Ziehen die Leute des Islâm-Leugnens und der Sünden Nutzen aus dem Qurân?
Die Nicht-Muslime ziehen keinen Nutzen aus dem Qurân, weil sie sich von ihm abkehren und ihn der Lüge bezichtigen.
Was aber die Leute der Sünden und Unmoral betrifft, so sind sie diejenigen, die am wenigsten Nutzen aus dem Qurân ziehen, weil sie ihn meiden und ihren Begierden eifrig folgen. Allâh der Erhabene sagt: „Und wenn du den Qurân vorträgst, machen Wir zwischen dir und denjenigen, die an das Jenseits nicht glauben, einen unsichtbaren Vorhang. Und Wir legen auf ihre Herzen Hüllen, so dass sie ihn nicht verstehen, und in ihre Ohren Schwerhörigkeit. Und wenn du im Qurân deinen Herrn allein erwähnst, kehren sie aus Abneigung den Rücken.“ (Sûra 17:45-46). Dies ist der Zustand der Nicht-Muslime und Heuchler. Sie sind am Nutzenziehen aus dem Qurân gehindert.
Was die Sündigen anbelangt, so begnügen sie sich mit etwas Anderem als dem Qurân, sodass sie ihn meiden. Daher verstärkte sich die Beschwerde des Gesandten Allâhs über sie bei Allâh dem Erhabenen, und zwar gemäß den Worten Allâhs des Gepriesenen: „Und der Gesandte sagt: »O mein Herr, mein Volk hält diesen Qurân für etwas zu Meidendes!«“ (Sûra 25:30). Ibn Kathîr sagte: „Sie wandten sich anderen Sachen als dem Qurân zu, wie etwa Dichtung, Gesprächen, Gesang, Zerstreuung, Reden oder einer Art und Weise, die aus etwas Anderem als dem Qurân stammt.“ (Qurân-Exegese von Ibn Kathîr.)
Und wie viele Menschen begeistern sich in dieser Zeit für Gesang und Saiteninstrumente, sodass sie diese immer hören! Sie meiden die Worte Allâhs, sodass sie es nicht ertragen, diese zu hören. Die Liebe zum Qurân und die Liebe zum Gesang können sich nämlich in einem einzigen Herzen nicht vereinen.
Es gibt Häuser, in denen man Tag und Nacht Gesang und Saiteninstrumente hört, sodass man die Töne ob deren Stärke durch die Wände hören kann – aus Übertreibung beim Begehen von Sünden in der Öffentlichkeit sowie bei Ungehorsam gegenüber Allâh.
Es gibt auch Häuser, die vom Gedenken des Allerbarmers frei sind, und in denen die Flöte des Satans laut benutzt wird, sodass die Satane sich in diesen ganzen Häusern verbreiten und in den Herzen deren Bewohner sind. So lassen die Satane sie vom Weg der Rechtleitung und des besonnenen Handelns abweichen und den Weg des Fehlgehens und des Unmoralischen beschreiten. Daher mehrten sich bei ihnen psychische Krankheiten, gereizte Nerven und Albträume. So kommen sie denjenigen gleich, über die Allâh der Erhabene Folgendes sagt: „Der Satan hat sich ihrer bemächtigt; so hat er sie das Gedenken Allâhs vergessen lassen. Jene sind die Anhängerschaft des Satans. Ist denn nun nicht die Anhängerschaft des Satans, sind sie denn nun nicht die Verlierenden?!“ (Sûra 58:19).
Man fürchtete, dass jemand, der diesen Leuten ähnelt, ein böses Ende [im Diesseits] hat und seine Zunge das Glaubensbekenntnis bei seinem Tod nicht aussprechen kann. Es gibt diesbezüglich viele bekannte Fälle.
Der Gesang und die Saiteninstrumente verbreiteten sich und die Sänger und Sängerinnen wurden lediglich mehr, weil die hörenden Männer und Frauen an Anzahl zunahmen. Es gibt also weder Macht noch Zuflucht außer bei Allâh dem Allmächtigen und Allweisen.
Was nun die Leute des Glaubens und des Qurân betrifft, so ist ihre Freude über die Begegnung mit ihrem Herrn unbeschreiblich. Weil sie die Offenbarungsschrift Allâhs des Hochmajestätischen hochschätzten, gewährte ihnen Allâh ein gutes Ende. Und weil sie das Rezitieren des Qurân, das Nachdenken über ihn und das Handeln ihm gemäß mehrten, empfingen sie die Engel durch feierlichen Geleitschutz und verkündeten ihnen Zufriedenheit und Paradies. Man beobachtete, dass sie sich in Sicherheit und Ruhe befanden, als sie auf dem Sterbebett lagen.
Als der Qurân-, Hadîth- und Rechtsgelehrte Imâm Abû Bakr ibn Aiyâsch auf dem Sterbebett lag, weinte seine Schwester. Er fragte sie:„Warum weinst du? Blick einmal auf diese Gebetsstätte! Dein Bruder hat dort den ganzen Qurân 18.000 Mal rezitiert.“ (Nuzhatu-l-Fudalâ.)
Ist dieser Gelehrte etwa demjenigen gleich, der tausende Lieder gehört und tausende Stunden im Begehen der Sünden verbracht hat? Keineswegs! Bei Allâh, die beiden sind nicht gleich!
Es ist bedauerlich, dass man die Kinder zum Gesang und zu den Saiteninstrumenten erzieht und mit ihnen diesbezüglich prahlt, wie die Leute des Qurân auf ihre Kinder beim Auswendiglernen des Qurân stolz sind. Es ist schlimm, dass die Leute des Qurân (die Muslime) zur Flöte des Satans erzogen werden. Es wäre stattdessen angemessener, sogar Pflicht, dass sie zu den Worten Allâhs des Erhabenen erzogen werden. Der Qurân wurde im Ramadân herabgesandt, der eine Gelegenheit ist unsere Moscheen und unsere Häuser mit den Worten Allâhs des Erhabenen zu beleben, zumal sich die Leute dem Qurân in diesem Monat zuwenden.
Die Fastenden sollen in ihren Häusern nichts lassen, was die Stelle des Qurân einnimmt, zumal wenn dies ihm widerspricht, wie es bei vielen Satelliten- und Fernsehprogrammen der Fall ist, auf deren Senden und schöne Ausstattung im Ramadân die Leute des Bösen aktiv hinarbeiten, und zwar mit dem Zweck die Zuschauer zu ihren Kanälen zu bringen, die immer noch dem Qurân, dem Gedenken Allâhs und anderen Anbetungshandlungen in diesem großartigen Monat Konkurrenz machen wollen.
Ich bitte Allâh den Allvergebenden und Allbarmherzigen darum, dass Er uns mit Seiner Barmherzigkeit bedeckt, unsere geheimen und offenen Angelegenheiten verbessert und uns zu Seinen liebenswürdigen anbetend Dienenden gehören lässt. Er ist ja der Erhörende des Gebets. Und der Lobpreis ist Allâhs des Herrn der Welten.