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Der Schöpfer von Himmel und Erde – Teil 2

Der Schöpfer von Himmel und Erde – Teil 2

Wenn Er der Schöpfer der Himmel und von allem anderen Geschaffenen ist, und wenn Ihm nichts ähnelt, wie kann Ihm dann ein Sohn sein, wo es doch Ihm nicht zukommt, eine Gefährtin zu haben? Er ist Schöpfer, Hervorbringer und Ursache von allem außer Ihm. Als nichts war, ließ Er es ins Dasein gelangen. Auch das ist eine Bedeutung von Al-Badî.

Daher sagt er im Anschluss: „Dies ist doch Allâh, euer Herr. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Schöpfer von allem. So dient Ihm! Er ist Sachwalter über alles. Die Blicke erfassen Ihn nicht, Er aber erfasst die Blicke. Und Er ist der Feinfühlige und Allkundige. Zu euch sind nunmehr Einsicht bringende Zeichen von eurem Herrn gekommen. Wer einsichtig wird, der ist es zu seinem eigenen Vorteil, und wer blind ist, der ist es zu seinem eigenen Nachteil. Und ich bin nicht Hüter über euch” (Sûra 6:102-04).

Al-Badî bedeutet hier „der in allem Einzigartige“. Nichts ist so wie Er, nichts kann mit Ihm verglichen werden oder ähnlich sein. Er hat keinen Helfer und keinen Beistand, keine Gefährtin und keinen Nachkommen. Nichts ist wie Er – nichts ähnelt Ihm: „Sag: Er ist Allâh, ein Einer, Allâh, der Überlegene. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm jemals gleich” (Sûra 112:1-4). Darauf weist Seine Macht in Seiner Schöpfung und die Hervorbringung des Universums hin.

Die Schönheit der Schöpfung, sie spricht von Seiner Schönheit.
Wie perfekt ist sie bei dem, der das Schöne erschuf
Erhaben ist unser Herr über jedwede Beschreibung.
Wenn so die Schöpfung ist, wie muss erst Er dann sein!

2) Die zweite Bedeutung von Al-Badî

Dies bedeutet auch „derjenige, der einzigartig hervorbringt“. Er ist derjenige, der das Universum ins Dasein gebracht hat, ohne dass es dafür vorher etwas Gleiches oder ein Beispiel gegeben hätte. Er hat es auf die schönste Weise, in perfektester Form, mit vollständiger Weisheit und in bester Form geschaffen: „Er, der sieben Himmel in Schichten (übereinander) erschaffen hat. Du kannst in der Schöpfung des Allerbarmers keine Ungesetzmäßigkeit sehen. Wende den Blick zurück: Siehst du irgendwelche Risse? Hierauf wende den Blick wiederholt zurück. Der Blick wird zu dir erfolglos und ermüdet zurückkehren“ (Sûra 67:3-4).

Eine der gewaltigsten Formen der Anbetung ist das Nachdenken: Preise Ihn mit deinem Verstand, mach dich auf den Weg mit deiner Vorstellungskraft und gehe mit deinen Gedanken in die entfernteste Dimension dieses weiten Universums! Denke nach über die einzigartige Schöpfung Allâhs! Füllt eure Ohren und Herzen mit der lebendigen Kraft des Nachsinnens und meditiert über die Schöpfung, damit ihr euer Leben mit unendlicher Schönheit erneuert: „Sag: Reist auf der Erde umher und schaut, wie Er die Schöpfung am Anfang gemacht hat“ (Sûra 29:20). „Haben sie sich denn nicht im Reich der Himmel und der Erde umgeschaut und was Allâh an Dingen erschaffen hat” (Sûra 7:185). Reisen sie denn nicht auf der Erde umher, so dass sie Herzen bekommen, mit denen sie begreifen (…) (Sûra 22:46).

