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Heile dich selbst durch Vergebung!

Heile dich selbst durch Vergebung!

Eine moralische Eigenschaft, die im Qurân empfohlen wird, ist Vergebung: „Übe Verzeihung und gebiete das legal Schickliche und meide die Ignoranten! ..." (Sûra 7:199).

 
„...sondern Nachsicht üben und verzeihen. Wünscht ihr nicht, dass Allâh euch vergibt? Und Allâh ist allverzeihend, allbarmherzig." (Sûra 24:22).
 
Diejenigen, die sich nicht an die moralischen Werte des Qurân halten, empfinden es als sehr schwierig, anderen zu vergeben, weil sie durch jeglichen begangenen Fehler leicht erzürnt werden. Allâh hat den Gläubigen jedoch das Vergeben als angemessener angeraten:
 
„Und die Vergeltung für eine schlechte Tat ist etwas gleich Schlechtes. Wer indes verzeiht und Besserung zeigt, so obliegt dessen Belohnung Allâh..." (Sûra 42:40).
 
„... Und wenn ihr verzeiht und Nachsicht übt und vergebt – so ist Allâh wahrhaftig stets vergebend, allbarmherzig!" (Sûra 64:14).
 
Im Qurân wurde zudem geoffenbart, dass das Vergeben eine überragende moralische Eigenschaft ist: Und gewiss! Wer standhaft erträgt und vergibt: Wahrhaftig! Jenes gehört gewiss zur Entschlossenheit hinsichtlich der Angelegenheiten!" (Sûra 42:43). Aus diesem Grund sind Gläubige vergebungsvolle, mitfühlende und nachsichtige Menschen – wie im Qurân geoffenbart: „... die ihren Grimm Zurückhaltenden und den Menschen Verzeihenden..." (Sûra 3:134).
 
Die Auffasung der Gläubigen von Vergebung unterscheidet sich sehr von der Auffassung derjenigen, die nicht nach den Moralvorstellungen des Qurân leben. Obwohl viele Menschen sagen mögen, dass sie jemandem vergeben haben, der sie verletzt hat, braucht es dennoch lange Zeit, bis sie sich vom Hass und Ärger in ihren Herzen befreien. Ihr Benehmen neigt dazu, diesen Ärger preiszugeben. Die Vergebung der Gläubigen ist dagegen aufrichtig. Da Gläubige wissen, dass Menschen im Diesseits geprüft werden, und durch ihre Fehler lernen, sind sie nachsichtig und mitfühlend. Zudem sind Gläubige auch zum Vergeben bereit, wenn sie im Recht und andere im Unrecht sind. Wenn sie vergeben, dann machen sie keinen Unterschied zwischen großen Fehlern und kleinen. Jemand mag ihnen durch einen Fehler schwere Verluste verursachen. Jedoch wissen Gläubige, dass alles entsprechend Allâhs Verfügung stattfindet und gemäß eines bestimmten Schicksals. Deshalb ergeben sie sich diesen Entwicklungen und verfallen niemals in Ärger.
 
Durch Forschungsarbeiten bestätigt
 
Jüngsten Forschungsarbeiten zufolge haben amerikanische Wissenschaftler bewiesen, dass diejenigen, die in der Lage sind zu vergeben, sowohl geistig als auch körperlich gesünder sind. Dr. Frederic Luskin, der einen Ph.D. in Psychologischer Therapie und Gesundheitspsychologie von der Stanford-Universität hält, und dessen Team untersuchten 259 Menschen, die in San Francisco leben. Die Wissenschaftler luden die Zielpersonen dazu ein, sechs anderthalbstündige Sitzungen zu besuchen, und hatten das Ziel, die Zielpersonen in ihren Unterhaltungen über das Vergeben zu unterrichten.   
 
Die Zielpersonen der Experimente gaben an, dass sie weniger litten, nachdem sie Menschen, die sie verletzt hatten, vergeben hatten. Die Forschungen zeigten, dass Menschen, die gelernt hatten zu vergeben, sich nicht nur emotional, sondern auch körperlich wesentlich besser fühlen. Beispielsweise wurde bewiesen, dass nach dem Experiment psychologische und physische Symptome, wie etwa stressbezogene Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit und Magenschmerzen bei diesen Zielpersonen deutlich reduziert wurden.
 
In seinem Buch „Vergib für immer!" beschreibt Dr. Frederic Luskin Vergebung als ein bewiesenes Rezept für Gesundheit und Freude. Das Buch beschreibt, wie das Vergeben derartig positive Seelenzustände wie Hoffnung, Geduld und Selbstbewusstsein fördert, indem es Ärger, Leid,  Depression und Stress reduziert. Laut Dr. Luskin verursacht aufbewahrter Ärger beobachtbare körperliche Auswirkungen am Menschen. Er sagt weiter:
 
"Bei langzeitigem oder ungeklärtem Ärger haben wir gesehen, dass dieser den internen Temperaturregler zurücksetzt. Wenn man sich an ein ständig niedriges Ärgerniveau gewöhnt, dann erkennt man nicht, was normal ist. Er schafft eine Art Adrenalinrausch, an den sich die Menschen gewöhnen. Er brennt den Körper aus und macht es schwierig, klar zu denken, was die Situation noch schlimmer macht."
 
Zudem sagt Dr. Luskin: "Wenn der Körper während des Ärgers und des Stresses bestimmte Enzyme freisetzt, dann steigen Cholesterolspiegel und Blutdruck – kein guter Langzeitzustand, um den Körper gesund zu halten."
 
