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Alles im Überfluss – Teil 2

Alles im Überfluss – Teil 2

Vorgehensweisen für die Wählerischen

Wenn neue Nahrungsmittel auf den Tisch kommen, dauert es bei den meisten Kindern durchschnittlich zehn Mahlzeiten, bevor sie diese bereitwillig essen. Kinder können sehr wählerisch sein. Sie haben mehr Geschmacksknospen als der durchschnittliche Erwachsene und sind daher empfindlicher. Denke daran, dass sie für ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung nicht viel Nahrung benötigen.

Um ihre Nahrungsaufnahme zu optimieren, serviere weiterhin Mahlzeiten zu festgelegten Zeiten. Füge im Laufe des Tages eine Zwischenmahlzeit hinzu. Gib ihnen ihr Essen auf einem Teller und serviere ihnen Lebensmittel, die sie mögen (z. B. Brot mit Honig) zusammen mit anderen Dingen, damit sie nicht völlig hungrig aufstehen. Verzichte auf Kleinigkeiten und zwinge sie nicht, ihre Mahlzeiten zu essen. Das wird sie nur dazu bringen, noch mehr Widerstand zu leisten.

Beziehe deine Kinder in den Einkauf und die Zubereitung von Mahlzeiten ein. Lass sie das Gemüse für das Abendessen auswählen, den Salat schütteln oder die Haferflockenplätzchen zum Dessert backen. Kinder, die bei der Essenszubereitung helfen, neigen dazu, dieses Essen zu genießen. Sei aber vor allem geduldig. Für die meisten Kinder ist es eine natürliche Phase des Erwachsenwerdens, wählerisch zu sein. Deine Aufgabe ist es, konsequent für optimale und ausgewogene Mahlzeiten zu sorgen. Die Rolle der Kinder besteht lediglich darin, das Essen zu verzehren, bis sie satt sind.

Kinder sind unser Ebenbild

Das wohl beste Vorbild im Leben eines Kindes sind die Eltern. Das Kind lernt gesunde Essgewohnheiten, indem die besprochenen Verhaltensweisen bei jeder Mahlzeit eingeübt werden. Selbstverständlich ist auch das Gegenteil der Fall. Erwähne also gemeinsam mit deinen Kindern vor jeder Mahlzeit den Namen Allâhs. Iss mit deiner rechten Hand. Bring ihnen bei, sich auf die Speisen vor ihnen zu konzentrieren, damit andere am selben Tisch auch ihren Anteil erhalten. Auf diese Weise festigst du den Islâm als Lebensweise, an die man sich stets erinnern sollte. Wenn sie heranwachsen, hilft dies den Kindern, ein Gefühl der Enthaltsamkeit zu entwickeln, zu der der Islâm beim Konsum anregt.

Umar ibn Abû Salama berichtet: „Ich war ein kleiner Junge in der Obhut des Gesandten Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Meine Hand fuhr in der Schüssel immer hin und her. Da sagte Allâhs Gesandter (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu mir: ‚Junge, nenne Allâhs Namen, iss mit deiner Rechten und iss von dem, was dir am nächsten liegt!‘ Von jenem Zeitpunkt an pflegte ich so zu essen.“

Es ist keine Überraschung, dass Kinder gesünder und besser essen, wenn sie mit ihren Familien zusammensitzen. Sie essen nicht nur mehr von der zubereiteten Mahlzeit, sondern lernen auch richtige Ess- und Tischmanieren.

Kinder vom Netz nehmen

Gute Ernährungsgewohnheiten stehen in direktem Zusammenhang mit einer aktiven Lebensweise. Sitzende Kinder sind heutzutage die Norm, da Fernsehen, Internet und Video den Gang an die frische Luft ersetzt haben. Ein Viertel aller Kinder sieht mehr als vier Stunden pro Tag fern und überschreitet damit bei weitem die von Experten empfohlene Zwei-Stunden-Grenze (wobei auch zwei Stunden bereits zu viel sind).

Erwachsene sollten das Spielverhalten im Freien beaufsichtigen, aber Bewegung ist in jedem Fall entscheidend, um überschüssige Energie abzubauen, Muskeln und Knochen zu entwickeln und vor allem einen gesunden Appetit anzuregen. Der Prophet selbst empfahl, dass Kinder Schwimmen lernen sollten. Dabei wird sehr viel Energie verbraucht, auch beim Reiten und Bogenschießen. Kinder sollten täglich im Durchschnitt mindestens 60 Minuten körperlich aktiv sein. Melde sie zu einem Fitnesskurs an oder nimm sie mit in den Park. Aber schalte auf jeden Fall den Fernseher aus. Um mehr essen zu können, muss sich das Kind viel bewegen.

Wir Hirten sind letztendlich dafür verantwortlich, unseren Herden eine ausgewogene Ernährung zu bieten, damit sie zu körperlich und geistig gesunden muslimischen Erwachsenen werden können. Allâh hat uns mit einer Vielzahl von Nahrungsmitteln gesegnet, um dieser Verpflichtung nachzukommen. Nutze sie, indem du dein Kind an der Hand nimmst, Bismillâh sagst und eine Fahrt zum Supermarkt unternimmst. Je mehr regional angebaute, nachhaltige und saisonabhängige Lebensmittel du kaufst, desto besser.

„O die ihr glaubt, esst von den guten Dingen, mit denen Wir euch versorgt haben, und seid Allâh dankbar, wenn ihr Ihm (allein) dient!“ (Sûra 2:172).

Zehn Tipps für eine bessere Ernährungsweise der Kinder

• Gedenke Allâhs vor und nach den Mahlzeiten.
• Biete zu den Mahlzeiten und Snacks eine Vielfalt von Lebensmitteln an.
• Konfrontiere sie wiederholt mit neuen Lebensmitteln.
• Zwinge deine Kinder nicht, ihr Essen zu essen.
• Schalte den Fernseher aus.
• Mindestens einmal pro Tag gemeinsam mit der Familie essen.
• Ersetze Saft und Brausegetränke durch Milch und Wasser.
• Gehe mit den Kindern einkaufen.
• Koche mit den Kindern.
• Rege deine Kinder dazu an, aktiv zu sein.

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