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Eine Umarmung macht viel aus

Eine Umarmung macht viel aus

Kinder sind keine Gedankenleser, aber sie sind in der Lage, unsere Körpersprache zu lesen. Wenn wir von schrecklichen Ereignissen in der Welt hören, wie dem jüngsten Tsunami oder von all den Menschen und Kindern, die in den zerstörten Ländern auf der ganzen Welt Schaden erleiden und von den zahlreichen Kindern, die verhungern oder an AIDS sterben, sollte jeder von uns unserem Schöpfer für all seine Segnungen dankbar sein. Vergiss nie, alle leidenden Menschen in deinen täglichen Duâs zu den fünf rituellen Gebeten einzuschließen.

Wir müssen in unseren Häusern gemeinsam mit unseren Familien stets Bittgebete für alle Leidenden sprechen und uns an diese erinnern. Unsere Kinder hier im Westen schwelgen in allen möglichen Annehmlichkeiten und sind sich des Elends in der Welt nicht bewusst – es sei denn, wir sprechen mit ihnen darüber und erinnern sie daran, dass es so viele Menschen gibt, die nichts haben, während sie selbst gesegnet sind. Auch wir müssen eine Lehre daraus ziehen und nicht alles als selbstverständlich hinnehmen, so wie wir es oft tun, insbesondere in Bezug auf unsere Familien.

Unsere Kinder brauchen uns. Kinder lediglich mit Taschengeld und Essen zu versorgen, reicht nicht aus. Noch wichtiger ist es, ihnen bei jeder Gelegenheit durch Wort und Tat zu zeigen, dass wir sie lieben.

Eine einzelne Tat kann eine Menge bewirken

Wir alle haben bis ins Erwachsenenalter genaue Erinnerungen an unsere Eltern – was sie taten, wie sie sich verhielten, was sie sagten und sogar wie sie es sagten ... und wir erinnern uns auch lebhaft daran, was sie alles unterließen. Manchmal kann schon eine einzige Handlung in einem bestimmten Augenblick bei einem Kind oder einem Teenager viel bewirken. Junge Leute interessieren sich sehr für das, was ihre Eltern denken, auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen möchten.

Wenn manche Kinder keine positive Aufmerksamkeit erhalten, legen sie ein unliebsames Verhalten an den Tag, um beachtet zu werden, selbst wenn sie dabei den Zorn der Eltern auf sich ziehen. Widme dich ein wenig deinen Kindern, das ist immer noch besser als nichts. Nimm dir Zeit, vielleicht hast du sie später nicht mehr. Im alltäglichen Leben und den dazugehörigen Problemen vergessen wir oft, dass unser Dasein auf dieser Welt nur vorübergehend ist.

Es kann jederzeit ein Autounfall passieren, ein Überfall, eine wilde Schießerei oder ein Hassverbrechen, das irgendein Mitglied unserer Familie erlebt – Allâh bewahre! Jeden Tag sterben Menschen an häuslichen Unfällen, ganz zu schweigen von Krankheiten, die jeden von uns heimsuchen können. Diese Umstände sind real und liegen alle außerhalb unserer Kontrolle.

Wir leben mit einer solchen Ungewissheit und sollten auch unseren Kindern begreiflich machen, dass Gefahren gegenwärtig sind. Daher müssen wir die Gelegenheit nutzen und im Beisammensein mit der Familie unseren Kindern zeigen, dass wir sie lieben; nicht morgen, sondern heute – und zwar noch in diesem Moment, denn später haben wir diese Zeit vielleicht nicht mehr.

Wir alle haben die Angewohnheit, Dinge aufzuschieben, seien sie nun geschäftlich oder privat. Es ist einfacher, das Leben ist stressig, und der Tag ist zu kurz. Wir sollten jedoch darauf achten, unsere Liebe niemals auf die lange Bank zu schieben. Wir können es uns nicht leisten, Zeit für selbstverständlich zu erachten, wenn es um unsere Religion oder unsere Familie geht. Zeit, die wir für diese wichtigen Lebensbereiche aufwenden, ist wertvoll und wird sinnvoll genutzt.

Mit einer Umarmung beginnen

Es ist mir bewusst, dass einige von euch vielleicht nicht in einem Haus aufgewachsen sind, in dem Zuneigung die Regel war. Der Gedanke daran, die Handlung selbst, mag unangenehm und ein wenig seltsam sein. Aber selbst wenn einer von euch keine Zuneigung erfuhr, ist es wichtig zu wissen, dass eure Kinder sie von euch brauchen. Eine Umarmung ist viel einfacher als man glaubt. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, ist es viel einfacher, mehrmals am Tag das eigene Kind zu umarmen. Dies ist ein wohltuender Moment für dich und deine Kinder.

Geborgenheit im Kuscheln!

Ich bete zu Allâh, dass du – falls noch nicht getan – heute damit beginnst, deine Kinder jeden Tag zu umarmen und ihnen zu sagen, dass du sie liebst und dich um sie kümmerst. Es tut einem Kind, einer Ehefrau oder einem guten Freund so gut, umschlungen und liebevoll in die Arme genommen zu werden.

Wer auch immer dem gegenüber skeptisch gegenübersteht, sollte sich fragen, warum er vor einer Umarmung zurückschreckt. Der Prophet Muhammad (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war bekannt dafür, dass er seinen Kindern gegenüber sehr liebevoll und fürsorglich war. Er ist unser Vorbild und das beste Beispiel, wie im folgenden Hadîth dargestellt: Abû Salama überlieferte, dass Abû Huraira sagte: „Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) küsste Al-Hasan ibn Alî, während Al-Aqra ibn Hâbis At-Tamîmî bei ihm saß. Al-Aqra sagte: ‚Ich habe zehn Kinder, doch niemals habe ich eines von ihnen geküsst!‘ Da blickte der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ihn an und sagte: ‚Wer nicht barmherzig ist, wird keine Barmherzigkeit erfahren!‘“ (Al-Buchârî und Muslim).

Denke darüber eine Weile nach und frage dich schließlich: Was habe ich zu verlieren?

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