Seelisches Gleichgewicht
 
Ein Artikel namens „Vergebung", der in der September/Oktober-1996-Ausgabe der Zeitschrift „Heilströmungen" veröffentlicht wurde, besagt, dass Ärger über einen Menschen oder ein Ereignis zu negativen Empfindungen in Menschen führt und deren seelischer Ausgeglichenheit und sogar deren körperlicher Gesundheit schadet. Der Artikel besagt außerdem, dass die Menschen nach einer Weile erkennen, dass der Ärger eine Belastung für sie ist und sie sich wünschen, den Schaden in der Beziehung zu beheben. Also ergreifen sie Maßnahmen, um zu vergeben. Es wird außerdem erklärt, dass Menschen trotz all dem, was sie durchmachen, nicht die kostbaren Momente ihres Lebens mit Ärgernis und Aufregung verschwenden wollen und es vorziehen, sich selbst und anderen zu vergeben.
 
In einer weiteren Studie, die 1.500 Menschen umfasst, wurde beobachtet, dass Depressionen, Stress und Geisteskrankheiten bei religiösen Menschen seltener auftreten. Dr. Herbert Benson, der die Forschungen leitete, verknüpfte dies mit der Art und Weise, wie Religionen zum „Vergeben" ermuntern und sagte: Es gibt eine Vergebensphysiologie...Wenn du nicht vergibst, dann wird es dich zermürben.
 
Laut einem Artikel mit dem Titel „Ärger ist schädlich für dein Herz", der in der Harvard-Zeitung veröffentlicht wurde, ist Ärger äußerst schädlich für das Herz. Ichiro Kawachi, ein Medizin-Assistenzprofessor, und dessen Team bewiesen dies wissenschaftlich mit verschiedenen Tests und Messungen. Als Ergebnis ihrer Forschungen bewiesen sie, dass mürrische alte Männer ein dreifach so hohes Risiko für Herzkrankheiten haben, wie deren gemäßigtere Gleichaltrige. „Die Verdreifachung des Risikos", sagt Kawachi, „geht einher mit hochrangigem Ärger, explosivem Zorn, der das Werfen von Gegenständen und den Wunsch, jemanden im Kampf zu verletzen, umfasst."
 
Forscher glauben, dass ein Freisetzen von Stresshormonen den Sauerstoffbedarf der Herzmuskelzellen und die Unnachgiebigkeit der Blutplättchen erhöht, was zu Klümpchenbildung führt, die erklärt, wie Ärger die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt erhöht. Zudem steigt zum Zeitpunkt des Ärgers der Puls über sein normales Niveau und mündet in erhöhten Blutdruck in den Arterien und demnach in ein größeres Herzinfarktrisiko.
 
Psychosomatische Störungen
 
Laut Forschern kann Ärger und Feindseligkeit auch die Produktion von Proteinen auslösen, die in direktem Zusammenhang mit Entzündungen im Blut stehen. Die Fachzeitschrift „Psychosomatische Medizin" wies darauf hin, dass diese Gefühlsregung die Produktion von entzündlichen Proteinen auslöst, was wiederum eine Verhärtung der Arterien verursachen kann, die Herzleiden und Schlaganfälle verursacht. Laut dem Lehrbeauftragten Edward Suarez vom medizinischen Zentrum der Duke-University in North Carolina ist das Protein Interleukin-6 (oder IL-6) bei Männern, die jähzornig und deprimiert sind, wesentlich höher. Hohe Blutwerte von IL-6 führen zu Gefäßverkalkung und zum Aufbau von Fettablagerungen im Belag der Arterienwände. Laut Suarez stehen Faktoren wie Rauchen, hoher Blutdruck, Fettleibigkeit, hoher Cholesterinspiegel sowie Herzleiden ebenfalls in Zusammenhang mit seelischen Zuständen wie beispielsweise Depression, Zorn und Feindseligkeit.
 
Ein weiterer Artikel mit dem Titel „Zorn erhöht das Herzinfarktrisiko", der in „The Times" veröffentlicht wurde, besagt, dass Reizbarkeit ein direkter Grund für einen Herzinfarkt sein könnte und dass junge Männer, die auf Stress reagieren, indem sie wütend werden, dreimal wahrscheinlicher einen frühen Herzinfarkt bekommen. Wissenschaftler an der John-Hopkins-Universität in Baltimore, Maryland, fanden heraus, dass aufbrausende Männer von einem Herzinfarkt bedroht sind, selbst wenn es keine familiäre Belastung eines Herzleidens gibt.
 
Alle vorhandenen Forschungsarbeiten zeigen, dass Zorn eine Gemütsverfassung ist, die der Gesundheit des Menschen ernsthaft schadet. Vergeben ist dagegen angenehm und ein Erscheinungsbild überragender Moralvorstellungen, das alle schädlichen Wirkungen des Zornes beseitigt und dem Menschen hilft, ein sowohl seelisch als auch körperlich gesundes Leben zu genießen, auch wenn die Leute damit nur schwer zurechtkommen. Vergeben ist gewiss eine Verhaltensform, durch die ein Mensch gesund bleiben kann, und eine positive Tugend, mit der jeder leben sollte. Allerdings muss das wahre Ziel des Vergebens – wie bei allem anderen – Allâhs Wohlgefallen sein. Die Tatsache, dass die Eigenschaften dieser Art Moral und der Nutzen, der wissenschaftlich erkannt wurde, in vielen Qurân-Versen geoffenbart wurden, ist lediglich eine von vielen Quellen der Weisheit, die er beinhaltet.

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