Die fortwährende Auswanderung der Gefährten des Propheten von Makka nach Madîna, die Vereinigung mit ihren muslimischen Brüdern der Stämme Al-Aus und Al-Chazradsch und ihre Anhängerschaft unter einer einzigen Führung hatten eine spürbare Wirkung auf die Quraisch, denn diese fühlten, dass ihre Stabilität und Sicherheit in Gefahr waren und schon zu wanken begannen. Dies veranlasste die Quraisch dazu, sich zu versammeln, um eine Entscheidung zu treffen, was sie mit dem Propheten und seinen in Makka verbliebenen Gefährten machen sollten. Die Versammlung fand in Ad-Dâr An-Nadwa (im Haus der Versammlung) statt, das Qusay ibn Kilâb gehörte und in dem alle wichtigen Versammlungen stattfanden. An ihr nahmen viele arabische Stämme teil. Zu den Teilnehmern gehörte auch Iblîs (der Satan) - Allâh hüte uns vor ihm und seinem Übel! -, der in der Gestalt eines alten Mannes aus Nadschd erschien. Nach langen Debatten und Diskussionen ergaben sich aus dieser Versammlung drei verschiedene Meinungen:
Die erste: Der Prophet sollte Makka verlassen und vertrieben werden, egal wohin er geht. Der alte Mann aus Nadschd lehnte diesen Vorschlag umgehend ab und meinte, Muhammad könne leicht auf die Menschen einwirken, sodass sie ihm gehorchen, dann könne er nach Makka zurückkehren, nachdem er und die Seinen stark geworden sind.
Die zweite: Der Gesandte Allâhs sollte in einen Kerker geworfen werden, bis er stirbt und seine Botschaft für ewig verschwindet. Diesen Vorschlag lehnte der alte Mann aus Nadschd ebenfalls ab und begründete die Ablehnung damit, dass die Gefährten Muhammads von seiner Festnahme erfahren und ihn zu befreien versuchen würden.
Die dritte Meinung, auf die sie sich einigten, lautete: Muhammad sollte getötet werden. Das war die Meinung des größten Verbrechers Makkas, Abû Dschahl ibn Hischâm, der vorschlug, dass von jedem Stamm ein starker junger Mann aus vornehmer Herkunft ausgewählt werden sollte. Dann sollte jedem von ihnen ein scharfes Schwert gegeben werden. Alle sollten gemeinsam zum Propheten gehen und ihn wie aus einer Hand umbringen. So werde sein Blut unter die verschiedenen Stämme verteilt und folglich könne der Stamm von Abdumanâf, der Stamm des Propheten, keine Vergeltung gegen alle verüben. Diesen Vorschlag begrüßten alle Anwesenden, auch der verfluchte Satan.
Mit diesem vereinbarten sündigen, ungerechten und gewalttätigen Vorschlag war die Versammlung zu Ende, ein Vorschlag, der klar zeigt, wie weit die Leute von Hass, Zorn, Ungerechtigkeit und Gewalt besessen waren und wie weit sich der Unglaube in ihre Herzen eingeschlichen und ihr Denken beherrscht hatte.
Auf das, was in dieser Versammlung diskutiert wurde, weist der Qurân hin, insofern als es heißt: „Und als diejenigen, die ungläubig sind, gegen dich Ränke schmiedeten, um dich festzusetzen oder zu töten oder zu vertreiben. Sie schmiedeten Ränke, und Allâh schmiedete Ränke. Aber Allâh ist der beste Ränkeschmied.“ (Sûra 8:30)
Doch Allâh, der Erhabene, bewahrt Seinen Gesandten vor jedem Übel. So sagte Er, der Erhabene: „O du Gesandter, übermittle, was zu dir von deinem Herrn herabgesandt worden ist! Wenn du es nicht tust, so hast du Seine Botschaft nicht übermittelt. Allâh wird dich vor den Menschen schützen. Gewiss, Allâh leitet das ungläubige Volk nicht recht.“ (Sûra 5:67). So sandte Allâh Seinen Engel Gabriel, der den Propheten von den Plänen unterrichtete. Zeitgleich wurde dem Propheten die Anweisung gegeben, sich auf die Auswanderung vorzubereiten, worauf der Prophet schon gewartet hatte. So begannen die geheimen Vorbereitungen zur Auswanderung. Nachdem der Prophet Abû Bakr davon unterrichtet hatte, dass ihm erlaubt worden war auszuwandern, vollendeten sie ihre Planung. Das erklären wir - so Allâh will - bei einer anderen Gelegenheit.