Anas ibn Mâlik berichtete, dass der Prophet sagte: "Nehmt den Sahûr zu euch, denn im Sahûr gibt es Segen!" Überliefert vonAl-Buchârî (1823) und Muslim (1095)
Von Amr ibn Âs wurde überliefert, dass der Prophet sagte: "Der Unterschied zwischen unserem Fasten und dem der Schriftenbesitzer ist das Sahûr-Essen." Überliefert von Muslim (196),
Al-Irbâd ibn Sâriya sagte: "Der Prophet lud uns im Ramadân einmal zum Sahûr und sagte: «Kommt herbei zu dieser gesegneten Frühmahlzeit!»" Überliefert von Ahmad (4/126), Abû Dawûd (2344) und An-Nasâ`î (4/145) sowie von Ibn Chuzaima (1938), Ibn Hibbân (3465) und Al-Albânî als authentisch eingestuft.
Al-Miqdâm ibn Ma´diyakrib berichtete, dass der Prophet sagte: "Haltet das Sahûr ein, denn es ist das gesegnete Frühstück!"Überliefert von An-Nasâ`î (4/146) und Ahmad (4/142) sowie von Al-Albânî als authentisch eingestuft.
As-Sahûr mit «a» ist der Name der Mahlzeit, die eingenommen wird, As-Suhûr mit «u» hingegen ist der Infinitiv des Verbes, der für die Einnahme dieser Mahlzeit steht, und wird aus dem arabischen Wort As-Sahar hergeleitet, was soviel wie "der letzte Teil der Nacht" bedeutet.
Unter Segen verstehen wir hier das göttliche Wohl, das zum ständigen Gedeihen und Erfolg führt.
As-Sahûr wurde Frühstück genannt, da das Frühstück auch in der Frühe eingenommen wird und daher für As-Sahûr stehen kann.
Al-Chattâbî sagte: "Der Prophet nannte es Frühstück, da sich der Fastende damit für das Fasten des Tages stärkt. Die Araber benutzen das dafür stehende Wort Ghadâ, um auszudrücken, dass jemand eine Angelegenheit frühzeitig erledigt, also in der Zeit von As-Sahûr bis zum Anbruch der Morgendämmerung."
Nützliches und Lehrreiches:
1. Das Sahûr ist segenbringend. Allâh verleiht demjenigen Segen, dem er will, und dazu gehört auch der Segen des Sahûr.
2. Es ist Konsensus bei den Gelehrten, dass As-Suhûr – mit «u» - empfohlen, nicht aber obligatorisch, ist. As-Suhûr gehört zu den Besonderheiten dieser Umma im Bezug auf das Fasten.
3. Zu den Segen des Sahûr zählt:
- Der Gehorsam in der Erfüllung einer islamischen Angelegenheit, die der Prophet anordnete und nachdrücklich betonte. Die Gehorsamkeit gegenüber dem Propheten führt sicherlich zur Besserung der Lage des Menschen, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits.
- As-Suhûr ist eine klare Unterscheidung zu den Leuten der Schrift, da diese As-Suhûr nicht einnehmen. Sich von ihnen zu unterscheiden ist ein wesentliches Fundament unserer Religion. Aus diesem Grund ist es verboten, ihnen hinsichtlich ihrer Riten sowie spezifischen Traditionen und Gepflogenheiten zu ähneln.
- Im Suhûr steckt die Stärkung für das Fasten sowie für sonstige Anbetungshandlungen während des Tages. Des Weiteren wehrt es schlechtes Verhalten ab, das oft aus Hunger und Durst resultiert.
- As-Suhûr bietet dem Fastenden die Chance, Allâhs in einer Zeit zu gedenken und Ihn zu bitten, in der die Wahrscheinlichkeit der Erhörung sehr hoch ist. Jemandem, der schläft, bleibt diese Chance jedoch verwehrt. Allâh, der Erhabene, lobte ja diejenigen,die im letzten Teil der Nacht um Vergebung bitten.
- As-Suhûr ermöglicht dem Fastenden, das Morgengebet innerhalb dessen Zeitspanne und in Gemeinschaft zu verrichten. Wenn er sich beeilt, könnte er den Vorzug der ersten Gebetsreihe und der unmittelbaren Nähe zum Imâm erlangen. Hinzu kommt der Vorzug, den Gebetsruf zu hören, und das Sunna-Gebet vor dem Morgengebet innerhalb dessen Zeitspanne zu vollziehen, das zur stets praktizierten Sunna gehört und besser ist als das Diesseits und was dieses umfasst.
- As-Sahûr bietet dem Fastenden die Möglichkeit, einiges von seiner Speise jedem zu geben, der darum bittet und sich zu ihm setzt, um mitzuessen. Auf diese Weise verdient er doppelten Lohn.
- As-Suhûr bildet eine Art Ausdruck der Dankbarkeit für die Gnadenerweise Allâhs sowie eine Annahme Seiner Zugeständnisse, da Er uns das Essen zwischen Sonnenuntergang und Anbruch des Morgengrauens erlaubt hat, nachdem es verboten war.
4. Der Muslim sollte diese gewichtige Sunna nicht vernachlässigen, zumal der Prophet sagte: "Unterlasst es nicht!"
Er sollte sich die Belohnung, die ihn erwartet vor Augen führen und eine aufrichtige Absicht fassen. Das Sahûr sollte nicht bloß aus Gewohnheit eingenommen werden.
5. Die Einladung zum Sahûr und eine entsprechende Annahme der Einladung sind islamisch gesehen einwandfrei. So lud der Prophet Al-Irbâd ibn Sâriya zum Sahûr und zur Teilnahme am Essen ein, indem er ihm sagte: "Kommt herbei zu diesem gesegneten Frühstück!" Wortlaut von An-Nasa`î (4/145).
6. Al-Chatâbî sagte: "Dieser Hadîth ist ein Hinweis darauf, dass diese Religion eine Erleichterung ist, in der es keine Erschwernis gibt. Den Leuten der Schrift war nämlich, wenn sie nach dem Fastenbrechen geschlafen hatten, eine wiederholte Aufnahme von Essen und Trinken bis zum Morgengrauen verboten. Uns macht es Allâh hingegen leicht, indem Er, der Erhabene, sagt: "Und esst und trinkt, bis der weiße Faden vom schwarzen Faden der Morgendämmerung für euch erkennbar wird!" (Sûra 2:184)
Wir danken Allâh, dem Erhabenen, für die unzählbaren Gnadenerweise, die Er uns erweist.
Die Vorzüglichkeit des Sahûr - Teil 1