Aller Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der Welten! Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allâh, Der die Wahrheit spricht und zum richtigen Weg rechtleitet, und dass Muhammad Sein anbetend Dienender und Gesandter ist.
So arm sind die Leute der diesseitigen Welt! Sie haben sie verlassen und nicht von dem Schönsten gekostet, das sie bietet. Wenn die Herrscher und ihre Kinder wüssten, in welcher Lage wir uns befinden, würden sie uns dafür mit dem Schwert bekämpfen. Man erlebt manchmal Momente, in denen man sagt: „Wenn die Bewohner des Paradieses das hätten, was wir hätten, hätten sie wahrhaftig ein gutes Leben.“ Aber das jenseitige Leben ist doch wahrhaftig das wahre Leben. Allâh der Erhabene sagt: „Diejenigen, die den Glauben verinnerlichen und deren Herzen im Gedenken Allâhs Ruhe finden. Finden denn nicht im Gedenken Allâhs die Herzen Ruhe?!“ (Sûra 13:28).
Und: „Wer sich aber vom Gedenken Meiner abwendet, für den ist wahrhaftig ein kümmerliches Leben und Wir werden ihn am Tag der Auferstehung als Blinden versammeln.“ (Sûra 20:124).
Und: „Sprich: »Über die Gunstbezeigung Allâhs und über Seine Barmherzigkeit, darüber sollen sie sich nun gewiss freuen. Dies ist besser als das, was sie ansammeln.«“ (Sûra 10:58).
Wir versuchten die Menschen dazu zu bewegen, mit dem Ramadân in einer anderen Art und Weise umzugehen und ihn aus einer anderen Sichtweise zu betrachten, damit sich dadurch der islâmische Sinn verwirklicht. Dabei bemerkte ich etwas Merkwürdiges. Braucht die Wahrheit so viele Beweise? Bleibt dies einem Menschen, der Verstand besitzt, verborgen? Muss man einem Menschen, der Verstand besitzt, die Schönheit der frommen Tat erklären? Muss man ihm sagen, wie schön der Gehorsam gegenüber Allâh und wie schön es ist, in Begleitung Allâhs zu leben? Wie schön das Gedenken Allâhs ist? Wie glücklich diejenigen sind, die Allâh gehorchen? In der heutigen Zeit drückt das materialistische Leben mit seiner ganzen Härte auf die Nerven der Geschöpfe, so dass die Depression ein allgemeiner Zustand geworden ist. Die Welt hat ihren Verehrern gezeigt, dass sie nichts wert ist und ihren Anhängern nur Mühe und Trübsal mehrt. Muss man einem intelligenten Menschen dann noch sagen: "Deine einzige Zuflucht ist bei deinem Herrn, deine einzige Hoffnung liegt im Gehorsam Ihm gegenüber und dein einziger Ausweg in Seiner Hand!“
Die im Fußball, in der Musik, in der Mode, im Verdienst und in der Zukunft der Kinder außergewöhnliche Bestrebungen Unternehmenden: Was haben sie erreicht? Was haben sie erzielt?
Wenn die Geschöpfe die Süße des Weges zu Allâh schmeckten, würden sie sich nicht abwenden und sich nicht wegdrehen, selbst wenn sie mit Scheren geschnitten würden.
Wenn die Geschöpfe die Süße des rituellen Gebets schmeckten, würden sie sagen, was einer der Kinder der schönen Zeit sagte: „Ich sehnte mich nach dem Gebet, noch bevor es kam.“ Vielleicht würden sie sogar sagen: „Schenk uns Erholung mit dem Gebet, o Bilâl“. Vielleicht würden sie sogar Folgendes verstehen: „Im Gebet wurde mir meine Fröhlichkeit gegeben.“ Und sie würden sicher sagen: „Ich wünsche mir zu beten, bis es mich schmerzt.“
Wenn sie die Süße des Durstes für Allâh [gemeint ist das Fasten] und die Süße des Almosens von unseren wertvollen Sachen für Allâh schmeckten! Wenn wir sie schmeckten, wären wir andere Menschen, andere Geschöpfe. Wenn wir sie schmeckten!
Das Ziel im Ramadân besteht darin, dass wir die Süße des rituellen Gebets und Fastens, des Stehens im Gebet und des Qurân, die Süße der Freundschaft für Allâh in der Nachtzeit vor der Morgendämmerung, die Süße, keine üble Nachrede zu verbreiten, den Blick zu senken, die Wut zu unterdrücken, schweigsam zu sein sowie die Süße ständig Allâhs zu gedenken erfahren.
Der Ramadân soll ein Versuch sein, das Beste in dieser Welt zu erleben. Ja, so arm sind die Bewohner dieser Welt! Sie haben sie verlassen und nicht von dem Schönsten gekostet, das sie bietet. Stell dir vor, ein Mann stirbt im Alter von siebzig Jahren und hat alle schönen Dinge dieser Welt gekostet! Er hat die Süße des Amtes, die Süße des Vermögens, die Süße der Nachkommen, die Süße des Ruhms und die Süße der Ehefrau gekostet und diese Welt verlassen, ohne einmal in den Genuss des rituellen Gebets gekommen zu sein. Vielleicht sogar, ohne in den Genuss des Wissens zu kommen, weshalb er betet. Er hat die Welt verlassen, ohne in den Genuss des Weinens aus Furcht vor Allâh zu kommen. Und es gibt weder Macht noch Kraft außer durch Allâh!
Ich lade euch und mich selbst im Ramadân dazu ein, die Qual der Pflichten und die Mühsal des Gehorsams gegenüber Allâh in Genuss zu verwandeln. Und ich lade euch und mich selbst dazu ein, dass sich der Wunsch nach dem Erleben des Ramadân in einen gewaltigen Wunsch wandelt.
Und ich lade euch und mich selbst dazu ein, die Tage des Ramadân zu leben, als ob wir dreißig Tage lang im Paradies lebten. Denn in dieser Welt gibt es ein Paradies. Wer es nicht betritt, wird das Paradies im Jenseits nicht betreten.