Ein intelligenter Mensch wird sich über seine Zukunft und Vergangenheit Gedanken machen. Dann versteht er, dass es sein Herr ist, Der ihn erschaffen hat und dass Er Rechte auf Seine anbetend Dienenden hat. Diese Rechte bestehen darin, dass sie sich Ihm mit ihrem Herzen zuwenden und Ihn demütig anflehen. Dass sie Ihn um ihre Bedürfnisse bitten und sich Seiner Erhabenheit ergeben. Dass sie Seinen Vorzug sich selbst gegenüber kennen und Seine Gnaden anerkennen. Diese Rechte, wegen derer Er sie erschaffen hat, sind die Anbetung, die Er angeordnet hat. Allâh erwähnt, den Sinn des Lebens in folgendem Vers „Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen“, er lautet: Allâh hat die Menschen nicht erschaffen, weil Er einer von vielen sein wollte und zuvor allein war, oder weil Er nach Macht strebte und zuvor schwach war. Denn Er ist der Unabhängige und sie sind auf Ihn angewiesen. Vielmehr hat er sie erschaffen, damit sie Ihm anbetend dienen. Er hat sie den Monotheismus und die Gehorsamkeit Ihm gegenüber geheißen.
Er tat den ersten Schritt, in dem Er sie erschuf, damit diese den zweiten Schritt tun und Allâh ehren. Trotzdem müssen sie Ihn in ihren Angelegenheiten zu Hilfe nehmen. Sie benötigen Seine Hilfe in den Dingen, für die sie erschaffen wurden und die ihnen angeordnet wurden. Deswegen sagt Allâh der Erhabene „Dir allein dienen wir“, „und zu Dir allein flehen wir um Hilfe“. Das bedeutet: Wir brauchen Deine Hilfe bei jeder Angelegenheit, selbst in der Anbetung. Wenn wir Allâh dem Erhabenen anbetend dienen und uns Ihm mit der Anbetung Seiner ergeben und demütig annähern wollen, verstehen wir, dass Er dabei hilft und unterstützt, wenn Er möchte. Daher bitten wir Allâh um Hilfe. Der Erhabene sagt: „Allâh ist Derjenige, bei Dem Hilfe zu suchen ist.“
Allâh der Erhabene ist also Der, Den man in allen Dingen des Diesseits und des Jenseits um Hilfe zu bitten hat.
Wenn dies so ist, dann verspürt der anbetend Dienende sein Bedürfnis nach Allâh dem Erhabenen und danach, dass er auf Allâh nie verzichten kann. Er bittet Allâh den Erhabenen und erkennt Sein Wissen an, indem er sagt: „O Allâh, du kennst wahrhaftig meine verborgenen und meine offenbaren Angelegenheiten, nimm also meine Entschuldigung an! Du kennst meine Bedürfnisse, derer ich im Diesseits und im Jenseits bedarf. Du weißt, was in meiner Seele ist.“ Denn Allâh der Erhabene kennt das Innere der Herzen. Dann bittet er Allâh: „O Allâh, ich bitte Dich um Deine Barmherzigkeit, ich flehe Dich an! Lass mich nicht auf mich selbst vertrauen! Hilf mir bei all meinen Angelegenheiten! Es gibt nichts Verehrungswürdiges außer Dir.“ Denn der anbetend Dienende ist seines Herrn niemals überdrüssig.
Der anbetend Dienende muss davon überzeugt sein, dass er beherrscht wird und für sich selbst weder Gutes noch Schlechtes vermag. Einzig Allâh ist es, Der diese Dinge verwaltet. Er ist die Gottheit, die die Geschöpfe erschaffen und diesen viele Dinge dienstbar gemacht hat. Er hat ihnen reichliche Gnadenerweise zukommen lassen. Sie können nicht von sich aus handeln, sondern Er ist es, Der ihren Weg bestimmt, wie Er will. Er leitet recht, wen Er will, und lässt fehlgehen, wen Er will. So sagt es Allâh im Qurân: „Sag: O Allâh, Herr der Herrschaft, Du gibst die Herrschaft, wem Du willst, und Du entziehst die Herrschaft, wem Du willst. Du machst mächtig, wen Du willst, und Du erniedrigst, wen Du willst. In Deiner Hand ist (all) das Gute. Gewiss, Du hast zu allem die Macht“ (Sûra 3:26).
Man sieht eine erhabene Person und findet sie später erniedrigt. Man sieht einen Reichen und findet ihn später arm. Man sieht einen Gesunden und findet ihn später krank. Man sieht einen Lebenden und plötzlich erfährt man, dass er verstorben ist und dieses Leben verlassen hat. Einzig Allâh ist es, Der diese Schöpfung lenkt. Er lenkt Seine anbetend Dienenden, wie er möchte. Er gibt, wem Er will, und enthält vor, wem Er will. Wenn man dies versteht, erkennt man die wahre Macht unseres Schöpfers, der Seine anbetend Dienenden erschaffen und ihnen vielen Gnadenerweise gewährt hat.
Er hat sie nur erschaffen, damit sie Ihm dienen. Damit sie Ihm allein dienen und sich Ihm durch diese Anbetung annähern. Diese Anbetung muss so erfolgen, wie Er es angeordnet hat und wie es Ihm gefällt. Die Anbetung erfolgt nicht nach den eigenen Neigungen, sondern nur der Scharia, also dem Qurân und der Sunna des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) entsprechend.
Wenn die anbetend Dienenden dies alles wissen, verstehen sie, weshalb sie erschaffen wurden. Sie wurden für diese Anbetung erschaffen. Allâh der Erhabene hat folgende Verse erwähnt, um die Schöpfung darauf aufmerksam zu machen, dass Er der Einzige ist, der ein Recht darauf hat, angebetet zu werden, indem Er im Qurân sagt: „O ihr Menschen! Dient eurem Herrn, Der euch und diejenigen vor euch erschaffen hat, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget! Der euch die Erde zu einem Ruhebett und den Himmel zu einem Gebäude gemacht hat und vom Himmel Wasser herabkommen lässt, durch das Er dann für euch Früchte als Versorgung hervorbringt. So stellt Allâh nicht andere als Seinesgleichen zur Seite, wo ihr (es) doch (besser) wisst.“ (Sûra 2:21).