Islam Web

Artikel

  1. Home
  2. Index
  3. Grundlagen des Islâm
  4. Islâmische Geschichte
  5. Prophetengefährten

Abdullâh ibn Hudhâfa - Der Bezwinger des Kaisers

Abdullâh ibn Hudhâfa - Der Bezwinger des Kaisers

Abdullâh ibn Hudhâfa ibn Qais ibn Adî As-Sahmî  möge Allah mit ihm zufrieden sein gehörte zu den ersten Muslimen. Er wanderte zunächst nach Abessinien und später nach Madîna aus. Der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sandte ihn mit einer Botschaft zu Kisrâ.

Eines Tages hörte ihn der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), wie er den Qurân mit lauter Stimme rezitierte. Er sagte ihm: „O Ibn Hudhâfa, lasse es nicht mich, sondern Allâh hören!“ Überliefert von Ibn Sa'd.

Abdullâh war ein Mensch, der das Vergnügen liebte. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sandte ihn in einer Brigade und wählte Alqama ibn Mudschazzir zu deren Anführer. Auf dem Weg bat eine Gruppe von ihnen um Erlaubnis und Alqama gab ihnen statt. Er setzte Abdullâh ibn Hudhâfa über sie ein. Auf dem Weg entfachten Leute ein Feuer, um sich zu wärmen und auf ihm Essen zu bereiten. Abdullâh sagte ihnen: „Müsst ihr mir nicht zuhören und gehorchen?“ Sie sagten: „Doch!“ Er sagte: „So habe ich in meinem Recht euch gegenüber beschlossen, dass ihr euch in dieses Feuer stürzen sollt.“ Daraufhin bereiteten einige Leute sich vor, bis dass er dachte, dass sie sich hineinwerfen. Da sagte er: „Hört auf! Ich habe mir nur einen Scherz mit euch erlaubt.“ Als sie den Propheten trafen, erzählten sie ihm dies und er sagte: „Wer euch eine Sünde befiehlt, dem gehorcht nicht!“ Überliefert von Imâm Ahmad, Ibn Mâdscha und Ibn Chuzaima.

Zur Zeit des Kalifen Umar zog Abdullâh mit einem Heer der Muslime in Richtung Levante, um die Römer zu bekämpfen. Dort wurde er mit einigen anderen Muslimen von den Römern in Gefangenschaft genommen. Sie brachten ihn zum Kaiser. Er fragte ihn: „Wirst du Christ, wenn ich dir die Hälfte meiner Herrschaft gebe?“ Abdullâh antwortete ihm: „Selbst wenn du mir alles gäbest, was du besitzt, und mit dem das, was die Araber besitzen, würde ich keinen Augenblick von der Religion Muhammads abweichen.“ Der Kaiser sagte: „Dann töte ich dich.“ Abdullâh erwiderte: „Mach, was du willst!“ Der Kaiser wies die Bogenschützen an: „Schießt neben seinen Körper!“ Er fuhr fort, ihm das Christentum zu unterbreiten und Abdullâh lehnte es ab. Der Kaiser sagte: „Bringt ihn herunter!“ Er ließ eine große Wanne bringen, sie mit Wasser füllen und unter ihr ein Feuer entfachen. Dann ließ er zwei muslimische Kriegsgefangene bringen und einen der beiden in das Wasser werfen. Er starb den Märtyrertod, auf seiner Religion beharrend. Abdullâh weinte, worauf man dem Kaiser berichtete: „Er weint.“ Da dachte der Kaiser, dass er Angst bekommen hätte.

Er sagte: „Bringt ihn zurück!“ Dann fragte er ihn: „Warum weinst du?“ Abdullâh entgegnete: „Es ist nur eine Seele, die hineingeworfen wird und geht. Ich wünschte mir, ich hätte Seelen in der Anzahl meiner Haare, die um Allâhs willen ins Feuer geworfen werden.“ Der Kaiser fragte ihn: „Küsst du meinen Kopf dafür, dass ich dich freilasse?“ Abdullâh fragte: „Mich und alle Gefangenen?“ Er antwortete: „Ja!“ Da küsste Abdullâh seinen Kopf. Daraufhin nahm er alle Kriegsgefangenen mit sich und kehrte mit ihnen zu Umar zurück. Er berichtete ihm, was geschehen war, worauf Umar sagte: „Jeder Muslim sollte den Kopf von Ibn Hudhâfa küssen und ich fange damit an.“ Daraufhin küsste er seinen Kopf. Überliefert von Ibn Asâkir.

Abdullâh zog später mit der Armee von Amr ibn Al-Âs nach Ägypten und blieb dort bis zu seinem Tod zur Zeit des Kalifen Uthmân.

Verwandte Artikel