Es ist nicht überflüssig zu bemerken, dass der ehrwürdige Qurân-Vers „Und wenn dich Meine anbetend Dienenden nach Mir fragen, so bin Ich wahrhaftig nahe! Ich erhöre das Flehen des Flehenden, wenn er Mich anfleht.“ (Sûra 2:186) zwischen den Qurân-Versen über das Fasten in der Sûra 2 (Die Kuh) steht, wobei dieser Vers die Aufmerksamkeit der ganzen Umma auf die Position des Bittgebets, dessen Bedeutsamkeit und Besonderheit im Monat Ramadân lenkt.
Die muslimische Umma gewann die meisten ihrer Kämpfe, wenn diese im Monat Ramadân stattfanden, weil sie zwei Hauptkämpfe, das heißt einen inneren und einen äußeren Kampf, führte. Das Resultat deren inneren Kämpfe hängt immer vom Resultat deren äußeren Kämpfe ab. Wenn also die Umma – verkörpert in ihren Individuen – ihre Begierden und ihre Liebe zum Diesseits, ihre Willensschwäche und den Mangel an ihrer Entschlossenheit besiegt, besiegt sie mit der Erlaubnis Allâhs ihren Außenfeind und wird der Kampf gegen diesen leicht und unbeträchtlich und dauert keine lange Zeit und es werden dabei materielle Kräfte nicht berücksichtigt.
Wenn aber der Wille der Umma schwach wird und sich die Umma in den Kampf der Begierden stürzt, wird sie immer in ihren äußeren Kämpfen besiegt, selbst wenn sie über eine größere Anzahl und Ausrüstung verfügt. Bei den Kämpfen muss es Waffen geben, mit denen ein gläubiger Muslim bewaffnet sein soll, damit er den Sieg erringt.
Zu den bedeutsamsten und stärksten Waffen eines Gläubigen gehört, dass er neben das Stützen auf materielle Mittel seine Beziehung zu seinem Herrn verbessert und Dessen oft gedenkt und zu Ihm oft Bittgebete spricht. Allâh der Allmächtige und Majestätische sagt: „O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Wenn ihr einer Schar begegnet, stehet fest und gedenket Allâhs viel; vielleicht seid ihr erfolgreich!“ (Sûra 8:45).
Das Bittgebet ist Bekunden und Anerkennen des anbetend Dienenden hinsichtlich seines anbetenden Dienens, seines Sich-Ergebens, seiner Demut und seines Bedürfens seines allmächtigen Schöpfers des ob Seiner Erhabenheit über jeden Mangel Gepriesenen. Daher stellt das Bittgebet den Kern des anbetenden Dienens und dessen Essenz dar. Deshalb erwähnt Allâh der ob Seiner Erhabenheit über jeden Mangel Gepriesene Seine folgenden Worte direkt nach der Verpflichtung Seines anbetenden Dienenden zum Sprechen des Bittgebetes zu Ihm: „Und euer Herr spricht: »Sprecht zu Mir eure Bittgebete, Ich werde euch erhören! Wahrhaftig, diejenigen, die hochmütig gegenüber dem anbetenden Dienens zu Mir sind, werden die Hölle als Gedemütigte betreten!«“ (Sûra 40:60).
Dies ist unser Gesandter Muhammad , nämlich derjenige, der seinem Herrn am meisten anbetend diente und Ihn unter den Menschen am besten kannte; er stand in der Nacht vor der Schlacht von Badr auf, sprach Bittgebete zu seinem Herrn, während er weinte, flehte und seine Notlage und Bedürftigkeit gegenüber seinem Herrn zeigte. Er stand lange Zeit und erhob seinen Arm, bis sein Obergewand von seinen Schultern fiel. Im Sahîh-Werk von Muslim überlieferte Umar ibn Al-Chattâb: „Der Prophet Allâhs wandte sich der Gebetsrichtung zu, erhob seine Arme und sprach: »O Allâh, erfülle das, was Du mir versprochen hast, o Allâh, gib mir das, was Du mir versprochen hast! O Allâh, wenn Du diese Schar der Muslime zugrunde gehen lässt, so wirst Du nicht mehr auf der Erde angebetet.«“ Er sprach noch Bittgebete zu seinem Herrn, erhob seine Arme und wandte sich der Gebetsrichtung zu, bis sein Obergewand von seinen Schultern fiel. Da kam Abû Bakr zu ihm, legte dessen Obergewand auf dessen Schulter und befestigte es an dessen Rücken und sagte: „O Prophet Allâhs! Du hast deinen Herrn genug angerufen. Er wird seine Verheißung erfüllen!“ Der Prophet sagte auch: „O Allah, sie sind hungrig, gib ihnen zu essen, o Allah, sie sind nackt, bekleide sie!“
Der Sieg verwirklichte sich durch die Gnade Allâhs, als die Umma zuerst in ihrem inneren Kampf durch die Anwendung dieser Waffe, die viele Menschen vernachlässigen, den Sieg errungen hatte.