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Verehrung Allâhs mit Seinen Namen und Eigenschaften - Teil 4

Verehrung Allâhs mit Seinen Namen und Eigenschaften - Teil 4

2. Das Wissen:

Man kann das Wissen Allâhs folgendermaßen definieren: Eine Eigenschaft durch welche absolute und vollkommene Klarheit entsteht, die jede Form von Widersinn ausschließt. Dem Wissen Allâhs entgeht nichts, weder ganze Zusammenhänge, noch feine Einzelheiten, weder offenkundige noch verborgene Situationen, weder Zeit, noch Ort bleiben vor Ihm verdeckt. Alles ist vor Allâhs Wissen gleich. Sowohl die Scharî´a als auch der gesunde Menschenverstand erkennt einzig Allâh diese Eigenschaft des Wissens zu. Diese Eigenschaft gebührt Seiner absoluten Allmacht und Vollkommenheit.
Die Eigenschaft des Wissens gelangte im edlen Qurân zu einem äußerst hochstehenden Platz, da sie in engem Zusammenhang mit der menschlichen Verantwortung steht. Auf ihr wird das Gefühl der Kontrolle Allâhs gegenüber den offenkundigen und verborgenen Werken des Menschen aufgebaut. Daher finden wir sie in vielen Versen vom Anfang bis zum Ende des Qurân, besonders im Zusammenhang mit dem Wissen Allâhs, über die guten und schlechten Taten der anbetend Dienenden. So bleibt die Warnung immer tief im Innern der Seele bestehen, als Antrieb zur Selbstbeherrschung und Wohltätigkeit in der Absicht und in der Tat. Weiterhin verbindet sie ständig die Überzeugung dieser Eigenschaft mit der Besserung des menschlichen Verhaltens: „Wisst, dass Allah weiß, was in eurem Innersten ist! So seht euch vor Ihm vor! Und wisst, dass Allah allvergebend, allnachsichtig ist!“ (Sûra 2:235).
Weiter geht es mit dem allumfassenden Wissen Allâhs, begleitet von den daraus berechneten Taten und deren Abrechnung und Vergeltung mit Belohnung oder Bestrafung: „Und ob ihr offenlegt, was in euch selbst ist, oder es verbergt, Allah wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen. Dann vergibt Er, wem Er will, und straft, wen Er will. Und Allah hat zu allem die Macht.“ (Sûra 2:284)
Er sagt weiter: „Sprich: Ob ihr verbergt, was in euren Herzen ist, oder es offenlegt, Allah weiß es; und Er weiß, was in den Himmeln und was auf Erden ist. Und Allah ist aller Dinge mächtig. An dem Tag wird jede Seele das, was sie an Gutem getan hat, bereit finden. Und von dem, was sie an Bösem getan hat, hätte sie gern, wenn zwischen ihr und ihm ein weiter Abstand wäre. Und Allah mahnt euch zur Vorsicht vor Sich Selbst. Allah ist Gnädig zu den Menschen.“ (Sûra 3:29-30)
Der den Glauben Verinnerlichende ist überzeugt davon, dass Allâh weiß, was er tut und was er innerlich beabsichtigt. Dies lässt ihn immer nach Gehorsam und frommen Taten streben. Er hält sich von Sünden und Übeltaten fern. Er beobachtet und warnt sich selbst. Er verrichtet die Verehrung mit den Namen Allâhs, die mit den Eigenschaften des Wissens zusammenhängen. Ibn Al-Qayyim Al-Dschauziyya sagte: „Die Selbstkontrolle ist die Verehrung Allâhs mit den Namen: der Allwachsame, der Allbewahrer, der Allwissende, der Allhörende, der Allsehende. Wer diese Namen versteht und mit ihnen seine Verehrung verrichtet, der wird die Kontrolle erlangen.“
Der Qurân verdeutlicht die starke Bindung zwischen der richtigen Überzeugung hinsichtlich der Eigenschaft des Wissens Allâhs, der Abwendung von den Sünden und dem Streben nach der Verrichtung frommer Taten.
Der Erhabene sagt: „Und streite nicht zur Verteidigung derer, die sich selbst betrügen! Allah liebt nicht, wer ein Verräter und Sünder ist. Sie verbergen sich vor den Menschen; verbergen sich jedoch nicht vor Allah, wo Er doch bei ihnen ist, wenn sie an Worten aushecken, womit Er nicht zufrieden ist. Allah umfasst, was sie tun.“ (Sûra 4:107-108)
Er sagt weiter: „Wenn ich das Verborgene wüsste, würde ich mir wahrhaftig viel Gutes verschaffen, und Böses würde mir nicht widerfahren.“ (Sûra 7:188)
Je stärker der Glaube der Person an das Allwissen Allâhs ist, desto mehr fürchtet er sich und desto umsichtiger handelt er. Er hält sich von Untaten fern. Und je schwächer sein Glaube ist und je unwissender er über die schönsten Namen und Eigenschaften Allâhs ist, desto mehr weicht er von der Religion ab.
3. Die Gerechtigkeit:
Allâh der Erhabene ist der Weiseste der Weisen und der Gerechteste der Gerechten. Ja, Gerechtigkeit geht sogar nur von Allâh aus, durch deren Lichter die Gerechten erstrahlen. Mit ihrer Rechtleitung werden die Gerechten zu Recht und Gerechtigkeit geleitet.
Man kann die Auswirkungen der Eigenschaft der Gerechtigkeit auf das Verhalten des Gläubigen in zwei Richtungen erkennen:
4. In Richtung Vertrauen:
