Einhalten des Verhaltenskodexes des Inneren
Die Reinigung des Bauches zählt zu den wichtigsten ethischen Verhaltensweisen, die der Bittgebetssprecher einhalten soll. Es ist die Hauptbedingung des Erhörens. Man hat seine Reue zu erneuern, jedem sein geraubtes Recht zurückzugeben, das Herz von Hass und Krankheit zu reinigen, die das Herz von Allâh fernhalten. Außerdem hat man nur Nahrung zu sich zu nehmen, die halâl ist.
Das Bittgebet aussprechen und sicher sein, dass es erhört wird
Der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Bittet Allâh und seid sicher, dass es erhört wird! Ihr sollt wissen, dass Allâh kein Bittgebet von einem achtlosen, gleichgültigen Herzen erhört.“
Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wenn einer von euch bittet, soll er nicht sagen: »O Allâh! Vergib mir, wenn Du willst, und erbarme Dich meiner, wenn Du willst!« Er soll entschlossen sein und seinen Wunsch als schwerwiegend betrachten, da für Allâh nichts zu groß ist.“ Er soll zum Beispiel sagen: »O Allâh! Schenke mir den Lebensunterhalt! O Allâh! Vergib mir!«
Sufyân ibn Uyaina sagte: Es soll niemanden von euch vom Bitten abhalten, was er über sich selbst weiß, denn Allâh der Allmächtige erhörte das Bittgebet der Allerschlechtesten der Schöpfung, namentlich Iblîs (Beiname des Satans) (möge Allâh ihn aus Seiner Barmherzigkeit vertreiben): „Er sagte: »Mein Herr, gewähre mir Aufschub bis zu dem Tag, da sie auferweckt werden.« Er sagte: »Gewiss, du gehörst zu denjenigen, denen Aufschub gewährt wird.« (Sûra 15:36-37).
Man soll auf dem Bittgebet beharren und es dreimal wiederholen:
Ibn Mas'ûd sagte: „Wenn er zu Allâh ein Bittgebet sprach, sprach er es dreimal; und wenn er um etwas bat, bat er dreimal.“
Im Sahîh-Werk von Muslim ist in einem Hadîth von Umar ibn Al-Chattâb zu lesen, dass er sagte: „ Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) bat seinen Herrn und erhob seine Hände mit Blick in die Gebetsrichtung so lange, bis sein Gewand von seinen Schultern fiel. Da ging Abû Bakr zu ihm, hob dessen Gewand auf, legte es auf des Gesandten Schulter, blieb hinter ihm stehen und sagte: »O Gesandter Allâhs! Es reicht dir, deinen Herrn zu bitten, Er wird tun, was Er dir versprochen hat.«
Da ist Jakob, der Prophet Allâhs ). Er verblieb beim Bitten, bis er blind wurde. Sein Sohn wurde in einen Brunnen geworfen und er wusste nicht, was mit ihm geschehen war. Der Sohn wurde aus dem Brunnen befreit und zum Schloss von Azîz (dem damaligen König von Ägypten) gebracht, wo er aufwuchs. Dann versuchte die Frau des Azîz, ihn zu umgarnen, damit er sich ihr hingebe, aber er lehnte es ab und Allâh schützte ihn. Dann wurde er ins Gefängnis gesperrt, in dem er einige Jahre verbrachte. Dann wurde er aus dem Gefängnis freigelassen und für die Vorratskammern verantwortlich. Trotz dieses langen Zeitraums pflegte Jakob seinen Söhnen zu sagen: „O meine Kinder, geht und erkundigt euch über Yûsuf und seine Brüder. Und gebt nicht die Hoffnung auf das Erbarmen Allâhs auf! Es gibt die Hoffnung auf das Erbarmen Allâhs nur das ungläubige Volk auf." (Sûra 12:87).