- Wie gewaltig ist das Nachdenken über Sein Königreich!
- Wie schön ist das Blicken in Seine Schöpfung!
- Wie vorzüglich ist das Nachsinnen über die Wunder Seiner Zeichen!
- Wie freudespendend ist es, zu meditieren über die Sterne, die Wolken, die Nacht und den Tag, über Frühling und Winter, über Berge, Vögel und Schmetterlinge, Blumen und Flüsse, über den Regen, die Luft und den Himmel, die Wüste und die Hügel – ein Meditieren über alles!

Erhebe deine Augen zum Himmel, auf dass du erblickst – das Halsband der Sterne, wie es die Sphären schmückt
Gärten, wie sie verströmen betörende Düfte – erfreue deine Augen, auf dass vergehe dein Kummer
Vögel singend in jedem hochtragenden Zweig
Blicke auf den Kosmos, den einzigartigen – wie der alles Beherrschende sprechend dich schuf!

3) Weitere Bedeutungen

„Der Gewährer von Kreativität, der Kreativität inspiriert“. Manchen seiner Geschöpfe eröffnet Er ein besonderes Verständnis und Wissen. Er inspiriert sie mit schönstem Nachdenken über Seine Schöpfungen. Er leitet sie zu Wundern und Geheimnissen und zu neuen Entdeckungen, die sie zuvor nicht kannten. Dies wird Kreativität und Erfindung genannt. Jeden Tag ermöglicht uns die Wissenschaft neue Erkenntnisse und unbekannte schöpferische Leistungen, damit der Mensch etwas verstehe von der Kreativität Allâhs – von Ihm, der auf das Höchste erhaben ist.

Alles in diesem Universum an Majestätischem und Schönem stammt von der Kreativität des Schöpfers. In Sein Werk hat Er Kreativität gelegt und die Schöpfung aufs Beste geordnet: „(Es ist) das Werk Allâhs, der alles geschickt gemacht hat“ (Sûra 27:88).

Hat Er einem Muslim einen besonderen Anteil an Fähigkeiten und Begabungen gegeben, die es ihm ermöglichen, kreativ und schöpferisch tätig zu sein, so obliegt es ihm, diese für das Gute und für die Rechtleitung der Menschen zu Allâh einzusetzen. Die islâmische Gemeinschaft (Umma) muss kreativen Persönlichkeiten Anreize schaffen und sie würdigen, damit sie ihre Kräfte freisetzen und die Tore geöffnet werden, mit denen der Wiederaufschwung dieser Gemeinschaft einsetzen kann. Nur so kann sie sich mit den anderen Gemeinschaften der Welt messen. Dazu muss die Umma ihre Söhne und Töchter ermuntern, kreativ zu werden auf lobenswerte und nützliche Weise. Kreativität tritt in zwei Formen auf: lobenswert und nützlich auf der einen Seite und tadelnswert und schädlich auf der anderen Seite.

Die lobenswerte Art von Kreativität ist, dass Leistungen der Zivilisation vermehrt werden, damit sich Zufriedenheit, Ruhe und Friede verbreiten und das Leben der Menschen erleichtert wird. So wird Wohlstand verwirklicht und sie wird von Leid befreit, ihre Schmerzen werden geringer und ihr Glück in diesem Leben verwirklicht.

Tadelnswert wäre es, wenn diese Kreativität für Schlechtes eingesetzt wird: für Zerstörung und Auslöschung von Leben, für die Verbreitung von Unanständigem und Niederträchtigem. Zur tadelnswerten Form von Kreativität in der Religion gehört, wenn man etwas Neues in diese Religion einführt. Davor hat uns der Prophet aufs Schärfste gewarnt: „Hütet euch vor neu eingeführten Angelegenheiten. Alles neu Eingeführte ist eine Bid’a (unzulässige Neuerung). Jede Bid’a ist ein Irrweg. Und jeder Irrweg ist im Feuer.“

Am besten in der Religion ist, was aus der Sunna stammt. Am schlimmsten sind die neu eingeführten unzulässigen Dinge. Allâh, gib uns schöpferische Kraft für Neues ein! Gib uns gute Taten ein – zutreffende und rechtleitende! Allâh, mach uns von denen, die im Guten etwas erneuern, ohne schlechte Neuerungen.

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