In einer Zeit, in der manche meinen, dass sich die Ursachen für einen Sieg lediglich auf den Besitz von Stärke und Ausrüstung an Waffen und Männern sowie über sonstige materielle Faktoren beschränken, kam die Sunna, um einen weiteren Aspekt der Ursachen des Sieges aufzudecken: Den Sieg durch moralische Aspekte wie Angst und (furchteinflößende) Erhabenheit. Dies sind einige der Besonderheiten, die Allâh seinem Propheten erwies und effektiv zur Verkündung der Da‘wa, der Verteidigung der Religion, sowie zur Einschüchterung der Feinde beitrug. Dschâbir ibn Abdullâh berichtete, dass der Prophet sagte: “Mir wurden fünf (Besonderheiten) gegeben, die niemandem vor mir gegeben worden sind: […] Ich bin mit dem Schrecken (, der durch Allâh in die Herzen der Feinde geworfen wird) unterstützt worden, der mir eine Monatsreise vorauseilt.“ Überliefert von Al-Buchârî.
Die Wirkung dieser (furchteinflößenden) Erhabenheit lässt sich klar und eindeutig sowohl auf der individuellen als auch auf der sozialen Ebene erkennen. Entscheidend auf der individuellen Ebene war der Schutz Allâhs, den Er Seinen Propheten vor den Menschen gewährte. In dieser Hinsicht sagt Allâh: „Und Allâh wird dich vor den Menschen schützen.“(Sûra 5:67)
Wenn wir einen Blick auf die Sîra des Propheten werfen, finden wir zahlreiche Begebenheiten, die diese Tatsachen auf individueller Ebene bestätigen. Selbst der Einfluss der Quraischiten und ihre Gewalt, Grausamkeit und Tyrannei konnten nichts gegen die respektgebietende Persönlichkeit des Propheten ausmachen, deren Wirkung auf die Islâm-Leugner und Hartnäckigen einflussreicher war, als die der Speere und Lanzen. Eines Tages sammelten sich die Quraschiten, um den Propheten zu verspotten und zu verhöhnen. Da sagte er ihnen: „O ihr Quraischiten, hört gut zu! Bei dem, in dessen Hand die Seele Muhammads ist, ich kam nur, um euch die Stirn zu bieten!“ Der Schrecken erreichte dadurch bei ihnen ein ungeheuerliches Ausmaß, und diese Worte drangen so tief in ihren Herzen ein, dass sie aussahen, als hätten sie den Tod gesehen. Selbst der Kühnste unter ihnen versuchte verzweifelt, den Propheten mit den schönsten Worten zufrieden zu stellen und sagte zu ihm könnte: „Geh besonnen deines Weges, O Abû Al-Qâsim! Bei Allâh, du hast dich nie unangemessen benommen!“ Überliefert von Ahmad.
Als Utba Ibn Rabî‘a den Propheten folgenden Vers rezitieren hörte: „Doch wenn sie sich abkehren, so sprich: Ich habe euch vor einem Blitzschlag wie dem Blitzschlag der Âd und Thamûd gewarnt.“(Sûra 41:13), überkam ihn die Angst, worauf er sagte: „Genug, genug!“
Im Feldzug von Dhât Ar-Riqâ' ließ sich das Heer des Propheten an einem Tal voller Bäume nieder. Die Menschen strömten auseinander, um nach Schatten zu suchen. Der Prophet legte sich alleine unter einen Baum, um etwas Ruhe zu finden. Er hängte sein Schwert an einen Ast und schlief. Währenddessen näherte sich ihm ein Beduine, um ihn zu töten. Er griff nach dem hängenden Schwert und sagte dem Propheten : „Wer schützt dich nun vor mir?“, „Allâh“, antwortete der Prophet . Kaum hörte der Beduine seine Antwort, überkam ihn ein Zittern und das Schwert fiel aus seiner Hand. Seine Kühnheit und Drohung wandelten sich rasch in flehende Bitten, als der Prophet nach dem Schwert griff, und ihn fragte: „Wer schützt dich nun vor mir?“ Dieses Ereignis wird von Al-Buchârî überliefert.
Auch während des berühmten Gespräches zwischen Herakleios und Abû Sufyân über den Propheten und seine Da‘wa sagte Herakleios: „Seine Herrschaft wird das (Land) unter meinen Füßen wahrlich erreichen.“
Als Abû Sufyân dies hörte, sagte er seinen Gefährten, nachdem sie hinausgegangen waren: „Ihn (den Propheten ) fürchtet sogar der König der Römer!“ Dies alles bezieht sich auf die individuelle Ebene.