Man soll um etwas Großes bitten:
Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wenn jemand von euch sich etwas wünscht, dann soll er für sich etwas Großes wünschen, denn er bittet seinen Herrn.“
Al-Munâwî () sagte: „Wenn jemand von euch für sich etwas Gutes des Diesseits und des Jenseits wünscht, soll er für sich viel wünschen, denn er bittet seinen Herrn, der ihn erzieht, ihm Gnaden gewährt und ihn gut und würdig behandelt. Deshalb soll er seinen Wunsch nachdrücklich aussprechen und um vieles bitten... Der Bittende soll um vieles bitten und nicht zusammenfassen oder verkürzen. Gewiss, die Schatzkammer der Großzügigkeit erschöpft nicht das Geben, auch wenn es groß und viel ist. Sein Geben steht zwischen den arabischen Buchstaben Kâf und Nûn, was nicht im Widerspruch zur Aussage des Hochgepriesenen steht: „Und wünscht euch nicht das, womit Allâh die einen von euch vor den anderen bevorzugt hat...“ (Sûra 4:32). Dies ist ein Verbot für sich etwas aus Neid zu wünschen, was sein Glaubensbruder hat, und Unrecht zu wünschen. Denn hier geht es um das Bitten Allâhs um etwas Gutes im Diesseits und im Jenseits und um etwas aus Seinen Schatzkammern zu erwerben, wie es in Seiner Aussage steht: „... Und bittet Allâh (um etwas) von Seiner Huld...“ (Sûra 4:32).
Allâh missbilligt denjenigen, der seinen Herrn nur um das Gute des Diesseits bittet. Der Hocherhabene sagt: „... Unter den Menschen gibt es manch einen, der sagt: »Unser Herr, gib uns im Diesseits!« Doch hat er am Jenseits keinen Anteil.” (Sûra 2:200). Der Hocherhabene lobt die Bittenden um das Gute des Diesseits und des Jenseits. Der Hocherhabene sagt: „Unter ihnen gibt es aber auch solche, die sagen: »Unser Herr, gib uns im Diesseits Gutes und im Jenseits Gutes, und bewahre uns vor der Strafe des (Höllen)feuers!" (Sûra 2:201).
Im Sahîh-Werk von Al-Buchârî steht in einem Hadîth von Abû Huraira , dass dieser sagte: „Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: »Das Paradies enthält einhundert Stufen, die Allâh für die auf dem Weg Allâhs Kämpfenden vorbereitet hat. Die Strecke zwischen zwei Stufen gleicht der Strecke zwischen der Erde und dem Himmel. Wenn ihr Allâh bittet, dann bittet Ihn um Al-Firdaus, denn dieses ist das Zentrum und die höchste Stufe des Paradieses ! Ich denke, er sagte: „Auf der der Thron des Gnädigen steht“ und „Aus der die Flüsse des Paradieses entspringen.“
Beim Bittgebet den schönsten Namen Allâhs benutzen, mit dem Er erhört, wenn Er damit gebeten wird.
Buraida berichtete: „Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) hörte einen Mann sagen: »O Allâh! Ich bitte dich, dass ich zugebe: Du bist Allâh, es gibt nichts Verehrungswürdiges außer Dich, den Einzigen, den allein Anzuflehenden, der weder zeugt noch gezeugt ist und dem niemand gleicht." Da sagte er (möge Allah ihn in Ehren halten und Wohlergehen schenken): „Du hast Allâh mit dem Namen gebeten, mit dem Er, wenn Er damit gebeten wird, gibt und erhört."
Man soll sich bemühen, die im Qurân und in der Sunna überlieferten Bittgebete zu benutzen:
Sie lassen nichts vom Guten des Diesseits und Jenseits, ohne es zu erwähnen. Man soll die Hoffnung nicht verlieren, wenn das Erhören sich verzögert, denn dies gehört zur von der Scharia verbotenen Eile.
Wir bitten Allâh darum, uns und euch zu denjenigen, deren Bittgebete Er erhört, gehören zu lassen. Und aller Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der gesamten Schöpfung!