Belohnung der Folgeleistenden:
Zur Belohnung der Folgeleistenden gehört, dass Allâh sie vor dem schützt, was sie betrübt macht und dass Er von ihnen das Schlechte aufhebt, das sie fürchten und vor dem sie sich hüten.
Der Erhabene sagt: „Diejenigen, die auf Allâh und den Gesandten hörten, nachdem ihnen eine Wunde zugefügt worden war - für diejenigen unter ihnen, die Gutes tun und gottesfürchtig sind, wird es großartigen Lohn geben. Diejenigen, zu denen die Menschen sagten: „Die Menschen haben sich bereits gegen euch versammelt; darum fürchtet sie!" - Doch da mehrte das (nur) ihren Glauben, und sie sagten: „Unsere Genüge ist Allâh, und wie trefflich ist der Sachwalter!“ So kehrten sie mit einer Gunst von Allâh und einer Huld zurück, ohne dass ihnen etwas Böses widerfahren war. Sie folgten Allâhs Wohlgefallen, und Allâh ist voll großer Huld.“ (Sûra 3:172-174)
Zur größten Belohnung der Folgeleistenden gehört die Rechtleitung zum Paradies. Der Erhabene sagt: „Für diejenigen, die auf ihren Herrn hören, ist das Beste. Diejenigen aber, die nicht auf Ihn hören, wenn sie alles hätten, was auf der Erde ist, und noch einmal das Gleiche dazu, würden sie sich sicherlich damit loskaufen. Für sie wird es eine böse Abrechnung geben, und ihr Zufluchtsort ist die Hölle - eine schlimme Lagerstatt!“ (Sûra 13:18).
Das Größte, das sich im Haddsch befindet, besteht darin, dass sich der Muslim die Folgeleistung gegenüber Allâh und dem Gesandten angewöhnt. Der Erhabene sagt: „O die ihr, die den Glauben verinnerlichen! Leistet Allâh und dem Gesandten Folge, wenn er euch zu dem aufruft, was euch Leben gibt. Und wisset, dass Allâh zwischen dem Menschen und seinem Herzen trennt und dass ihr zu Ihm versammelt werdet!“ (Sûra 8:24).
Die Beispiele der Folgeleistung im Haddsch sind viel. Unser Herr der Segensreiche und Erhabene ruft uns dazu auf, die Heimat und die Familienangehörigen zu verlassen, und wir haben Folge geleistet. Er hat uns ebenso zum Umschreiten des Hauses (der Ka‘ba) aufgerufen, und wir haben Folge geleistet, obwohl die Häuser auf der Erde zahlreich sind. Wir haben allerdings auf alle Häuser verzichtet und Sein Haus beabsichtigt. Er hat uns ferner dazu aufgerufen, den schwarzen Stein zu berühren, ihn zu küssen oder auf ihn zu zeigen, und wir haben Folge geleistet, obwohl wir wissen, dass der Stein weder schadet noch nutzt, aber weil der Gesandte Allâhs ihn berührt, geküsst und darauf gezeigt hat, haben wir dies auch als Befolgung des Propheten getan. Allâh hat uns darüber hinaus zum Aufbruch nach Minâ und zum dortigen Übernachten am Tag des Durststillens, dem achten Tag des Monats Dhû Al-Hiddscha, aufgerufen, und wir haben das Haus verlassen, sind nach Minâ aufgebrochen und haben Folge geleistet.
Allâh hat uns zum Verweilen in der Arafa-Ebene aufgerufen, und wir haben Folge geleistet. Er hat uns zum Übernachten in Muzdalifa aufgerufen, und wir haben Folge geleistet. Er hat uns zum Bewerfen der Stein-Säule und zum Übernachten in Minâ aufgerufen, und wir haben Folge geleistet. Dann hat Er uns zum Umschreiten der Ka‘ba und zum Lauf zwischen Safâ und Marwâ aufgerufen, und wir haben Folge geleistet. Bei den meisten dieser Handlungen verspürt der Haddschi nur diese besondere Bedeutung, nämlich die Folgeleistung gegenüber der Anordnung Allâhs des Allmächtigen und Majestätischen und die Hingabe hinsichtlich Seiner Rechtsnorm.