Der Gläubige vertraut auf die Weisheit Allâhs und Seine Gerechtigkeit hinsichtlich dessen, was Er geboten und verboten hat. Er ist davon überzeugt, dass die Scharî'a Allâhs der Realität des Menschen entspricht und zu seinem Vorteil auf seine Natur eingeht und Schaden von ihm abwehrt. Wenn man sich innerlich von der Gerechtigkeit Allâhs vergewissert hat, werden die Gliedmaßen für die guten Taten aktiv und erfüllen ihre Pflichten ohne zu zögern. Sie unterlassen verbotene Dinge, weil sie einen Zweifel an der Gerechtigkeit der Scharî'a und an Allâh als einzigem Berechtigten der wahren Verehrung verursachen: „Wer Rechtschaffenes tut, so ist es für seine Seele; und wer Schlechtes tut, so ist es wider sie; und dein Herr ist nicht ungerecht gegenüber den anbetend Dienenden. Und dein Herr ist keiner, der den anbetend Dienenden Unrecht zufügt.“ (Sûra 41:46).
Der Mensch vertraut darauf, dass er im Jenseits für seine angenommenen Taten und für sein lobenswertes Vorwärtsstreben verheißenen Lohn erhalten wird: „Und hütet euch vor einem Tag, an dem ihr zu Allah zurückgebracht werdet! Dann wird jeder Seele in vollem Maß zukommen, was sie verdient hat, und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt.“ (Sûra 2:281).
5. In Richtung Furcht:
Wenn sich der anbetend Dienende vor Augen hält, dass die Gerechtigkeit Allâhs ein den verrichteten Taten angemessener Ausgleich bedeutet, ergreift ihn die Furcht vor der strengen Strafe Allâhs. Er hat Angst, in seinen Werken nachlässig zu handeln und somit sein Recht auf Rettung zu verlieren, worauf er zu den Geplagten gehören würde: „Diejenigen, die Übeltaten begehen, werden bei Allah Erniedrigung und strenge Strafe treffen dafür, dass sie Ränke zu schmieden pflegten.“ (Sûra 6:124).
Dies führt dazu, dass er sich selbst kontrolliert und mit sich selbst über seine kleinen und großen Sünden abrechnet. Er strebt danach, gehorsamer zu sein und seine Verehrung zu vermehren, damit er sich am Jüngsten Tag den Eintritt in den Kreis der begnadeten Erfolgreichen sichert.
6. Macht:
Die Macht Allâhs ist vollkommen und ohne Grenzen. Wenn Allâh eine Sache möchte, dann wird sie gemäß seinem Willen geschehen. Wenn Er etwas verspricht, hält Er es vollständig ein. Nichts auf der Welt oder im Himmel kann den Makellosen aufhalten.
Die Macht Allâhs, bei der ersten Erschaffung des Mensch und mit der die Himmel und die Erde erschaffen wurden, ist dieselbe wie die, die die Toten aus ihren Gräbern auferstehen lässt und ihnen ihre Werke vollständig vorführt. Sie ist die Macht, die die ewigen Gnadenerweise des Paradieses und die ewige Strafe der Hölle erschaffen hat. Der Glaube an die Macht Allâhs lässt einen auf das allumfassende Wissen Allâhs und Seine reine Gerechtigkeit vertrauen. Seine Versprechen und Warnungen sind wahr und werden sich im Diesseits und im Jenseits verwirklichen. Die Macht Allâhs des Erhabenen ist umfassend und vervollkommnet sich mit den anderen Eigenschaften Allâhs. Ihre Spuren kooperieren gemeinsam im Aufbau einer gläubigen, aufrichtigen Seele.
Daher gleicht sich das Nachsinnen über das Wissen Allâhs und Seine Abrechnung mit dem Nachsinnen über Seine vollkommene Macht in vielen Versen, wie in folgender Aussage Allâhs: „O ihr Menschen! Wenn ihr hinsichtlich der Auferstehung in Zweifel seid –wahrhaftig, Wir haben euch aus Staub erschaffen, dann aus einem Samentropfen, dann aus geronnenem Blut, dann aus einem geformten und ungeformten Fleischklumpen, auf dass Wir euch erklären! Und Wir lassen im Mutterleib ruhen, was Wir wollen, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt; dann lassen Wir euch als Kind hervorgehen, dann dass ihr eure Reife erreicht. Und einige von euch werden sterben, und andere von euch werden bis zum verächtlichsten Alter zurückgelassen, so dass sie nach einem Wissen nichts wissen. Und du siehst die Erde leblos, doch wenn WIR auf sie das Wasser hinabsenden, regt sie sich und schwillt an und lässt Pflanzen von jedem prächtigen Paar hervorbringen. Und jenes, da es Allah ist, Der die Wahrheit ist, und da Er die Toten zum Leben erweckt, und da Er einer jeden Sache mächtig ist. Und da die Letzte Stunde kommt – daran gibt es keinen Zweifel. Und da Allah auferweckt, wer in den Gräbern ruht.“ (Sûra 22:5-7).
Der Glaube an die Allwissenheit Allâhs und Seine vollkommene Gerechtigkeit erzeugt kein Gefühl der Verantwortung, wenn der Glaube an die gewaltige Macht Allâhs nicht besteht. Sie begleitet Wissen und Gerechtigkeit Allâhs und Seine übrigen Eigenschaften. Sie verdeutlicht die Einzigkeit Allâhs des Erhabenen, Dem mit all Seinen Namen und Eigenschaften anbetend gedient und der mit ihnen gefürchtet und gefragt wird.

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