Allâhs Gaben sind unendlich. Seine Barmherzigkeit ist grenzenlos und das Ausmaß Seiner Güte unvorstellbar. Er überhäuft Seine Diener mit Seinen Gnaden in Zeiten der Not, gewährt ihnen Seine Barmherzigkeit, wenn sie in Bedrängnis geraten, und schenkt ihnen Erleichterung in schwierigen Lebenslagen. Er sagt: „Wir aber wollten denjenigen, die im Land unterdrückt wurden, eine Wohltat erweisen und sie zu Vorbildern machen und zu Erben machen“ (Sûra 28:5).
Solche Gaben Allâhs führen dich in das Reich der außergewöhnlichen Wunder, wo du Zeuge wirst, wie Allâh der Allmächtige Schwäche durch Stärke ersetzt, die Schwachen motiviert, die Armen befähigt, die Führung zu übernehmen, und die Unterdrückten zu Ehren erhebt und triumphieren lässt.
Den im Vers erwähnten Menschen wurde Unrecht angetan. Sie wurden verfolgt, gefoltert und an den Palmstämmen aufgehängt. Gräben wurden für sie ausgehoben. Dann kam Erleichterung über diese Menschen. Sie wurden mit dem himmlischen Segen und den Gaben Allâhs überhäuft. Die frohe Botschaft erfüllte sich und die langanhaltende Tyrannei wurde in ihren Grundfesten erschüttert.
Die Kinder Israels waren unter Pharao Unterdrückung und Ungerechtigkeit ausgesetzt, aber sie verhielten sich geduldig. So befreite Allâh sie, indem Er ihnen den Propheten Mûsâ (Moses – Friede sei mit ihm) sandte und ihnen die Reichtümer der Übeltäter zukommen ließ, die ihnen zuvor Unrecht zugefügt hatten. Dieses Gesetz des Himmels galt nicht nur für diese Menschen, sondern für alle Gläubigen und Geduldigen nach ihnen. Allâh der Erhabene sagt: „Gewiss, wer gottesfürchtig und standhaft ist, so lässt Allâh fürwahr den Lohn der Gutes Tuenden nicht verlorengehen“ (Sûra 12:90).
Unterdrückung zehrte an ihren Körpern und ihrem Vermögen, aber ihr Glaube und ihre Moral blieben unberührt. Ein Leben in Not, Leid und Gefahr war die Folge. Dennoch verhielten sie sich geduldig und wichen nicht von der Rechtschaffenheit ab. Genau dies ist der Weg zum Sieg und zum Erfolg.
Ihr fester Glaube und ihr beharrliches Festhalten an ihren Überzeugungen zahlten sich aus. Ihre Unterdrücker wurden gestürzt und Menschen, die sie in die Irre führten, wurden überwältigt. Mit ihrem Ableben schwand die Erinnerung an sie dahin.
Die anfänglichen Leiden waren nichts anderes als immer wiederkehrende Schwierigkeiten des Lebens, die unweigerlich vorübergehen und den Charakter des Menschen auf die Probe stellen, um ihn zu läutern. Ibn Al-Qayyim (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Welches Unglück auch immer einen Gläubigen in diesem Leben heimsucht – wie etwa vom Feind besiegt oder verletzt zu werden – so ist es doch notwendig und unvermeidlich, genau wie starke Hitze, Kälte, Krankheiten, Sorgen und Nöte. Diese Dinge sind für das Wesen und für die Entwicklung des Menschen in diesem Leben notwendig.“ Zweifellos ist dies eine Art Schulung und Vorbereitung.
Allâhs Gunstbezeigung übertraf alle Vorstellungen, Planungen und Vorkehrungen. Die Gläubigen widmeten sich ausschließlich ihrem Schöpfer, verließen sich auf Ihn, so wie es sich geziemt. Sie vertrauten all ihre Angelegenheiten Allâh an und weigerten sich beharrlich, der Schmach oder der Angst vor dem Feind nachzugeben. Ihr Verhalten hielt der Prüfung der Zeit stand. Allâh der Erhabene sagt: „Doch sie haben nichts (von ihrem Versprechen) abgeändert“ (Sûra 33:23).
Die Art der göttlichen Gunstbezeigung lässt die Menschen mit Gewissheit glauben, dass alle Angelegenheiten in den Händen Allâhs liegen. Ränke und Pläne der Menschen sind nichts als reine Manifestationen der Erfolglosigkeit, die von Satan geschmückt werden. Diese Machenschaften halten gegenüber Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit und einer festen Haltung nicht stand.
Jeder sollte mit Gewissheit daran glauben, dass alle Angelegenheiten in den Händen Allâhs liegen und Ihm die Schlüssel der Himmel und der Erde gehören. Niemand kann Seine Beschlüsse hinausschieben oder zurückweisen. Keiner kann sich Seinen Befehlen widersetzen. Ihm allein gehört die Herrschaft, dem gerechten Richter, dem Allmächtigen, dem Erhabenen. Was immer Er will und bestimmt, es geschieht. Seine Macht kennt keine Grenzen, Sein Wille wird niemals behindert.
Der Mensch darf nicht vergessen, dass Unterdrückung und Leid nie lange andauern. Tyrannei herrscht nicht ewig und Ungerechtigkeit findet irgendwann ein Ende. Sie bestehen für eine bestimmte Zeit. Man darf also nicht verzweifeln oder aufgeben, sondern sich bemühen und geduldig abwarten. Allâh der Allmächtige sagt: „Und Allâh wird ganz gewiss denjenigen helfen, die Ihm helfen“ (Sûra 22:40).
Dies ist einer der Verse, die zum positiven Denken inspirieren und den Glauben stärken. Der Glaube wird belebt, Trost und Freude im Herzen geweckt und die Gewissheit gestärkt. In schwierigen Zeiten sollten wir solche Verse vor Augen halten und uns an die bevorstehende Befreiung von den Unterdrückern erinnern. Auf diese Weise bekämpfen wir unsere Enttäuschung, beseitigen unsere Verzweiflung und verhindern die von manchen Menschen gezeigte Anfälligkeit für Versagen. Allâh der Erhabene sagt: „Wir aber wollten denjenigen, die im Land unterdrückt wurden, eine Wohltat erweisen und sie zu Vorbildern machen und zu Erben machen“ (Sûra 28:5).