Leisten wir bei unseren anderen Handlungen Folge? Allâh ruft uns zum Monotheismus und zum Verweigern des Polytheismus auf. Leisten wir denn Folge? Er ruft uns zum Einhalten ritueller Gebete auf. Leisten wir denn Folge? Er ruft uns zur Pietät gegenüber den Eltern, zur Pflege der Verwandtschaftskontakte, zur guten Nachbarschaft und zum guten Umgang auf. Leisten wir denn Folge? Er ruft uns zum Unterlassen dessen, was harâm ist, und der unmoralischen Verhaltensweisen, was von ihnen offen und was verborgen ist, auf. Leisten wir denn Folge?
Wenn du Allâh dem Allmächtigen und Majestätischen bei all dem Folge geleistet hast, wozu er dich aufgerufen hat, hast du in diesem Fall den fromm verrichteten Haddsch verwirklicht und bist du von deinen Sünden wie am Tage entfernt, an dem deine Mutter dich zur Welt brachte.
Suche die Mittel der Vergebung nach dem Haddsch!
Der fromm verrichtete Haddsch gehört wahrhaftig zu den größten Mitteln der Vergebung der Sünden. Denn der Prophet sagte: „Wer den Haddsch unternimmt und während dessen keine Missetat und keinen Beischlaf begeht, der entfernt sich von seinen Sünden wie am Tag, an dem seine Mutter ihn zur Welt brachte.“
Der Monotheismus und das Unterlassen des Polytheismus ist größer. Der Erhabene sagt: „Allâh hat denen, die den Glauben verinnerlichen und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass es für sie Vergebung und großartigen Lohn geben wird.“ (Sûra 5:9). Er sagt ebenso: „Allâh vergibt wahrhaftig nicht, dass man Ihm etwas beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will ...“ (Sûra 4:48).
Wer Allâh dem Allmächtigen und Majestätschen mit Sünden begegnet, die die Erde ausfüllen, dabei jedoch Allâh nichts beigesellt, dem vergibt Er all diese Sünden, auch wenn sie die Erde ausfüllen.
Das Bitten um Vergebung gehört zu den größten Mitteln der Vergebung:
Sei also auf das Bitten Allâhs um Vergebung bedacht! Denn der Gesandte Allâhs pflegte sich oftmals Allâh reuig zuzuwenden und Ihn um Vergebung zu bitten und täglich 100 Mal auszusprechen: „O mein Herr! Vergib mir und nimm meine Reue an! Du bist ja der Reue-Annehmende, Allvergebende.“
Der Erhabene sagt: „Und diejenigen, die, wenn sie eine Abscheulichkeit begangen oder sich selbst Unrecht zugefügt haben, Allâhs gedenken und dann für ihre Sünden um Vergebung bitten - und wer sollte die Sünden vergeben außer Allâh? - und (die) nicht auf dem beharren, was sie getan haben, wo sie doch wissen. Der Lohn jener ist Vergebung von ihrem Herrn und Gärten, durcheilt von Bächen, ewig darin zu bleiben. Und wie trefflich ist der Lohn derjenigen, die (gut) handeln!“ (Sûra 3:135-136).
Wisse, muslimischer Bruder, dass die Handlungen, die die Vergebung verdienen, unzählbar sind! Die rituelle Gebetswaschung und das Gedenken Allâhs nach ihr, das Aufwenden um Allâhs willen in Freude und Leid, das Zurückhalten des Grimmes, das Verzeihen gegenüber den Menschen, die Geduld, das Verrichten zweier Rak‘as unmittelbar nach der rituellen Gebetswaschung, der Gebetsruf, das Wiederholen dessen, was der Gebetsrufer sagt, das Gehen zur Moschee und zu den Gemeinschaftsgebeten, das Warten auf rituelle Gebete, die fünf rituellen Gebete, die Freitagsgebete, das Aussprechen von "Amîn" bei den rituellen Gebeten, das Aufstehen zum Gebet in der Nacht und das Gedenken Allâhs nach dem rituellen Gebet – all dies gehört zu dem, wodurch die Sünden vergeben werden. Die Beweise dafür aus dem Qurân und der Sunna sind unzählbar.
Wir bitten Allâh den Erhabenen, den Herrn des ehrwürdigen Thrones, durch Seine schönsten Namen und hohen Eigenschaften, dass Er uns zu den Leuten der Vergebung gehören lässt! Er ist ihr Schutzherr und der dazu Fähige. Möge Allâh unseren Propheten Muhammad sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!