner regelmäßig das Gebet verrichten. Männer eilen dabei zum Gebet in die Moscheen. Allâh der Erhabene sagt: „Und verrichtet das Gebet, entrichtet die Abgabe und verbeugt euch (im Gebet) mit den sich Verbeugenden!“ (Sûra 2:43). Auch Frauen halten regelmäßig die Gebete ein, denn diese sind die eigentliche Säule der Religion und gleich nach dem Glaubensbekenntnis die am meisten geforderte Pflicht. Darüber hinaus verrichten männliche Haushaltsmitglieder eifrig die freiwilligen Sunna-Gebete zu Hause, um die Aufrichtigkeit ihrer Absichten zu stärken und um ein gutes Vorbild für die übrigen Haushaltsmitglieder zu sein. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Ihr Menschen, verrichtet eure (freiwilligen) Gebete in euren Häusern, denn das beste Gebet, was man verrichtet, ist das Gebet zu Hause, mit Ausnahme der vorgeschriebenen Pflichtgebete“ (Al-Buchârî und Muslim). Außerdem sagte er: „Verrichtet einen Teil eurer (freiwilligen) Gebete in euren Häusern, damit ihr diese nicht zu Gräbern macht!“ (Al-Buchârî). Er sagte auch: „Wenn einer von euch das Gebet in der Moschee verrichtet hat, so soll er seinem Haus einen Teil seiner (freiwilligen) Gebete widmen, denn Allâh segnet wahrlich sein Haus durch seine Gebete darin“ (Muslim). Die Gebete lassen die Häuser erleuchten, nachdem sie die Herzen derer erleuchtet haben, die sie regelmäßig verrichten.
Gedenken Allâhs und Ihm Gehorsam erweisen
Ein weiteres charakteristisches Merkmal des muslimischen Hauses ist, dass es dem Gedenken an Allâh den Erhabenen und dem Gehorsam Ihm gegenüber gewidmet ist. Dhikr ist ein Schutzschild für die Häuser gegen die Teufel unter den Menschen und Dschinn und gegen alle Übel. Daher schreibt die islâmische Scharîa dem Muslim vor, Dhikr zu sprechen und Allâhs zu gedenken, wenn er sein Haus betritt oder verlässt, wenn er isst, trinkt, schläft, aufwacht, irgendeine Handlung oder Aktivität beginnt, die Toilette betritt oder verlässt und seine Kleidung anzieht oder auszieht. Dhikr ist in allen möglichen Situationen und Zuständen vorgeschrieben.
Solche eine Hingabe ist spürbar in Häusern, die voller Leben sind, während Häuser ohne Dhikr und ihre Bewohner „tot“ sind. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Das Gleichnis des Hauses, in dem Allâhs gedacht wird und des Hauses, in dem Allâhs nicht gedacht wird, ist das Gleichnis eines Lebendigen und eines Toten!“ (Muslim).
Traurigerweise gibt es viele Häuser, die dieser Beschreibung entsprechen und eher Zufluchtsorte für Dschinn und Teufel sind. Sie sind ohne Gedenken Allâhs, gefüllt mit Übeln – nur die Instrumente der Teufel sind darin zu hören. Wie unschön doch Häuser ohne das Gedenken Allâhs sind. Sie fungieren als Unterkunft für Satane, welche darin leben, sich vermehren und diese Häuser zu einsamen Gräbern und verfallene Ruinen verwandeln. Die Herzen ihrer Bewohner werden verblendet und die Engel verlassen diese Häuser.
Nach Wissen streben und danach handeln
Ein muslimisches Heim basiert auf dem Prinzip, nach Wissen zu streben und danach zu handeln; die Hausbewohner unterweisen und beraten sich gegenseitig. Ein Vater verfügt über Wissen und Frömmigkeit, unterrichtet seine Kinder und fordert sie auf, die Umgangsformen der Scharîa zu befolgen. Er belehrt sie über die Vorschriften zur rituellen Reinheit und zum Gebet sowie über die islâmische Verhaltensweise, wie man höflich um Erlaubnis bittet. Er bringt ihnen bei, was erlaubt und verboten ist. Der Vater lenkt, lehrt und berät alle Familienmitglieder. Auf diese Weise werden alle motiviert, nach Wissen zu streben und danach zu handeln.